"Nicht unser Anspruch": Mölders schimpft nach Nullnummer
Nach dem 0:0 beim SV Wehen Wiesbaden bleibt der TSV 1860 München in dieser Saison weiter ungeschlagen und ohne Gegentor, nahm den Punkt aber durchaus glücklich mit. Entsprechend fand Kapitän Sascha Mölders klare Worte.
"Überhaupt nicht ins Spiel gekommen"
Nein, zufrieden war Mölders mit der Nullnummer in Wiesbaden nicht – das machte er im "BR"-Interview mehr als deutlich: "Das, was wir heute über 90 Minuten abgeliefert haben, ist nicht unser Anspruch." Schon in der ersten Halbzeit seien die Löwen "überhaupt nicht ins Spiel" gekommen. Und auch nach der Pause habe 1860 "keinen guten Fußball gespielt", schimpfte der 36-Jährige. Der Kampf stimmte aber, sodass immerhin ein Punkt heraussprang. Nochmal Mölders: "Normalerweise verlierst du das Spiel. So müssen wir am Ende des Tages mit dem Punkt zufrieden sein." So sah es auch Trainer Michael Köllner, der seinem Team "keine gute 1. Halbzeit" bescheinigte. "Wir sind mit dem Remis glücklich. Am Ende hätten wir zwar noch gewinnen können, doch das wäre unverdient gewesen".
Dass 1860 trotz einer durchschnittlichen Leistung überhaupt zu einem Punktgewinn kam, schrieb Köllner den über 1.000 mitgereisten Fans zu: "Sie standen felsenfest hinter uns. Das hat uns heute extrem geholfen, um mit einem Punkt nach Hause zu fahren", sprach er den Anhängern ein Lob aus. "Gerade in der Schlussphase haben sie uns nochmal richtig gepusht. Ohne sie hätten wir es nicht geschafft. Deswegen ist der Punkt ganz klar ein Ergebnis der Fanarbeit auf den Rängen!"
Kretzschmar als Matchwinner
Ein weiterer Faktor war Torhüter Tom Kretzschmar. "Er hat mehrere Dinger richtig gut gehalten", lobte Mölders den 22-Jährigen, der erneut anstelle des rot-gesperrten Marco Hiller zwischen den Pfosten stand und seine Sache richtig gut machte. "Wir haben hier als Team gespielt", wollte er seine Leistung aber nicht überbewerten. "Wir haben zweimal zu Null gespielt. Das ist für uns in der Defensive auf jeden Fall ein großer Pluspunkt. Wir wollten hier zwar drei Punkte mitnehmen, aber letztendlich sind wir froh, dass wir nicht verloren haben." Auch auf die Frage, ob er sich Hoffnungen mache, auch nächstes Wochenende wieder im Tor zu stehen, meinte Kretzschmar: "Das entscheidet der Trainer. Ich kann nur abwarten und Tee trinken."
Aller Voraussicht nach wird Hiller aber zwischen die Pfosten zurückkehren, wie Köllner durchblicken ließ: "Tom versteht das auch. Für ihn war es wichtig, dass er solche Spiele mal absolviert hat und weiß, wie er mit Drucksituationen umzugehen hat. Jetzt geht es für ihn darum, weiter hart zu trainieren und Marco zu fordern." Dass Kretzschmar mehr als nur ein guter Ersatzkeeper ist, hat er in seinen bisherigen Einsätzen gezeigt.