Party beim VfR Aalen: Punktgleich mit der Tabellenspitze
Einmal kneifen, bitte? Auch nach fünf Spieltagen mischt der VfR Aalen munter in der Ligaspitze mit und sammelt Punkt für Punkt gegen den Abstieg. Ob Trainer Peter Vollmann der Lauf bereits unheimlich wird? Er selbst hatte zu Saisonbeginn noch vom Klassenerhalt als Maximalziel gesprochen. Durch das 2:0 (1:0) in Regensburg darf Aalen kurzzeitig aber von ganz anderen Sphären träumen.
Feiern ist erlaubt
Noch immer ist die Aussagekraft der Drittliga-Tabelle sehr begrenzt. Aber Feiern ist auf der Ostalb nach elf Punkten aus fünf Begegnungen absolut erlaubt, das hätten in dieser Form wohl selbst die kühnsten Träumer und Optimisten nicht vom VfR erwartet. Selbst beim Aufsteiger Regensburg, bis dato ungeschlagener Tabellenführer, steckten die Schwarz-Weißen nicht zurück und erspielten sich ein knappes 2:0, das erst in der 84. Minute besiegelt worden war. Zuvor hatten die knapp 300 mitgereisten Gästefans lange zittern müssen, nachdem Matthias Morys ihre Farben bereits nach 21 Minuten und einer sehenswerten Einzelleistung in Führung gebracht hatte. Das Problem: Ausruhen konnte sich der VfR auf dieser Führung kaum, obgleich doch Regensburg nach dem doppelten Aus im DFB-Pokal sowie im Landespokal eigentlich angeschlagen hätte sein müssen.
Regensburg vergibt die Chancen, Aalen bleibt eiskalt
Ganz im Gegenteil aber drückte und drängte die Heimelf um Trainer Heiko Herrlich lange Zeit auf den Ausgleich, hätte sich diesen allein ob der hochkarätigen Möglichkeiten auch verdient gehabt. Erik Thommy hatte den Treffer für den Jahn schon nach 25 Minuten auf dem Fuß, nach dem Seitenwechsel setzte er die wohl beste Chance an den rechten Außenpfosten (53.). Auch Marc Lais sollte das Gestänge 20 Minuten später noch erwischen (74.) – Aalen war im Glück und konnte sich doch auf seine Treffer in der Schlussphase verlassen: Dieses Mal war es Sebastian Vasiliadis, der in der 84. Minute einen Distanzschuss herrlich ins linke untere Eck versenkte, der Erfolg war besiegelt. Nach den Treffern von Gerrit Wegkamp und Maximilian Welzmüller in den vergangenen Wochen bedeutete der Vasiliadis-Streich schon das dritte Traumtor der Aalener in den Schlussminuten. Das soll ihnen erst einmal jemand nachmachen…
„Druckvolle Phase überstanden und zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht“
„Wir haben einfach zu den richtigen Zeitpunkten die Tore gemacht“, analysierte Coach Vollmann nach Abpfiff gegenüber dem SWR – das ist wahrlich keine neue Tatsache, vielmehr eine Qualität des VfR Aalen. Gepaart mit einer hohen Effizienz scheint ein vorübergehendes, vielleicht sogar langfristiges Erfolgsmittel in der 3. Liga gefunden. Klar war Vollmann aber auch: „Wir mussten 15 ziemlich druckvolle Minuten von Jahn Regensburg überstehen, die ich so auch einkalkuliert hatte.“ Mit Geschick und auch dem Quäntchen Glück konnten Daniel Bernhardt und Co. nicht überwunden worden – überhaupt hat der VfR erst drei Gegentore kassiert. Es scheint, als würde trotz der widrigen Umstände eines niedrigen Etats und damit verbundenen Mini-Kaders oder vielleicht sogar gerade deswegen eine echte Einheit zusammenwachsen, die individuell stärker besetzten Drittligisten Paroli bieten kann. Und: Nach aktuellem Stand braucht sich dieser VfR Aalen vorerst nicht im Geringsten mit den unteren Tabellenplätzen beschäftigen.