Nur 1:1 trotz Führung: Durchwachsenes Schommers-Debüt

In Kaiserslautern steckte das 1:6-Debakel in Meppen noch in den Köpfen der Spieler, doch Neu-Trainer Boris Schommers ließ sich bei seinem Debüt am Betzenberg davon nicht beeindrucken: er setzte gegen den 1. FC Magdeburg auf den Neustart. Dafür fehlte ihm am Ende das letzte Quäntchen Glück – und auch im Fritz-Walter-Stadion kam es zur Ungereimtheit bei einer Auswechslung.

"Ich wechsel nicht vor einem Standard"

Ob Boris Schommers in der Pressekonferenz nach dem Spiel bereits von der Auswechselpanne in Halle wusste? Wohl eher nicht, denn der neue Trainer der Roten Teufel beschäftigte sich nach Abpfiff zunächst mit seinem eigenen Wechsel-Missverständnis. Bei einem Einwurf der Magdeburger, der wenig später zum folgenschweren Eckball der Gäste führte, sollte Florian Pick bereits ausgewechselt werden – der vierte Offizielle zeigte dies an, Schiedsrichter Mitja Stegemann vollzog den Tausch allerdings erst nach dem Ausgleichstreffer.

"Das ist sehr bitter, aber da hänge ich mich nicht dran auf", erklärte der neue FCK-Coach im Nachhinein, der eine klare Struktur an der Seitenlinie vorleben will: "Wenn dann weitergespielt wird, musst du in der Position bleiben. Ich wechsel nicht vor einem Standard." Dass Pick beim Eckball dann gefehlt hätte, das stritt Schommers ab. Der Medienrunde drängte sich dagegen die Frage auf, wieso überhaupt der aktuell formstärkste Lautrer vom Platz musste. Schommers reagierte bereits am Mikrofon von "Magenta Sport": "Weil ich der Meinung war, dass wir auf der Position einen Spieler gebrauchen können, der schnell in die Tiefe gehen kann. Magdeburg wurde ja auch stärker, deswegen hätten wir einen schnellen Spieler gebraucht, der frisch war."

Leistungsgerechtes Unentschieden

Denn Schommers ist sich sicher: "Ich hab nicht nur elf Spieler, die sich aufgedrängt haben." Somit gab er Antonio Jonjic die Chance, am Ergebnis änderte das nichts mehr. Das 1:1-Unentschieden zum Debüt des neuen Trainers war leistungsgerecht, dessen war sich auch der 40-Jährige bewusst: "Wir hatten einen Neubeginn und ein Spiel gesehen, das vom Ergebnis so in Ordnung ist." Ihm sei auch klar, dass sich die Fans nach der 1:6-Klatsche in der Vorwoche mehr erhofft hätten. Das habe er der Mannschaft auch gesagt: "Aber wenn man sieht, wo wir herkommen, dafür haben die Jungs das ordentlich gemacht."

Das Engagement, das seine Mannschaft gegen Magdeburg auf den Platz gebracht habe, könne man dem Team nicht abstreiten. Und doch war Schommers nicht in allen Belangen zufrieden: "Wenn du 1:0 zuhause führst, musst du eben diesen Befreiungsschlag spüren und ich lege noch eine Schippe drauf. Das hat mir ein bisschen gefehlt." Dass der Charakter seiner Spieler grundsätzlich stimmt, bewies Top-Scorer Florian Pick nach dem Abpfiff mit einer sportlichen Geste: Der Ex-Magdeburger ging nach Abpfiff im eigenen Stadion in die Gästekurve und applaudierte den mitgereisten Fans seines ehemaligen Klubs.

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