Neues Saison-Konzept: Selbstkritischer MSV schafft neue Strukturen

Nach einem katastrophalen Jahr mit dem geglückten Klassenerhalt zum Saisonende fragen sich viele Duisburger Fans, was sie von ihrem Verein in näherer Zukunft zu erwarten haben. Vor allem die wirtschaftliche Situation des Meidericher Spielvereins beschäftigt immer wieder die Gemüter. Klar ist, dass die Fans vor allem eins sehen wollen – Maloche. Und diese Tugend will auch der MSV wieder intensiver zeigen.

"Selbstkritisch hinterfragt"

Vor zwei Jahren stieg der MSV Duisburg in die 3. Liga ab und rief eine neue Ära als Weiterbildungsverein aus. Diesen Ansatz haben die Verantwortlichen der Zebras nicht vergessen – und fordern jetzt von sich selbst, dass sie ihn in der kommenden Saison noch intensiver verfolgen wollen. "Wir haben uns selbstkritisch mit der abgelaufenen Saison auseinandergesetzt, Abläufe und Prozesse hinterfragt und nachgeschärft", heißt es in einer Mitteilung des Vereins an seine Fans, in der die Ausrichtung des Meidericher Spielvereins für die neue Saison verdeutlicht wird.

Angelehnt an die sogenannte "Herzkampagne" will der MSV wieder "mit Herz und Leidenschaft" aufarbeiten, was in der letzten Saison an Vertrauen verloren wurde – willig, kämpferisch und aggressiv sollen die Attribute sein. Cheftrainer Pavel Dotchev bemängelte erst kurz vor Saisonende persönlich, dass der Verein und die Mannschaft sich nach dem Erreichen des Klassenerhalts hinsichtlich dieser Tugenden selbst im Weg stand. Mit dem Nachwuchsleistungszentrum als "wesentliche Säule" wollen die Duisburger wieder Spieler formen, die sich mit dem Klub identifizieren – angefangen mit einer Kaderplanung rund um Eigengewächse wie Vincent Gembalies, Darius Ghindovean, Julian Hettwer oder Roman Schabbing.

Diese Identifikation gilt es anschließend wieder auf den Platz zu bringen, im Ruhrgebiet erwarten die Zebra-Fans nichts mehr als leidenschaftlichen Einsatz – kurz gesagt: Maloche. Genau das wollen die Meidericher bieten und in der kommenden Saison wieder einen Ansatz mit "einer aktiven, kämpferischen und aggressiven Spielidee" verfolgen. Im Bereich der "Physis und Fitness" nahm der MSV dazu bereits strukturelle Änderungen vor, unter anderem wird Athletiktrainer Miro Lusic den Klub am Saisonende verlassen. Künftig wollen sich die Verantwortlichen in Duisburg dann an der "konsequenten Einhaltung und Umsetzung unseres Konzeptes" messen lassen – um insgesamt ein Team zu formen, das "perspektivisch den Angriff auf die 2. Bundesliga wagen kann und wird".

Capelli erweitert Engagement

Finanziell steht dabei weiterhin Ausrüster Capelli als Partner im Hintergrund bereit. Künftig wird das Sportunternehmen als Gesellschafter die "Gesamtverantwortung für das Merchandising und den ZebraShop" des MSV übernehmen. Zuvor engagierte sich der Ausrüster bereits im Frauen-Bundesligateam der Zebras, hinzu kommt das intensive Mitwirken an der talenftfördernden Zebra Fußballschule.

Ein Teil der Duisburger Fußball-Fans sieht diese Entwicklung skeptisch, denn Capelli Sports besitzt mittlerweile 40,1 Prozent der MSV-Anteile. MSV-Präsident Ingo Wald sagt jedoch: "Was wir aber deutlich an dieser Stelle versprechen: Der Verein bleibt der Verein!" Außerdem habe der Klub dadurch die Möglichkeit, dass er sich "wieder intensiver auf unsere Grund-Aufgaben zu konzentrieren" könne. Denn nach mittlerweile drei Jahren der Zusammenarbeit an der Wedau identifiziere sich Capelli stark mit den Meiderichern. Aufsichtsratsmitglied Kay Mourheg betonte, dass man "einen Traditionsverein wie den MSV weiter genau das sein lassen und nicht in ein Kunstprodukt verwandeln" wolle – und gleichzeitig die eigene Marke stärken kann.

Für die Zusammenkunft zwischen Verein und Mitgliedern wird zudem ein Termin zur Mitgliederversammlung erörtert. Geplant ist diese nach aktuellem Stand in der 35. Kalenderwoche, direkt nach den Sommerferien. Am 23. Juli beginnt die neue Saison.

   

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