Nimmt Türkgücü das Aufstiegsrecht wahr? Die Entscheidung naht
Am Montag endet die Frist zur Benennung der Aufsteiger aus der Regionalliga in die 3. Liga. In vier von fünf Staffeln herrscht bereits (weitgehend) Klarheit, nur in Bayern steht noch nicht fest, ob Tabellenführer Türkgücü München sein Aufstiegsrecht wahrnehmen wird. Die Verantwortlichen zeigen sich aber zuversichtlich.
"Die dicksten Brocken warten noch"
Knapp vier Wochen ist es her, als Geschäftsführer Max Kothny mit einer Aussage aufhorchen ließ: "Da muss noch viel zusammenkommen, damit das mit dem Aufstieg passt", sagte er in der "Süddeutschen Zeitung" und ließ damit Raum für Spekulationen. Mittlerweile klingt das schon anders: "Wir haben noch nicht alle Hürden genommen. Aber die Liste der Hausaufgaben wird weniger", sagt Kothny gegenüber dem Online-Portal "heimatsport.de". Laut dem Geschäftsführer habe man nie erklärt, nicht aufsteigen zu wollen. Es sei lediglich darum gegangen, ob man den Aufstieg realisieren könne. Eine Entscheidung diesbezüglich ist aber noch nicht gefallen: "Wir haben in den kommenden Tagen noch viel zu tun. Sehr viel sogar. Die dicksten Brocken warten noch", so Kothny.
Stadionfrage noch offen
Knackpunkt ist nach wie vor die Stadionfrage. Weil Türkgücü über keine eigene Spielstätte verfügt, muss der Klub – um die Drittliga-Anforderungen erfüllen zu können – in ein anderes Stadion ausweichen. Problem: Im Grünwalder-Stadion spielen mit 1860 und Bayern II bereits zwei Drittligisten, einen dritten Verein aus der 3. Liga schließt der DFB aus. Im Olympiastadion müssten zunächst einige Umbauarbeiten durchgeführt werden und die SpVgg Unterhaching hat eine Untervermietung ausgeschlossen. Kothny zeigt sich aber vorsichtig zuversichtlich, mit der Stadt München eine Lösung zu finden. Andernfalls müsste Türkgücü seine Heimspiele außerhalb von München austragen muss – Ingolstadt oder Augsburg kämen infrage. Dem TSV 1860 sagten beide Klubs im Februar aber ab, als dieser für eine Übergangslösung während der Umbauphase des Grünwalder Stadions anfragte.
Spieler verzichten auf Gehalt
Ein weiterer Punkt ist die Finanzierung der Saison: "Wegen Corona sind da schon noch ein paar Unklarheiten", sagt Kothny. Ein Signal kam nun aber von den Spielern, die sich bis auf einen Akteur zu einem Gehaltsverzicht bereit erklärten: "Ich bin da wirklich sehr, sehr stolz auf die Jungs. Das ist ein starkes Zeichen und zeigt, dass alle richtig Bock haben auf die 3. Liga." Bis Montag sollen alle offenen Fragen geklärt werden, damit dem Aufstieg von Türkgücü nichts mehr im Wege steht. Sollte der Klub sein Aufstiegsrecht doch nicht wahrnehmen, würde der FC Schweinfurt als Tabellenzweiter der Regionalliga Bayern nachrücken – sofern er seinerseits die Zulassung erhalten sollte.