Osnabrück: Auswärtspunkt für Farrona Pulido "nicht verkehrt"
Für das große Ziel begnügt sich der VfL Osnabrück notgedrungen auch einmal mit kleinen Dingen: Zwar blieb der Spitzenreiter durch die wenig überzeugende Nullnummer bei Abstiegskandidat Fortuna Köln zum zweiten Mal in den vergangenen drei Spielen ohne Sieg, aber die Unzufriedenheit im VfL-Lager hielt sich dennoch in Grenzen.
"Zug fährt weiter in die richtige Richtung"
"Ein Punkt auswärts ist nicht verkehrt", relativierte Mittelfeldspieler Manuel Farrona Pulido das torlose Remis an seiner früheren Wirkungsstätte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Wir wollten gewinnen, aber manchmal muss man sich auch mit den Bedingungen abfinden, wie sie sind."
Anflüge von Verunsicherung oder gar Zweifel an den Aufstiegsambitionen der Niedersachsen durch zuletzt nur zwei Erfolge in den vergangenen sechs Begegnungen ließ der 26-Jährige auch am Mikrofon von "Magenta Sport" nicht erkennen. "Der Zug fährt natürlich weiter in die richtige Richtung", machte Farrona Pulido die unveränderten Ansprüche der Lila-Weißen klar und fügte mit Blick auf das Heimspiel am Samstag gegen Kellerkind Carl Zeiss Jena entschlossen hinzu: "Wir sind das Topteam und holen uns die Punkte gegen Jena zurück." Glück hatte Pulido bei einer Szene in der 60. Minute, als er nach einem Missverständnis mit Torhüter Nils Körber den Ball mit der Hand spielte. "Die Hand war schon am Ball", gab der 26-Jährige offen zu.
Sein Mittelfeldkollege Ulrich Taffertshofer hingegen konnte sich weniger gut mit den zwei liegen gelassenen Zählern arrangieren. "Wir wollten schon eine goldene Englische Woche mit drei Siegen, aber wir haben zu wenige Chancen kreiert“, konstatierte der 27-Jährige.
Thioune-Kritik an mangelnder Torgefahr
Die mangelnde Torgefahr seiner Mannschaft monierte auch Osnabrücks Trainer Daniel Thioune. "Es war vielleicht kein schönes 0:0, es gibt sicher 0:0-Spiele der besseren Art“, fasste der VfL-Coach den Auftritt seiner Elf im Südstadion auf der Pressekonferenz nach Spielende zusammen und machte die fehlende Offensivkraft ohne den verletzten Stürmer Marc Heider als entscheidendes Manko aus: "Wir haben zu wenige Möglichkeiten herausgespielt, und vielleicht fehlt uns die Qualität in der Box."
Heiders Ausfall wegen seiner Sprunggelenksverletzung aus der vorherigen Begegnung mit dem FSV Zwickau habe sich womöglich auch nach Freistößen und Eckbällen negativ bemerkbar gemacht, analysierte Thioune weiter: "Die Qualität unserer Standards hat nicht für uns gesprochen, aber unsere Standards sind ja auch viel auf Marc zugeschnitten."
Gleichwohl wollte der 44-Jährige nicht nur Haare in der Suppe suchen. "Ich bin zufrieden damit, dass wir kein Gegentor bekommen haben. Der Gegner hatte keine Möglichkeiten", lobte Thioune die Defensivleistung seines Teams und die "wieder tolle Arbeit gegen den Ball". Als Dämpfer für die Hoffnungen auf Osnabrücks Rückkehr in die zweite Liga wollte der VfL-Trainer das trostlose Unentschieden denn auch nicht werten: "Uns tut jeder Punkt gut."