Platz 4 mit Schützenhilfe? MSV hofft und spielt gegen Münster

111 Jahre Bestehen wollte man eigentlich in einer anderen Liga mit anderen Veranstaltungen feiern. Es steht der letzte Spieltag einer Jubiläumssaison an, die so nicht hätte stattfinden sollen. Weiterhin bleibt unklar, ob am Samstag um 13:30 Uhr die Tore der Schauinsland-Reisen-Arena zum letzten Mal für die aktuelle Spielzeit oder gar zum allerletzten Mal öffnen werden. Anstatt sich ausschließlich mit Aufstellungen, Spielern und Ticket-Vorverkäufen zu beschäftigen, geht es bei den Zebras auch gerne einmal um Finanzlücken, Lizenzauflagen und personelle Rochaden im Vorstand. „Ruhiges Fahrwasser“ soll die Zebra-Arche also endlich irgendwann umgeben. Eine Metapher, die ebenso abgenutzt ist wie die Nerven der Fans, die in dieser Saison allem zum Trotz für Furore gesorgt haben. Im Finale des Niederrheinpokals wartet mit TV Jahn Hiesfeld ein Fünftligist auf den MSV – trotzdem wurde bereits an Tag 1 eine fünfstellige Zahl an Karten abgesetzt. Eine große Abschlussparty oder eine vorgezogene Auftaktfeier für die neue Saison samt DFB-Pokal? Für das letztere Szenario suchen die Zebras weiterhin Sponsoren, Spieler und ein Trainergespann.

Ofosu-Ayehs letztes Ligaspiel für den MSV

Erste Halbzeiten gehören in letzter Zeit anscheinend nicht zu den Hobbys der Zebras. Schläfrigkeit und Ideenmangel schafften am vergangenen Spieltag früh die Grundlage für einen klaren Sieg der SpVgg Unterhaching. Mit 52 Punkten steht Duisburg auf Rang sechs und kann den begehrten vierten Platz nur dann noch erreichen, wenn Münster geschlagen wird und gleichzeitig sowohl Wiesbaden als auch Osnabrück ihre Spiele jeweils verlieren. Die Hoffnung liegt also zwangsläufig auf dem Finale gegen Hiesfeld, welches am 15.5. an der Wedau stattfinden wird und dem Sieger die Teilnahme an der ersten DFB-Pokalrunde beschert. Preußen Münster liegt aktuell auf Platz neun und hat mit beiden Tabellenrichtungen nichts mehr zu tun. Schützenhilfe ist deshalb trotzdem keineswegs zu erwarten. Im eigenen Stadion verlor man mit 2:3 am Ende knapp gegen den Halleschen FC, was zwangsläufig den Wunsch nach Wiedergutmachung weckt. Mit Dennis Grote kann sich ein zukünftiges Zebra vorab sein neues Zuhause anschauen, während der oft gelobte Phil Ofosu-Ayeh sein letztes Drittligaspiel für Duisburg machen wird, bevor es ihn nach Aalen zieht. Starke Leistungen und gute Noten sorgten dafür, dass sein Name auf den Zetteln sämtlicher Scouts auftauchte. Der Außenverteidiger möchte nun noch alles daran setzen, sich als Niederrheinpokalsieger aus dem Pott zu verabschieden.

Die See bleibt stürmisch

Auch wenn die Anfangseuphorie verflogen ist und die Rückrunde aus zahlreichen schwächeren Partien bestand, so kann der MSV Duisburg nach dem Zwangsabstieg und der nicht vorhandenen Vorbereitung mit dem aktuell sechsten Tabellenplatz durchaus zufrieden sein. So mancher fürchtete sich vor Abstiegskampf, war jedoch einfach nur froh, dass der Ball überhaupt noch rollt. Aktuelle, vermeintlich notwendige Personalspielchen im Vorstand sollen Medienberichten zufolge dafür sorgen, dass dies auch zukünftig passiert und die Lizenz schließlich erteilt wird. Dafür muss jedoch noch ein siebenstelliger Betrag aufgetrieben werden, damit Ende Mai positive Post im Kasten der Zebras liegt. Bei der Anzahl an Problemen, sowohl auf sportlicher als auch auf finanzieller Ebene, kann man nur weiter hoffen, dass man den Wald vor lauter Bäumen noch sieht.

FOTO: Flohre Fotografie

 

   

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