Null Punkte, elf Gegentore! Würzburgs desaströse Woche
Drei Spiele, null Punkte, elf Gegentore: Die Würzburger Kickers blicken auf eine desaströse Englische Woche zurück, die mit dem 0:3 in Ingolstadt am Freitagabend ihr bitteres Ende fand. Spieler und Trainer versuchten eine Erklärung zu finden.
"Haben den Gegner eingeladen"
Bis zur 78. Minute hielten die Kickers beim Zweitliga-Absteiger die Null, doch dann netzte Ingolstadt innerhalb von 14 Zeigerumdrehungen dreimal ein und fügte dem FWK die dritte Niederlage in Folge zu. "Wir haben den Gegner eingeladen", bemängelte Trainer Michael Schiele auf der anschließenden Pressekonferenz. "Wir dürfen hier keine drei Gegentore kassieren." Zumal die Kickers kein schlechtes Spiel ablieferten und dem aktuellen Tabellenführer lange Zeit auf Augenhöhe begegneten.
Doch Sontheimers Ballverlust vor dem 0:1 kippte das Geschehen. Und dass der Ball beim Torschuss zudem abgefälscht wurde, "passt zur Situation", haderte Schiele. Gleiches könnte man über den Handelfmeter nach 82 Minuten sagen, als Sebastian Schuppan angeschossen wurde. "Der Arm ist angelegt", hatte der Kickers-Kapitän bei "Magenta Sport" erhebliche Zweifel an der Entscheidung von Schiedsrichter Mitja Stegemann: "Es wäre schön, wenn die Schiedsrichter ihre eigenen Regeln, die sie vor der Saison festgelegt haben, einhalten würden", schimpfte der 33-Jährige.
Doch letztlich sei der Sieg für Ingolstadt verdient gewesen: "Wir haben keine Entlastung hinbekommen, zu viele Bälle im Mittelpunkt verloren und dadurch Ingolstadt zu großen Kontern eingeladen", versuchte sich der Innenverteidiger an einer Erklärung für die erneute Niederlage. "Wenn wir kompakter standen, hatten wir dann weniger Probleme. Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht." Die Verteidigung fange vorne an und höre hinten auf, erinnerte Schuppan und meinte: "Wir beschützen das Tor einfach nicht so gut." Zu viele Bälle seien in der Vorwärtsbewegung verloren gegangen und "dadurch haben wir Ingolstadt eingeladen."
Vorsaison macht Mut
4:5 nach 4:2 in Unterhaching, 0:3 gegen Großaspach und nun das 0:3 in Ingolstadt: Nach dem Sieg zum Saisonauftakt (3:1 gegen Bayern II) finden sich die Kickers plötzlich auf einem Abstiegsplatz wieder und stellen mit insgesamt schon zwölf Gegentoren die schlechteste Defensive der Liga. Für Panik ist es aber noch zu früh. Auch in die vergangene Saison erwischten die Kickers mit drei Niederlagen aus den ersten vier Spielen einen Fehlstart und waren zwischenzeitlich sogar Letzter. Doch schon nach dem 9. Spieltag grüßte der FWK von Rang zwei und wurde am Ende starker Fünfter.
"Wir müssen jetzt den Reset-Knopf drücken", gab Schiele die Richtung vor. Und Schuppan forderte: "Wir müssen das Glück an uns reißen." Selbstvertrauen können die Kickers am Mittwoch beim Landespokal-Spiel gegen Kreisligist SV Mosbach sammeln. Am nächsten Samstag steht dann die Partie im DFB-Pokal gegen 1899 Hoffenheim an, in der Liga geht es am 17. August mit einem Heimspiel gegen Preußen Münster weiter.