Platz 3 winkt: Essen will bei 1860 München nachlegen

Rot-Weiss Essen erlebt in dieser Saison weiterhin einen Höhenflug. Können Christoph Dabrowski und seine Mannschaft die Ziele demnächst nach oben korrigieren? Dazu müsste der Revierklub erst einmal die Leistungen, die an der Hafenstraße stets zum Erfolg führen, auch auf fremden Plätzen zeigen. Am Dienstag (19 Uhr) gibt es die Gelegenheit im Nachholspiel bei 1860 München. Es winkt Platz 3.
"Kein allzu großes Thema"
Innerhalb von drei Minuten vor Schluss drehte Rot-Weiss Essen am vergangenen Samstag die Partie gegen den SC Freiburg II noch komplett, sodass der Revierklub dank eines 4:3-Sieges nun mit breiter Brust in das kommende Spiel gehen kann. Neun Siege im eigenen Stadion – zuhause ist RWE eine echte Macht. Dagegen wirken drei Erfolge auf den gegnerischen Plätzen schon fast unglaubwürdig. Doch auswärts kommen die Essener nur schleppend in die Punkte. "Intern machen wir daraus kein allzu großes Thema", versicherte Christoph Dabrowski vor dem Spiel bei 1860 München. Mit dem klaren Hinweis: "Morgen haben wir wieder die Chance, ein Spiel erfolgreich zu gestalten. Dazu haben wir die Qualität und auch das Selbstvertrauen."
Das Spiel auf Giesings Höhen hätte es ursprünglich bereits Anfang Dezember geben sollen, doch aufgrund der Wetter- und Winterverhältnisse in München war eine Austragung damals nicht möglich. Nun folgt das Nachholspiel. "1860 hat unter dem neuen Trainer sehr stabil agiert, wenige Chancen zugelassen und wenige Gegentore kassiert", ordnete Dabrowski die neuen Stärken des Gegners ein. Ärgerlich für RWE, dass Argirios Giannikis, unter dem die Löwen noch nicht verloren haben, zum Zeitpunkt der ursprünglichen Terminierung noch nicht als Cheftrainer der Münchner agiert hatte. Auch die Sechzger starten daher mit neuem Selbstverständnis.
Götze kehrt zurück, Sapina noch nicht
Über die Aussicht, dass RWE mit einem weiteren Sieg auf den dritten Rang klettern könnte, machte sich Dabrowski keine Gedanken. Sein Fokus lag auf der Balance zwischen Abwehr und Angriff. "Wir müssen uns einfach cleverer anstellen, um weniger Gegentore zu kassieren. Wir wollen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass wir wieder zu Null spielen", gab der Cheftrainer vor. Die Rückkehr von Felix Götze (zuletzt grippaler Infekt) könnte der Stabilität helfen. Auf der anderen Seite zeigte auch Moussa Doumbouya nach unglücklichen Auftritten, dass er die Nerven in der Nachspielzeit Minute an der Hafenstraße behalten konnte. Die Zuversicht bei Dabrowski war entsprechend groß.
Mit Sascha Voelcke (Blessur) und Vinko Sapina (Knieprobleme) werden lediglich zwei Akteure abseits der Langzeitverletzten ausfallen. Unabhängig vom Ergebnis wird am Mittwoch ein freier Tag anstehen – denn nach einem Flug nach München geht es noch in der Nacht per Busreise zurück nach Essen, um am Freitag wieder nach Regensburg zu starten. "Es wird eine intensive Woche werden, in der wir ein paar Tage beißen und alle Bedingungen akzeptieren müssen. Mit dem Ziel, dass wir auch Punkte mitnehmen", so Dabrowski. Denn auswärts, noch dazu mit 1.200 RWE-Fans in München, hat Essen noch Luft nach oben. Mit einem Sieg würde es auf Platz 3 gehen – bei dann nur noch vier Punkten Rückstand auf Dynamo Dresden (2.).