"Ohne Stimme, keine Stimmung": Auch die 3. Liga ist dabei

In den Spielen der ersten und zweiten Bundesliga wurde es unter der Woche schon erfolgreich praktiziert, an diesem Wochenende wird auch die 3. Liga in Aktion eingebunden. Die Rede ist von dem Stimmungsboykott der Fanszenen, die jeweils die ersten 12 Minuten und 12 Sekunden eines jeden Spiels stillschweigend verfolgen wollen. Grund dafür ist das von der DFL konzepierte Sicherheitskonzept „Sicheres Stadionerlebnis“. "Der Protest soll den Vereinen vor Augen führen, wie die Situation sein würde, wenn wir nicht da wären", so Sprecher Philipp Markhardt. 

Was das Sicherheitskonzept konkret bedeutet

Von Seiten der Initiative "Ohne Stimme, keine Stimmung" heißt es dazu: "Der Ligaverband DFL hat mit seinem Konzept „Sicheres Stadionerlebnis“ Grenzen überschritten. Nun ist die deutsche Fankultur bedroht, wie wir sie kennen. Der Weg in Richtung englische Verhältnisse scheint bereitet zu sein." Drei konkrete Beispiele werden auf der Homepage der Initiative aufgeführt:  "1) Die Anzahl der Gästekarten soll zukünftig halbiert werden können oder nur noch aus teuren Sitzplätzen bestehen, wenn es sich um ein “Risikospiel” handelt. Die ohnehin schon viel zu knappen Kartenkontingente würden also noch kleiner und teurer. 2) Die Bundesligavereine sollen die Personenkontrollen weiter intensivieren. Dabei werden willkürlich Ganzkörperkontrollen weiterhin nicht ausgeschlossen. Bei Auswärtsspielen kann es dir passieren, dass du dich bei der Einlasskontrolle komplett entkleiden müsstest. 3) Die DFL bekennt sich nur halbherzig zu den Stehplätzen und sieht in ihnen nicht ein unveräußerliches Gut des Fußballs. Vielmehr werden die Stehplatzbereiche immer kleiner und die Fans werden dafür in Haftung genommen."

DFL: "Werden uns für den Erhalt der Stehplätze einsetzen"

Der Ligaverband meldete sich heute ebenfalls zu Wort und erläuterte seinen Standpunkt wie folgt: "Bei den im Internet (www.12doppelpunkt12.de) und auf Flugblättern veröffentlichten Stellungnahmen handelt es sich aber in vielen Punkten um Unterstellungen ("DFL und Polizei spielen falsch.") oder um Pauschalierungen, die ein Zerrbild der Realität liefern. Dies ist umso bedauerlicher, weil es eine sachliche Auseinandersetzung behindert. Vor diesem Hintergrund gilt es noch einmal festzustellen: Der Ligaverband wird sich im Sinne des Fußballs weiter mit aller Kraft für den Erhalt der Stehplätze einsetzen, dies ist nicht verhandelbar. Kern der vorgelegten Maßnahmen ist und bleibt die täterorientierte Aufklärung zur Vermeidung von Kollektivstrafen."

Man darf nun gespannt sein, wie sich der Protest der Fans am morigigen Samstag bei den Spielen auswirkt. Wie "12doppelpunkt12" gegenüber liga3-online.de bestätigte, werden so ziemlich alle Fanszenen der 3. Liga an dem Boykott teilnehmen. Eine genaue Zahl könne man aber nicht nennen.

FOTO: ostwestfalensgloria.de

   

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