Preußen Münster hat mit Holstein Kiel noch eine Rechnung offen
Auch im dritten Saisonspiel im heimischen Preußenstadion bleibt der SC Preußen Münster sieglos. Vor 8090 Zuschauern endete die Partie zwischen den Adlerträgern und den Gästen aus Erfurt 2:2 (1:0). Die Gastgeber verpassten es, nach dem Derbysieg in Osnabrück, den zweiten Dreier in der englischen Woche einzufahren. Die Erfurter finden sich nach dieser Punkteteilung mit neun Punkten auf Rang sieben der Tabelle wieder, die Preußen rutschten mit acht Punkten auf den zehnten Tabellenplatz. Chefcoach Ralf Loose vertraute weitestgehend seinem Siegerteam, welches gegen Osnabrück erfolgreich war. Lediglich den Gelb-Rot gesperrten Dominik Schmidt ersetzte Marco Pischorn im Abwehrzentrum.
Glücklicher Ausgleich rettet den Preußen einen Punkt
Beide Teams konnten sich in der ersten Hälfte selten auszeichnen und nur wenige fußballerische Glanzpunkte setzen. Die Preußen, deren Spielaufbau sich bis dato aus langen Bällen oder unglücklichen Einzelaktionen zusammensetzte, waren scheinbar auf das permanente Pressing der Gäste nicht eingestellt. Ein nichtgegebenes Tor für die Gäste in der 32. Minute machte die Partie wieder lebendiger. Der nächste Aufreger folgte prompt in der 43. Minute, als der Erfurter Juri Judt seinen Gegenspieler Erik Zenga nur noch per Notbremse stoppen konnte – Rote Karte und Platzverweis. Den fälligen Freistoß beförderte Marcel Reichwein zur 1:0-Pausenführung in die Maschen. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel konnte Haris Bukva nach guter Vorarbeit von Rafael Czichos für die in Unterzahl agierenden Gäste ausgleichen. Münster wurde nun agiler und es entwickelte sich auf beiden Seiten ein offener Schlagabtausch, bei dem die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss jedoch fehlte. Sowohl der eingewechselte Marcus Piossek (69.) als auch Marcel Reichwein (70., 72.) vergaben vielversprechende Chancen für Münster. Auf Erfurter Seite erspielten sich Sebastian Tyrala (53.) und Haris Buvka (59.) gute Möglichkeiten, blieben jedoch ohne Treffer. Das 2:1-Führungstor für die Gäste erzielte Czichos in der 73. Minute. Per Kopf setzte der 24-Jährige die Kugel an den Innenpfosten, von wo sie sich in das Netz der Preußen drehte. Der Ausgleich für die nun mächtig drückenden Gastgeber fiel dennoch sehr glücklich: Ex-Erfurter Marcel Reichwein nutzte einen zu kurzen Rückpass und den folgenden Abstimmungsfehler der Gäste und konnte zum 2:2-Endstand ausgleichen. Chefcoach Ralf Loose war nach der Partie sichtlich bedient: „Wir wollten unbedingt den ersten Heimsieg einfahren. Die erste Hälfte war relativ ausgeglichen. Wir hatten einige gute Situationen um Benni Siegert, die jedoch viel zu unpräzise waren. Mit der Roten Karte und dem Freistoßtor war eigentlich alles für uns angerichtet. Wenn man die zweite Halbzeit betrachtet und sich die Chronologie ansieht, bin ich maßlos enttäuscht. Das waren zwei Punkte zu wenig.“
Gegen Kiel wieder mit Schmidt in der Abwehr
Die englische Woche endet für die Preußen am kommenden Samstag in Kiel. Am siebenten Spieltag der Dritten Liga treffen die Adlerträger auf Holstein Kiel, die am Dienstag ihre Auswärtspartie gegen Dynamo Dresden mit 2:1 gewinnen konnten. Die Preußen, die bereits Freitagmorgen die Reise an die Kieler Förde antreten, bestreiten das Abschlusstraining direkt vor Ort. Dann wird sich wohl auch entscheiden, ob Rechtsverteidiger Kevin Schöneberg wieder einsatzfähig ist. Der 29-Jährige, den eine Innenbandverletzung außer Gefecht setzte, spielte zuletzt am Sonntag bei Preußens Reserve. In der Innenverteidigung dürfte Dominik Schmidt wieder zum Einsatz kommen, der gegen Erfurt aufgrund seiner Gelb-Rot-Sperre aussetzen musste. Die Bilanz gegen die unmittelbaren Tabellennachbaren (Platz elf) hingegen liest sich aus Preußensicht eher bescheiden: von 18 Begegnungen gewannen die Störche acht Partien und ebenfalls acht Spiele der SCP. In der vergangenen Saison setzte es in der Heim- und in der Auswärtspartie jeweils eine 0:3-Klatsche für die Preußen. Ein Grund mehr für die Preußen die starken Auftritte der Kieler aus der vergangenen Saison vergessen zu machen. Anpfiff der Partie im Holsteinstadion ist um 14 Uhr (live im Ticker bei liga3-online.de).
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