Old but Gold: Das sind die Top-Routiniers der 3. Liga

Wenn jemand weiß, wo der Hase in der 3. Liga langläuft, dann die alten Haudegen. Sie sind die erfahrenen Führungsspieler, sie sind oftmals die Säulen in jedem Team. Und wenn sie außerdem nicht aus der ersten Elf wegzudenken sind, dann kann man nur den Hut vor ihren Leistungen ziehen. liga3-online.de schaut auf die Spieler über 34 Jahre mit den meisten Einsatzminuten:

Erst- und Zweitliga-Erfahrung

In einer solchen Kategorie haben für gewöhnlich die Torhüter einen kleinen Einsatzvorteil, denn selbst im Alter von Methusalem können die Schlussmänner zu echten Kraken werden. So auch Jasmin Fejzic (990 Einsatzminuten) von Eintracht Braunschweig und Erik Domaschke (977 Einsatzminuten) vom SV Meppen. Die beiden 35-Jährigen wehrten in ihrer Karriere schon mehrfach die Wachablösung ab und kehrten aufgrund ihrer guten Leistungen wieder zwischen die Pfosten zurück. Der Schlussmann der Emsländer überwand dafür sogar schon einen Außenbandriss in dieser Saison – und zwar in rekordverdächtiger Zeit von acht Tagen. Fejzic dagegen kleidet nicht nur das Kapitänsamt beim BTSV aus, sondern steht wie kein anderer für die Identifikation mit den Niedersachsen.

Ein Faktor, der sich bei einem verhältnismäßig jungen Klub wie Türkgücü München sicherlich noch entwickeln muss. Mit Mergim Mavraj hat die Elf von Neu-Coach Peter Hyballa eine echte Säule hinten drin, die über mehr Bundesliga- als Zweitliga-Erfahrung verfügt. Bei 900 Einsatzminuten koordiniert der 35-jährige Abwehrchef und Kapitän seine Defensive vor allem mit einem wichtigen Vorteil: Mavrajs Routine ist immens wertvoll für den wechselhaften Kader der Münchner.

Große Namen

Mr. Viktoria – es könnte beinahe der Titel eines Superhelden sein. Doch besagter Mike Wunderlich, für den dieser Spitzname galt, hat den Kölnern im Sommer überraschend den Rücken zugewandt. In Kaiserslautern knüpft der 35-Jährige jedoch nahtlos an seine Führungsrolle an, indem er 969 Einsatzminuten auf den Rasen bringt – mehr, als jeder andere Feldspieler unter den Oldies. Zwei Tore und eine Vorlage kamen obendrauf, sodass sich die etwaige Ablösesumme für Wunderlich gelohnt haben dürfte.

Auch Marc Schnatterer galt lange Zeit als das Gesicht des 1. FC Heidenheim, doch nach Vertragsende schloss sich der Flügelspieler dem SV Waldhof an – und irgendwie drängt sich nach vier Toren und drei Vorlagen des 35-Jährigen der Gedanke auf, dass das schon immer zusammengehörte. Dreimal durfte der Dauerbrenner (889 Einsatzminuten) sein neues Team zudem schon als Kapitän auf das Feld führen. Eine Aufgabe, die Moritz Stoppelkamp (805 Einsatzminuten) beim MSV Duisburg grundsätzlich obliegt. Der 34-Jährige – und damit der jüngste Spieler in dieser Statistik – ist beim kriselnden Traditionsklub mehr denn je gefordert. Mit zwei Toren und drei Vorlagen liegt Stoppelkamp im Soll, jetzt ist er als Teamführer gefordert.

Mölders noch auf Formsuche

In der vergangenen Saison hat 1860-Stürmer Sascha Mölders eindrucksvoll bewiesen, dass Qualität weder nach alt und jung, noch nach Ideallinie in der Körperform geht. Die "Wampe von Giesing" sicherte sich mit 22 Toren den Titel als Torschützenkönig, daran hätte der 36-Jährige auch gerne weiter angeknüpft. Zweimal verschob er schon das Karriereende dafür. Im Moment läuft es bei den Löwen allerdings nicht rund, was auch den 1860-Kapitän zuletzt mit einem Bankplatz beeinträchtigte. Trotzdem kommt Mölders auf 838 Einsatzminuten – und erzielte am vergangenen Wochenende sein erstes (!) Joker-Tor in der 3. Liga.

Einen ähnlichen Status in Osnabrück genießt Marc Heider (924 Einsatzminuten), der schon in der Jugend für den VfL kickte. Zehn Jahre lang war der 35-Jährige nicht im Dienst der Lila-Weißen, doch seit er zurück an der Bremer Brücke ist, ist er gesetzt. Fünf Tore und drei Vorlagen zeigen, dass er unter seinem zwei Jahre älteren Coach, Daniel Scherning, noch nicht zum alten Eisen gehört. Genauso, wie auch Ronny König – mit 38 Jahren. Gemeinsam mit Teamkollege Marco Schikora führt der zweitälteste Feldspieler der Liga die interne Torschützenliste beim FSV Zwickau mit drei Treffern wieder einmal an, in den letzten fünf Jahren sicherte er sich diese Position innerhalb seines Teams gleich vier Mal.

Weitere Kandidaten

Hinter Ronny König, der insgesamt 771 Drittliga-Minuten in dieser Saison sammelte, reihen sich natürlich weitere Routiniers in die Riege der häufig eingesetzten Spieler ein – allerdings keiner mehr über 400 Einsatzminuten. Aber für Dennis Kempe (Wehen Wiesbaden), Aziz Bouhaddouz und Dominik Schmidt (MSV Duisburg), Albert Bunjaku (Viktoria Köln) und Mahir Saglik (SC Verl) ist die Saison noch lange nicht vorbei – genauso, wie auch die "jungen Wilden" wie Christoph Menz (32, Viktoria Berlin), Johannes Flum (33, SC Freiburg II), Sandrino Braun-Schumacher (32, SC Freiburg II) oder Steffen Puttkammer (32, SV Meppen).

   
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