Nur ein Sieg seit Mitte November: Köln trennt sich von Dotchev

Einen Tag nach der 1:2-Niederlage gegen Waldhof Mannheim hat Viktoria Köln die Reißleine gezogen und sich von Cheftrainer Pavel Dotchev getrennt. Damit reagieren die Höhenberger auf die Talfahrt der letzten Wochen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.

"Mussten reagieren"

Nur 23 Punkte und Platz 13: Viktoria Köln läuft seinen Ansprüchen bisher hinterher – vor allem mit Blick auf die letzten Wochen: Denn nach dem guten Saisonstart mit 13 Punkten aus den ersten sechs Spielen konnten die Höhenberger nur eine der letzten elf Partien gewinnen. Das war beim 2:1 gegen 1860 München Anfang Dezember, seitdem kamen in sechs Spielen nur noch zwei Zähler hinzu. Vier der letzten fünf Spiele gingen gar verloren – bei 3:10 Toren. Die Folge: Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze beträgt nur noch zwei Punkte – viel zu wenig für die Ambitionen der Viktoria, die eigentlich oben mitspielen wollte.

Dass Pavel Dotchev, der nach der Niederlage gegen Türkgücü München vor einer Woche den Abstiegskampf ausgerufen hatte, nochmal die Wende einleiten würde, daran glaubten die Verantwortlichen nicht mehr und stellten den Rekordtrainer der 3. Liga (268 Spiele) am Sonntag mit sofortiger Wirkung frei. "Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht“, betont Viktoria-Sportvorstand Franz Wunderlich. "Wir schätzen Pavel Dotchev sehr. Er hat bei der Viktoria viel bewegt. Doch nach den Ergebnissen der letzten Wochen mussten wir jetzt reagieren." Bereits am Samstagabend nach einer ersten Krisensitzung sagte Wunderlich: "Uns ist allen klar, dass es so nicht weitergehen kann."

Seit 2019 im Amt

Dotchev hatte die Viktoria nach dem Aufstieg im Sommer 2019 übernommen und sie in der vergangenen Saison auf den zwölften Platz geführt. In dieser Saison sollte es weiter nach oben gehen, entsprechend wurde der Kader unter anderem mit Marcel Risse und Sebastian Mielitz namhaft verstärkt. Doch abrufen konnte die Mannschaft ihr Potenzial in den letzten Wochen nicht. Aus den 59 Partien unter der Leitung des Deutsch-Bulgaren holte Köln 20 Siege und 14 Unentschieden, was einen Punkteschnitt von 1,25 bedeutet – nun endet seine Zeit an der Seitenlinie. "Natürlich bin ich enttäuscht, dass meine Zeit bei Viktoria Köln endet. Aber im Fußball zählen die Ergebnisse. Und entsprechend greifen die Gesetzmäßigkeiten des Geschäftes", sagt Dotchev zum Abschied.

Wer künftig an der Seitenlinie stehen wird, ist noch offen. Vorerst werden Chefscout Daniel Zillken und Co-Trainer Markus Brzenska die Mannschaft betreuen und sie auf das Auswärtsspiel in Wiesbaden am Dienstag vorbereiten. Viktoria Köln war Dotchevs sechster Verein in der 3. Liga. Nach Boris Schommers (1. FC Kaiserslautern) und Torsten Lieberknecht (MSV Duisburg) ist er der dritte Trainer, der in dieser Saison gehen musste.

   
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