Paderborn feiert siebten Sieg in Folge – KSC besiegt Lotte
Die Siegesserie des SC Paderborn geht weiter. Gegen Preußen Münster drehten die Ostwestfalen das Spiel und feierten beim 2:1 den siebte Sieg in Folge. Hansa Rostock wartet derweil weiterhin auf den ersten Heimsieg und kam gegen Werder Bremen II nicht über ein 0:0 hinaus. Karlsruhe gewann durch einen Treffer von Fink mit 1:0 gegen Lotte. In den weiteren Begegnungen trennten sich Jena und Meppen 2:2 und Fortuna Köln und der Hallesche FC 1:1. Auswärtssiege gab es für Großaspach (4:1 in Unterhaching) und Würzburg (3:2 in Aalen).
Paderborn 2:1 Münster: Wassey dreht die Partie
Zum bereits zweiten Mal in der noch jungen Drittliga-Saison musste der SC Preußen Münster in die Benteler-Arena nach Paderborn, wo es erst fünf Wochen zuvor eine 1:3-Niederlage im Westfalenpokal gegeben hatte. Entsprechend war Münster gegen den Tabellenführer zunächst darauf bedacht, hinten sicher zu stehen und überließ den Paderbornern das Spielgeschehen. Trotzdem waren es die Gäste, die nach 28 Minuten in Führung gingen. Rinderknecht legte den Ball im Sechzehner auf Heinrich ab und der Neuzugang von 1860 München knallte den Ball zur Führung in die lange Ecke. Paderborn antwortete mit einem Distanzschuss von Boeder (33.), der nur knapp über den Kasten von Körber ging. Vor der Pause musste Paderborn schließlich noch einen weiteren Rückschlag verkraften: Nach einem Pressschlag aus der Anfangsphase ging es für Srbeny nicht mehr weiter. Für ihn kam Ritter in die Partie.
Die zweite Halbzeit brachte früh das 1:1, allerdings in Sachen Verletzungen. Grimaldi musste mit einer Muskelverletzung für Rühle weichen (48.). Kurz darauf steckte Michel wunderbar durch in den Lauf von Zolinski, der am Fünfer aber zu spät kam gegen Körber (51.). Anschließend waren es die Gäste, die auf ein weiteres Tor drückten und immer wieder Nadelstiche setzten. So war Rühle plötzlich frei durch, scheiterte aber aus spitzem Winkel an Zingerle (60.). In die Münsteraner Druckphase herein dann aber doch der Ausgleich. Wassey kam zentral vor dem Preußen-Strafraum an den Ball und zog einfach mal ab. Körber kam zwar noch mit der Hand an den Ball, konnte den Gegentreffer durch den Ex-Preußen letztlich aber trotzdem nicht mehr verhindern (67.). Das Spielgeschehen drehte sich wieder, Paderborn war nun wieder die spielbestimmende Mannschaft und wurde dafür belohnt. Münsters Abwehrspieler Schweers verhinderte eine Flanke von Ritter mit der Hand im Strafraum und Wassey versenkte den fälligen Elfmeter in die Tormitte zum 2:1 für Paderborn (82.). Noch eine weitere Chance durch Ritter im zweiten Versuch nach einem Freistoß (84.) und dann war Schluss in der Benteler-Arena. Die Ostwestfalen sicherten sich damit den nächsten Dreier und die Tabellenführung und fahren am Dienstag mit viel Rückenwind zum Spitzenspiel nach Magdeburg. Für Münster gilt es am Mittwoch zu Hause gegen Aalen den Negativtrend zu stoppen.
Rostock 0:0 Bremen II: Hansa ohne Ideen
Gegen die zweite Mannschaft von Werder Bremen wollte Hansa Rostock endlich den ersten Heimsieg holen. Allerdings dauerte es 20 Minuten, bis Alibaz und Hilßner zusammen überhaupt einmal für etwas Gefahr vor dem gegnerischen Kasten sorgten. Die Bremer, im gewöhnungsbedürftigen 3-6-1 System, hielten die Rostocker auf Distanz zu ihrem Tor, kamen aber auch selber kaum in die Offensive. Als Henning den Bremer Torwart Oelschlägel mit einem Schuss aus 30 Metern erstmals zu einer Parade zwang, waren schon 40 Minuten gespielt. Auch bei der anschließenden Ecke und einer Direktabnahme von Alibaz zeigte sich Oelschlägel reaktionsschnell und somit ging es mit einem 0:0 in die Kabine.
Deutlich offensiver begannen beide Kontrahenten im zweiten Durchgang. Zunächst ergab sich daraus eine Bremer Chance, doch Käuper setzte eine flache Hereingabe von Manneh im Fallen über den Kasten (48.), stand dabei aber auch im Abseits. Auf der anderen Seite dann die Kogge mit der dato besten Möglichkeit der Partie. Evseev setzte sich über links durch und fand mit seinem Ball in den Strafraum einen Bremer Abwehrspieler, der seinen eigenen Keeper zu einer starken Parade zwang (56.). Nach 73 Minuten probierte es zudem noch einmal Hilßner mit einem Distanzschuss, danach verflachte die Begegnung wieder. Letztlich blieb es also bei der Nullnummer, wodurch Rostock auch nach dem achten Spieltag ohne Heimsieg da steht. Dennoch beenden die Rostocker den Spieltag auf einem guten sechsten Platz, während Werder Bremens zweite Mannschaft Rang acht einnimmt.
Karlsruhe 1:0 Lotte: Schwaches Spiel im Wildpark
Sowohl Karlsruhe als auch die Gäste aus Lotte hatten in dieser Saison bisher große Probleme im Defensivverbund gezeigt, daher war vor der Begegnung eigentlich mit einem Spiel der großen Tormöglichkeiten gerechnet worden. Doch daraus wurde zunächst nichts. Ganz im Gegenteil, nur eine echte Tormöglichkeit galt es im ersten Spielabschnitt zu notieren. Neidhart, der mit einem 20-Meter-Schuss Uphoff testete (38.), das war schon alles. Ansonsten stachen einzig die Karlsruher Fans heraus, die sich weder vom schwachen Saisonstart, noch vom mageren Spielgeschehen die Laune verderben ließen und ordentlich Stimmung machten.
Nach dem unterirdischen ersten Abschnitt passierte auch im zweiten Durchgang kaum noch etwas. Die einzige wirklich gute Aktion führte aber zum Siegtreffer für die Hausherren. Drittliga-Rekordtorschütze Anton Fink bekam den Ball am gegnerischen Strafraum, legte sich das Leder auf seinen starken rechten Fuß und zirkelte es dann mit einem wunderbaren Schuss in den rechten Winkel – Marke Traumtor und der Siegtreffer für die Karlsruher, da Lotte auch in der Schlussphase keine Torgefahr mehr entwickelte. Karlsruhe springt durch den Sieg auf Platz zwölf, Lotte rutscht unter den Strich und ist vor dem Spiel gegen Wehen Wiesbaden am Dienstag Achtzehnter.
Jena 2:2 Meppen: Eismanns kurioses Tor bringt Jena zurück ins Spiel
Die Begegnung zwischen den beiden Aufsteigern begann ganz im Sinne der Gäste aus Niedersachsen, die nach 18 Minuten in Führung gingen. Nico Granatowski brachte eine Flanke von der linken Seite scharf in den Sechzehner, wo Girth die Kugel geschickt durchrutschen ließ und Kleinsorge den Ball im Rückraum völlig freistehend nur noch im Tor unterbringen musste. Jena reagierte sauer und kam in der Folge zu guten Ausgleichsmöglichkeiten. Zunächst traf Günther-Schmidt nur den Außenpfosten (22.), dann scheiterte der Angreifer mit einem zu laschen Schuss an Keeper Domaschke (23.). Während Jena aber auch im Anschluss Probleme im Torabschluss offenbarte, schlug Meppen mit dem Pausenpfiff ein zweites Mal eiskalt zu. Vidovic traf mit einer Kopfballbogenlampe ins lange Eck, nachdem zwei Jenaer im Strafraum zuvor nur unzureichend geklärt hatten.
Jenas Trainer Zimmermann hatte genug gesehen und schöpfte schon in der Halbzeitpause sein komplettes Wechselkontingent aus. Bock, Sucsuz und Tuma kamen für Eckhardt, Starke und Cros. Am Spielgeschehen änderte sich zunächst aber wahrlich wenig. Jena war das aktivere Team, hatte mehr Ballbesitz sowie Chancen und wartete aber auf das erlösende Tor. Das sollte schließlich Eismann nach gut einer Stunde gelingen. Allerdings auf sehr kuriose Art und Weise. Nachdem Günther-Schmidt verletzt liegen blieb, wollte Granatowski den Ball für eine Unterbrechung ins Aus schieben. Eismann ging allerdings dazwischen, lief ohne echte Gegenwehr auf den Kasten der Meppener zu und schob zum Anschlusstreffer ein (58.). Die Proteste der Niedersachsen blieben von Schiedsrichter Bläser ungehört und Jena war zurück im Spiel und ab der 79. Minute auch in Überzahl. Torschütze Vidovic sah nach taktischem Foul Gelb-Rot. Nur drei Minuten später war wieder Eismann zur Stelle und verwertete einen mehrmals abgeblockten Freistoß zum 2:2. Beinahe wäre Eismann sogar noch ein Hattrick gelungen, doch der letzte Torschuss des Matchwinners strich nur knapp am Pfosten vorbei (90.). Mit dem Unentschieden rutscht Meppen auf Rang zehn vor, Jena bleibt letzter.
Köln 1:1 Halle: Brandenburger antwortet postwendend
Zwei frühe Tore sorgten für eine ereignisreiche Anfangsphase in der Begegnung zwischen Fortuna Köln und dem Halleschen FC. Zunächst nutzte El Helwe einen Abwehrschnitzer der Hausherren aus (5.), dann traf Brandenburger per Kopf nach einem Freistoß zum 1:1 (10.). Köln hatte nun Oberwasser, ein Distanzschuss von Scheu (24.) ging nur knapp am linken Pfosten des Gästetores vorbei. Zwei Minuten später konnte Kleineheismann den Ball für seinen bereits geschlagenen Keeper so gerade noch von der Linie kratzen (26.). Halle stellte sich nun besser auf die Kölner ein und beruhigte das Spiel so langsam.
Nach dem Seitenwechsel ging Köln das Spiel zunächst etwas zu ruppig an und holte sich in schneller Folge drei gelbe Karten. Chancen blieben im Gegensatz zur ersten Halbzeit aber zunächst Mangelware. Scheu (56.) und Dahmani (57.) probierten es aber immerhin mal mit Distanzschüssen. Nach 81 Minuten hätten die Hausherren dann in Führung gehen müssen, aber Keita-Ruel brachte es nach einem Querpass von Dahmani nicht fertig, den Ball aus fünf Metern im leeren Tor unterzubringen. Somit blieb es beim 1:1, durch das die Kölner dank der Magdeburger Niederlage auf den zweiten Platz rutschen. Halle bleibt als Siebzehnter nur knapp über dem Strich.
Aalen 2:3 Würzburg: Torspektakel in Halbzeit zwei
Würzburgs Keeper Hesl stand gegen den VfR Aalen schon früh im Mittelpunkt. Sowohl gegen Welzmüller (8.), als auch gegen Morys (9.) behauptete sich Hesl im Eins-gegen-eins und konnte dadurch eine frühe Führung für den Gastgeber verhindern. Der Zweitliga-Absteiger schaffte es anschließend, das Spiel zu beruhigen und die Aalener nicht mehr so gefährlich vor den eigenen Kasten kommen zu lassen. Da Würzburg aber kaum etwas für das Spiel nach vorne tat, blieb es zur Pause bei einem torlosen Unentschieden.
Der zweite Durchgang sollte es aber in sich haben. Als Göbel einen von Müller eingeleiteten Konter durch die Beine von Bernhardt zum 1:0 für Würzburg schob (48.), waren erst drei Minuten in Halbzeit zwei absolviert. Im direkten Gegenzug fiel aber schon wieder der Ausgleich. Preißinger bewies Augenmaß und steckte auf Morys durch, der mit seinem dritten Saisontor aus sehr spitzem Winkel zum 1:1 traf (49.). Es ging nun Schlag auf Schlag. Wieder Anstoß und wieder ein Tor. Neumann verwertete eine Ecke per Kopf zur erneuten Führung der Gäste (52.), hielt sich wegen seiner Aalener Vergangenheit beim Torjubel aber zurück. Anschließend blieben den Fans ein paar Minuten zum Durchschnaufen, bevor Nikolaou mit einem Handspiel einen Elfmeter verschuldete. Morys ließ sich die Chance nicht nehmen und traf – 2:2. Nikolaou selber sollte seinen Patzer aber noch ausbügeln. Drei Minuten vor Schluss segelt erneut eine Würzburger Ecke vor das Tor der Aalener, wo Bernhardt zunächst stark gegen Neumann parierte. Nikolaou reagierte aber am schnellsten und versenkte den Abpraller zum Sieg für Würzburg, die dadurch auf den fünfzehnten Rang vorrückten. Aalen ist nun auf Platz fünf.
Unterhaching 1:4 Sonnenhof: Aufsteiger zu harmlos gegen effektive Gäste
Bereits nach drei Minuten wäre der Gastgeber beinahe in Führung gegangen, ein Schuss von Schimmer ging aber nur an den Pfosten. Snchließend spielte nur noch Großaspach und ging nach einer halben Stunde auch verdient in Führung. Aschauer verwertete einen Steilpass von Bösel im Strafraum stark zum 1:0 für die Gäste.
Ein Blitzstart auch im Halbzeit zwei, dieses Mal aber für Großaspach und mit einem Tor belohnt. Hägele fasste sich an der Strafraumkante ein Herz und überwand Müller im Hachinger Tor mit einem schönen Distanzschuss (51.). Ein weiterer Treffer von Hägele (63.) und das Spiel war entschieden. Unterhaching war bis zu diesem Zeitpunkt in der Offensive viel zu harmlos und sah sich daher immer wieder mit Gästechancen konfrontiert, die die Aspacher zu nutzen wusste. So wie Binakaj, der in der 73. Minute mit einem weiteren Tor aus der Distanz auf 4:0 erhöhte. Der Ehrentreffer für den Aufsteiger fiel erst kurz vor Schluss und nach einem tollen Trick von Lux, der Routinier Hain elegant freispielte. Der beste Hachinger Torschütze der vergangenen Saison ließ sich die Möglichkeit nicht entgehen und erzielte immerhin noch den Ehrentreffer. Dabei blieb es dann aber. Großaspach zieht durch den Sieg an Unterhaching vorbei und ist nun siebter, Unterhaching steht nach dem achten Spieltag als Neunter aber weiterhin sehr gut da.