Nur noch eine Reserve in der 3. Liga? Mainz kurz vor dem Abstieg

Neben dem FSV Frankfurt, der im höchst wahrscheinlichen Falle der Insolvenz und damit verbundenen Neun-Punkte-Abzug den Abstieg in die Regionalliga wohl nicht mehr verhindern könnte, muss auch der FSV Mainz 05 II realistisch mit der vierten Liga planen. Nach der jüngsten Pleite beträgt der Rückstand bereits zehn Punkte.

2:4 gegen Rostock als Spiegelbild der Saison

"Ich habe ein Spiel gesehen, dass gewissermaßen als Spiegelbild der gesamten Saison fungierte", musste Trainer Sandro Schwarz nach der Partie seiner jungen Mannschaft gegen Hansa Rostock verbittert ins Mikrofon sprechen. 2:4 hieß es am Ende, letztendlich besaß der Tabellenletzte gegen abgezockte Rostocker keine Chance. Dabei hätte es ganz anders ausgehen können: "Wir besaßen zahlreiche Chancen, um selbst in Führung zu gehen, hatten die absolute Kontrolle und münzten das auch in Torgelegenheiten um. Dann aber spielt uns eine strittige Abseitssituation nicht in die Karten, außerdem wird uns ein klarer Elfmeter verwehrt", haderte Schwarz ebenso mit dem fehlenden Glück. Er musste sich aber zeitgleich eingestehen: "Wir haben es wieder nicht geschafft, diese Überlegenheit in Zählbares umzuwandeln. Ich weiß nicht, wie viele Möglichkeiten wir hatten. Wir sind leider nicht auf dem Niveau, daraus Punkte zu machen.“ Eine bittere, aber treffende Erkenntnis.

Auch die letzte Chance wurde vergeben

Denn so schön und ansehnlich der Fußball der jungen Mainzer im Vergleich zu zahlreichen anderen Drittligisten auch sein mag, so gering sind die Erträge seit Saisonbeginn. Nach fünf Spieltagen war Mainz bereits Letzter, eine Befreiung blieb vor wie nach der Winterpause aus. Gleich mehrere Niederlagenserien hatten die Nullfünfer weit zurückgeworfen, den Abstand auf die Nichtabstiegsplätze erhöht. Zu selten gerieten die Ausrufezeichen wie etwa ein Heimerfolg über den 1. FC Magdeburg, Jahn Regensburg oder den FSV Frankfurt. Erst nach dem Jahreswechsel schnupperte der FSV neue Hoffnung, nachdem sowohl Preußen Münster als auch Magdeburg nochmals besiegt wurden – fünf Punkte betrug der Rückstand nach 27 Spieltagen nur noch, das wäre einholbar gewesen.

Bitterer Abstieg für Mainz – kein Nachtrauern in der 3. Liga

Doch auch in dieser finalen Phase zeigt Mainz, dass die junge Elf den Umständen in der 3. Liga nicht ausreichend gewachsen ist. Fünf sieglose Partien in Serie bedeuten den Rückfall auf einen abgeschlagenen letzten Platz, fernab jeder realistischen Hoffnung. Für ein Erreichen von 42 Zählern müssten fünf der ausstehenden sechs Pflichtspiele gewonnen werden – selbst für kühne Optimisten ein Ziel ohne jegliche Eintrittswahrscheinlichkeit. Es wäre der erste Abstieg nach drei Jahren Drittklassigkeit. Und läuft es am Bruchweg ganz übel, können die Profis in der Bundesliga sogar noch nachziehen. Die 3. Liga selbst würde einen Abstieg der aufgrund des geringen Zuschauerpotenzials und der potenziellen Verstärkungen aus der ersten Mannschaft ungeliebten Zweitvertretung hingegen mehrheitlich ohne großes Nachtrauern hinnehmen: Weil auch in der Regionalliga aktuell keine Reserve einen Relegationsplatz belegt, ist die Reduzierung auf nur noch eine Profi-Reserve (oder im Falle des Abstiegs von Werder Bremen II sogar überhaupt keine) möglich – die 3. Liga käme ihrem Status als reiner Profiliga immer näher. Mainz 05 II hilft das freilich nichts. Geschieht kein Wunder, müssen Sandro Schwarz und Co. bald mit der Regionalliga Südwest vorliebnehmen.

   

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