Preußen hadern nach Pleite gegen Kiel mit Schiedsrichter

Viele der 8.672 Zuschauer im Preußenstadion rieben sich am Samstag verwundert die Augen, hatte doch eigentlich niemand von ihnen mit einem Einsatz von Dominik Schmidt in der Startelf gerechnet. Schon beim Abschlusstraining am  Freitag war eine erste Auflauftendenz des verletzten Innenverteidigers (Einriss des Syndesmosebandes) spürbar. Dennoch brachte die „Wunderheilung“ des 27-Jährigen nicht den erhofften zehnten Heimsieg in Folge. Gegen Holstein Kiel zogen die Preußen mit 1:3 (1:2) den Kürzeren und rutschten mit 45 Punkten auf den vierten Tabellenplatz.

Starke dreißig Minuten reichen nicht

Wie immer zu Hause entwickelten die Adlerträger in der Anfangsphase einen großen Druck und waren die spielbestimmende Mannschaft. Aufgrund der schlechten Chancenauswertung seitens des SCP und eines hervorragend aufgelegten Torhüters Kronholm dauerte es bis zur Führung 38 Minuten. Ein einfacher Schlag nach vorne und die darauffolgenden Abstimmungsprobleme bei den Kielern nutzte Mehmet Kara und verwandelte zum 1:0. Münster erzwang zu diesem Zeitpunkt das Tor. Sie waren aufmerksamer und wacher und setzten den zweiten Bällen nach.  Vier Minuten später feierten die mitgereisten Kieler die 2:1-Führung der Gäste. Binnen weniger Minuten verloren die Preußen ihre eigentlich gute Ausgangssituation durch individuelle Fehler und einer optimalen Chancenauswertung der Kieler. In der zweiten Halbzeit agierten die Adlerträger nach einer wütenden – aber glücklosen – Druckphase zunehmend ideenloser. Die beste Defensive der Liga (18 Gegentreffer) machte ihrem Namen alle Ehre und zog den Angriffsbemühungen der Preußen den Zahn. Der 1:3-Endstand besiegelte die erste Niederlage der Preußen im heimischen Stadion seit Juli 2014 (3:4 gegen Rostock).

Preußen hadern mit Unparteiischem

In einer Partie die von vielen Unterbrechungen, Diskussionen, Rudelbildung und (versteckten) Fouls geprägt war, haderten die Preußen nicht nur mit dem Ergebnis: "Wir haben unsere Chancen, die wir gut herausgespielt haben, nicht eiskalt genutzt. Außerdem hat der Schiedsrichter heute einen großen Anteil an der Niederlage. Die Gegner wissen mittlerweile, wie sie uns kaputtmachen“, so Dominik Schmidt unmittelbar nach Abpfiff. "Drei entscheidende Faktoren gab es heute: uns fehlte die konsequente Chancenverwertung, der Gegner hätte in zwei Szenen die Rote Karte sehen müssen und gerade beim ersten und dritten Gegentor passieren Fehler in der Defensive. Die Summe ist dafür verantwortlich. Außerdem ist unsere Mannschaft klar vom Schiedsrichter-Trio benachteiligt worden“, haderte Cheftrainer Loose nach dem Spiel.

SCP hat Niederlage selbst zu verantworten

Fakt ist: Auch wenn der Unparteiische in einigen (entscheidenden) Szenen des Spiel nicht immer ein glückliches Händchen hatte, so hat doch das Team die Niederlage selbst zu verantworten. Vielmehr sollten die Preußen ihre Energie darauf verwenden, individuelle Fehler zu reduzieren und ihre Chancen besser zu nutzen und sich nicht durch eine harte Gangart des Gegners aus dem Konzept bringen zu lassen. Mittelfeldspieler Benjamin Siegert traf es dabei auf den Punkt: "Wir haben uns nach den ersten beiden gewonnen Spielen feiern lassen. Jetzt haben wir zweimal verloren. Wir sollten jetzt eine andere Mentalität hinbekommen, dass wir die zwei Niederlagen gut wegstecken.“

 

   
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