"Nichts für schwache Nerven": Münster schöpft neue Hoffnung

Ein Elfmeter in der Nachspielzeit sicherte dem SC Preußen Münster den wichtigen 2:1-Erfolg im Abstiegskrimi gegen den FSV Zwickau und die Chance auf den Klassenerhalt. Bei den Siegern war die Erleichterung hinterher deutlich spürbar, Trainer Sascha Hildmann sah in dem Lucky-Punch zudem eine Antwort auf die vielen unglücklichen Szenen in den letzten vier Partien. 

Mörschel mimt den coolen Typ beim Elfmeter  

So einen emotionalen Abstiegskrimi hatte das Preußenstadion schon lange nicht mehr erlebt. Nach einer Standardsituation geriet Münster durch Gerrit Wegkamp mit 0:1 in Rückstand (59.) und hatte den Abstieg schon nahezu vor Augen. Doch die Adlerträger kämpften sich zurück, kamen durch Heinz Mörschel zum Ausgleich (78.) und erspielten sich eine ganze Reihe weiterer guter Möglichkeiten. Aber erst nach einem Foulspiel von FSV-Keeper Johannes Brinkies an Joel Grodowski in der dritten Minute der Nachspielzeit gelang dem SCP, erneut durch Mörschel, der späte Lucky-Punch und damit ein ganz wichtiger Dreier im Kampf um den Klassenerhalt.

"Wahnsinn. Das war unfassbar", beschrieb der Siegtorschütze bei "Magenta Sport" die Schlussphase der Begegnung, spielte den Druck auf seinen Schultern beim Elfmeter aber eher herunter. "Ich bin eigentlich ein recht ruhiger Typ und war mir sicher, dass ich den rein mache. Und dann geht man da einfach hin und denk da gar nicht groß drüber nach." Zur Freude seines gesamten Teams behielt der Stürmer mit dieser Herangehensweise recht und schob überlegt zum 2:1 ein, was einen Jubelsturm wie bei einer Meisterschaft nach sich zog.   

"Das war heute nichts für schwache Nerven" 

"Ich finde schon, dass das heute wieder nichts für schwache Nerven war", freute sich auch ein strahlender Sascha Hildmann, der aber auch den Frust der Zwickauer über die doch etwas kritische Elfmeterentscheidung nachvollziehen konnte. "Wir wissen alle, um was es hier geht. Diese 3. Liga ist pervers und der Druck ist immens. Auf Zwickau und auf uns. Das muss dann irgendwann raus, wenn du am Schluss so unglücklich verlierst."

In dem späten Siegtreffer sah der 48-Jährige aber auch eine Belohnung für seine Mannschaft, die zuletzt einige "Nackenschläge" weggesteckt habe. "Man darf nicht vergessen, was wir auch für Scheiße gefressen haben in den letzten vier Spielen, wie oft wir da einen vor den Latz bekommen haben", meinte Hildmann und zählte das späte Eigentor gegen Chemnitz und die 0:1-Niederlage gegen Braunschweig, wo man viele gute eigene Chancen vergab, hinzu. "Ich bin glücklich, dass wir uns heute belohnt und auch mal einen Lucky-Punch gesetzt haben mit dem 2:1. Und ich hoffe, dass uns das auch für das Spiel gegen den Waldhof beflügelt."

Gegen die Mannheimer tritt Münster am Samstag (14 Uhr) an und sollte bei dem viertschwächsten Heimteam der Liga bestenfalls weiterpunkten. Denn auch nach dem Sieg gegen Zwickau ist die Situation mit einem Rückstand von zwei Punkten auf die Nichtabstiegsplätze weiterhin bedrohlich. Nach neun Jahren 3. Liga droht der Abstieg in die Regionalliga, der zwingend verhindert werden soll. Die Hoffnung auf den Klassenerhalt lebt jedenfalls weiterhin.      

   
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