Peinliches Unentschieden des VfL im Derby

Es war ein wirklich peinliches 1:1-Unentschieden, welches da als Ergebnis nach 90 gespielten Minuten auf der Anzeigetafel in der Osnabrücker osnatel ARENA stand. Nicht nur, dass der VfL Osnabrück über die ganze Spielzeit lang die überlegenere Mannschaft im Derby gegen Mitabsteiger Arminia Bielefeld darstellte, sondern auch, dass man am Ende gegen neun Mann einen Ausgleich kassierte.

Lila-Weiß überlegen

In der ersten Halbzeit war klar zu erkennen, dass die Spieler des VfL an die Leistung im DFB-Pokalspiel gegen 1860 München anknüpfen wollten. In der Abwehr stand die Mannschaft von Trainer Uwe Fuchs sicher, in der Offensive konnten gute Akzente gesetzt werden, auch wenn sich daraus nicht wirklich viele Torchancen für den VfL eröffneten. In der Offensive konnte man also nicht so ein Feuerwerk abfeuern, wie gegen 1860 München am vergangenen Freitag, was aber auch nicht zuletzt an den ausschließlich verteidigenden Bielefeldern lag. So wie Arminia spielte, spielt kein Team, welches um den Aufstieg mitkämpfen möchte – sie haben höchstens so gespielt wie ein Team, welches nicht gegen einen Aufstiegsfavoriten verlieren möchte und deswegen nur verteidigt. Wenn was für die Arminia aus Bielefeld nach vorne ging, dann meistens daneben. Trotzdem fand das junge Team aus Osnabrück nicht die Lücke für eine gute Torchance. So blieb es beim 0:0 zur Pause.

VfL in der 2. Halbzeit ohne weitere Gelegenheiten

Auch in der 2. Hälfte des Derbys zwischen dem VfL Osnabrück und DSC Arminia Bielefeld blieb es ein Einbahnstraßenfußball – nur auf den Kasten der Bielefelder wurde geschossen, Richtung VfL-Torwart Riemann ging wenig. Trotzdem wollte nicht wirklich viel gelingen, die Osnabrücker bissen sich weiterhin die Zähne an der gut gestaffelten Defensive der Bielefelder aus. Als Fan hätte man ruhig erst in der 75. Minute ins Stadion kommen können, denn von da an war Derbyfeeling in der Luft.

Hübener und Burmeister fliegen vom Platz

In der 79. Minute flog der Bielefelder Thomas Hübener wegen eines wiederholten Foulspiels vom Platz. Gelb-Rot war die richtige Entscheidung des über das ganze Spiel souveränen Schiedsrichters Bandurski. Der daraus resultierende Freistoß aus ca. 25 Metern wurde dann auch zum Tor genutzt: Stephan Salger schießt und mit ganz viel Glück wird der Ball von der ostwestfälischen Mauer unhaltbar ins rechte Toreck abgefälscht – 1:0 nach 82 Minuten und Überzahl – was kann da noch schief gehen? Als dann auch noch Felix Burmeister kurz nach dem Treffer des VfL nach einer Tätlichkeit gegen VfL-Stürmer Gerrit Wegkamp glatt Rot sah,  war das Spiel für alle Fans beendet. Zweifache Überzahl für die Osnabrücker kurz vor Spielende, da konnte doch nun wirklich nichts mehr schief gehen. Nichts da – denn ein Derby wäre kein Derby, wenn nicht noch mehr passieren würde als man denkt. Und so nutzte die Arminia in Person von Patrick Schönfeld in der 85. Minute eine Unkonzentriertheit der Lila-Weißen zum Ausgleich – das nennt man wohl effektiv, wenn man aus einer Chance gleich ein Tor erzielt. Eine Kette unglücklicher Zustände von einem schlechten Pass von Mauersberger zu Kampl über eine schlechte Ballannahme von Costa bis hin zum vermeintlichen Foul an Fischer führte zu diesem Ausgleich, der wenn man es objektiv betrachtet unverdient ist. Nach dem Spielverlauf hätte der VfL klar gewinnen müssen, doch die Bielefelder zeigten Moral und gewinnen einen Punkt, während der VfL zwei verliert.

Eine Leistung, auf die man aufbauen kann

Trotzdem zeigte die junge Truppe des VfL eine Leistung, auf die man in den nächsten Wochen aufbauen kann. Sicher tut es weh gegen neun Mann doch noch einen Treffer zu kassieren – doch daraus lernen die Spieler und beim nächsten Mal, wenn es denn nochmal so weit kommen sollte, spielen sie die letzten acht Minuten cleverer runter. Die Chance auf Wiedergutmachung hat der VfL schon nächsten Samstag bei Aufstiegsfavorit Wehen Wiesbaden, Arminia Bielefeld wird sich ohne Hübener und Burmeister gegen den VfR Aalen beweisen müssen.

   

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