1:1 in Halle: FCM verpasst Kampfansage an Kiel und Duisburg
Auch beim Duell mit dem Halleschen FC setzte sich die derzeit eher zähe Saisonphase des 1. FC Magdeburg weiter fort: Das 1:1-Remis bedeutete bereits das achte Unentschieden der Rückrunde – Jens Härtel und Co. versäumten, mit Holstein Kiel mitzuhalten oder sogar nochmals Druck auf den MSV Duisburg auszuüben. Es bleibt ein Stellungskrieg um den Aufstieg, die Entscheidung werden mindestens bis auf den 37. Spieltag vertagt.
Halle zunächst viel aktiver
Ja, was kann der 1. FC Magdeburg aus diesem "Derby" vor nur 8.000 Zuschauern mitnehmen? Erst einmal dürften alle Beteiligten froh sein, dass diese schlimmste Saison der Rivalität zwischen Halle und Magdeburg nach drei direkten Duellen vorbei ist – diese Spielpaarung braucht eine Pause, um sich von allen Vorkommnissen zu erholen. Auch auf dem Feld ist die Partie allmählich abgenutzt, beide Mannschaften kennen sich zu gut. Die logische Konsequenz: Ein Highlight war der Samstagnachmittag eher nicht. Zu Beginn startete Halle energisch, hatte schließlich beide bisherigen Derbys der Saison verloren. Martin Röser belohnte die Bemühungen der Hallenser nach einer Viertelstunde mit dem 1:0-Führungstreffer (15.), von dem der FCM zunächst nicht aufgeweckt wurde. Es sah aus neutraler Perspektive eher nach Abstiegs- denn nach Aufstiegskampf aus, was der 1. FC Magdeburg da ablieferte, sodass Trainer Härtel Tobias Schwede schon vor der Pause auswechselte – ein Schritt, den der Übungsleiter sonst nur selten wählt.
Cwielong sorgt für Blitzstart in die zweite Halbzeit
Zum Glück aus FCM-Sicht wurde mit Wiederanpfiff vieles besser. Christian Beck brauchte nur wenige Sekunden, um Michel Niemeyer auf die Reise zu schicken – dieser scheiterte zwar noch an der Latte, aber Piotr Cwielong reagierte gedankenschnell und köpfte den Abstauber ins Netz (46.), der Ausgleich und der erste Pflichtspieltreffer des Polen für den Fußballclub zugleich. Nun hätte Magdeburg sogar noch den Sieg erzielen können, aber sowohl Cwielong als auch Marius Sowislo (85.) vergaben das 2:1, zudem wurde ein Treffer aufgrund eines Foulspiels zurückgepfiffen. Ist das Glück des FCM für diese Saison aufgebraucht? Einen Sieg hätten die Elbstädter über 90 Minuten gesehen eher nicht verdient gehabt, so ehrlich muss man sein.
Beck: "Viel vorgenommen, aber das ist in die Hose gegangen"
Torjäger Christian Beck sah das gegenüber dem MDR nicht anders. "Unsere Leistung in der ersten Halbzeit war wie meine eigene nicht besonders gut. Wir hatten uns eine Menge vorgenommen, aber das ist zunächst in die Hose gegangen.“ Härtel sah das Ganze nicht viel anders: "Wir sind zunächst hinterhergerannt und gar nicht in die Zweikämpfe gekommen. Es hat auch beim Gegentor wenig gepasst, sodass ich mit dem Wechsel ein Zeichen setzten musste.“ Immerhin konnte er mit der zweiten Halbzeit zufrieden sein: "Da war die Reaktion gut, unter dem Strich ist das Ergebnis so in Ordnung.“ Was bleibt, ist ein Auswärtspunkt – grundsätzlich eine respektable Leistung. Das Problem: Kontrahent Kiel holte gleich drei in Regensburg und besitzt nun alle Trümpfe für den direkten Aufstiegsplatz in seinen Händen. Magdeburg hingegen muss gegen den per Punktabzug bereits abgestiegenen FSV Frankfurt unbedingt gewinnen, um sich die gute Ausgangsposition zu bewahren. Immerhin ist der Vorsprung gegenüber Jahn Regensburg und dem VfL Osnabrück nicht geschrumpft.