Preußen Münster in Cottbus: Aufregung an der Seitenlinie

Als Tabellenzweiter beschließt der SC Preußen Münster das Jahr 2014. In der Partie bei Energie Cottbus zogen die Adlerträger vor 6.848 Zuschauern mit 1:2 (0:1) den Kürzeren und beendeten zugleich ihre Serie von acht Spielen ohne Niederlage. Die Cottbuser konnten mit dem Sieg ihren Abstand auf die Tabellenspitze verringern und überwintern mit 37 Punkten auf Platz fünf der Tabelle. Die kompletten neunzig Minuten dieser bissigen und emotional geführten Begegnung konnte selbst Trainer Ralf Loose nicht sehen.

Rudelbildung und Platzverweise für Loose

Ein Novum für ihn, denn schon in der ersten Halbzeit wurde er des Feldes verwiesen. Von vorn: Looses Elf kam von Beginn an nur schlecht in Fahrt und lief nach nur zwölf Minuten einem frühen Rückstand hinterher. Torchancen in der ersten Hälfte waren Mangelware. Im Gegensatz zu den vergangenen siegreichen Partien agierten die Preußen nicht druckvoll, verloren viele Zweikämpfe und präsentierten sich in der Defensive ungewohnt wacklig. Den eigentlichen Aufreger des Spiels gab es in der 44. Minute, als Münsters Spielmacher Amaury Bischoff rüde von den Beinen geholt wurde. Der Ort des Geschehens lag direkt vor der Preußenbank. Was danach geschah, glich einer vierminütigen Boxeinlage mit großer Rudelbildung – jeder gegen jeden – mit dem Ergebnis, dass Ralf Loose und der Cottbuser Mannschaftsarzt auf der Tribüne Platz nehmen mussten.

Starkes Finish der Cottbuser

Benjamin Siegert markierte gleich nach dem Pausentee den Ausgleich. Per Flachschuss erzielte er nach einem schönen Konter das 1:1 – die Cottbuser waren da wohl noch in der Pause. Ralf Loose, der die Partie aufgrund von Beleidigungen seitens der Cottbuser Anhänger nun hinter der Preußenbank verfolgte, wurde vom Schiedsrichter in die Kabine geschickt. Er sah nun nicht mehr, wie die Begegnung fortan an Fahrt aufnahm. Beide Teams schenkten sich nichts. Die Partie wurde bissiger und temporeicher. Immer wieder tauchten sowohl der SCP als auch die Lausitzer gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse auf. Der K.O.-Schlag erfolgte in der 79. Minute, als Kleindienst nach guter Zuarbeit von Makarenko zum 2:1 einschob. Kein Team schoss in der Schlussviertelstunde so viel Tore wie Münster, aber das starke Finish überließ man diesmal Cottbus.

Fehlende Durchschlagskraft

Es war das erwartet schwere Spiel in der Lausitz. Den Adlerträgern fehlte in dieser letzten Partie des Jahres die nötige Durchschlagskraft zudem waren in Cottbus weniger die spielerischen Tugenden gefragt. Der SCP ließ sich von den Lausitzern ein ums andere Mal den Schneid abkaufen. Den besseren Tag erwischte am Samstag eindeutig Energie Cottbus. Außerdem lebte das Spiel von der Intensität und vielen Emotionen. Selbst Loose – sonst eher ein ruhiger und besonnener Vertreter am Spielfeldrand, war das komplette Gegenteil von emotionslos. Für die kommenden richtungsweisenden Partien nach der Winterpause heißt es, sich Respekt verschaffen und auch solche hitzigen Duelle mal siegreich zu gestalten.

   

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