Neidharts Wiedersehen mit RWE: "Hege keinen Groll"

Knapp zwei Jahre lang war Christian Neidhart zwischen Juli 2020 und Mai 2022 für Rot-Weiss Essen tätig, ehe er kurz vor Saisonende überraschend gehen musste. Als Trainer des SV Waldhof Mannheim kommt es für den 54-Jährigen nun zum Wiedersehen mit seinem Ex-Klub.

Ein "ganz normales Spiel"

Auch wenn es eigentlich immer etwas besonderes ist, auf den Ex-Verein zu treffen, war Neidhart auf der Spieltags-Pressekonferenz am Freitag darum bemüht, die Bedeutung der Partie für ihn persönlich nicht allzu hoch zu hängen: "Es wird ein ganz normales Spiel." In Essen habe er "zwei richtig gute und erfolgreiche Jahre" gehabt, so der gebürtige Braunschweiger. "Die Ziele, die wir uns gesteckt haben, haben wir erreicht und sind aufgestiegen."

Am Aufstieg selbst war Neidhart zum Schluss allerdings nicht mehr unmittelbar beteiligt, wurde er doch zwei Spieltage vor Saisonende nach einer 1:3-Niederlage im Landespokal beim Wuppertaler SV überraschend freigestellt. "Das Ende war nicht so schön", blickte Neidhart auf das abrupte Aus zurück, betonte aber: "Ich hege keinen Groll, sondern freue mich auf ein Spiel zweier Traditionsmannschaften. RWE hat zuletzt die Trendwende geschafft."

Waldhof als Favorit

Dennoch geht der Waldhof – trotz der Niederlage am vergangenen Samstag in Freiburg und dem unglücklichen Pokal-Aus gegen den 1. FC Nürnberg – als Favorit in die Partie. Zumal die Kurpfälzer alle bisherigen sechs Liga-Heimspiele gewinnen konnten. Entsprechend versuchte Neidhart auch erst gar nicht, die Favoriten-Rolle dem Gegner zuzuschieben: "Wir spielen zuhause, und jeder kennt unsere Ziele. Daher stellen wir uns dieser Rolle. Gegen einen Aufsteiger wollen wir das Spiel gewinnen".

Nicht zuletzt deswegen, um den Anschluss nach oben nicht zu verlieren. Als Achter liegt der SVW derzeit schon fünf Punkte hinter Rang 3. Bis zu einem direkten Aufstiegsplatz fehlen sogar schon sieben Zähler. Der Auftritt im Pokal sorgt aber für Zuversicht, die Lücke schnell schließen zu können. "Es war ein Spiel auf Augenhöhe, das sollte uns viel Mut geben. Wir hatten mehr Chancen als gegen Freiburg", so Neidhart.

Grippe: Bahn fraglich

7.500 Karten sind für die Partie am Samstag bislang verkauft, aus Essen werden etwa 2.000 Anhänger anreisen. Aus personeller Sicht ist Adrian Malachowski nach muskulären Problemen wieder ins Training eingestiegen, während Adrien Lebeau (muskuläre Probleme), Marco Höger (Kreuzbandriss) und Malte Karbstein (Knieprobleme) nicht zur Verfügung stehen. Zudem ist der Einsatz von Bentley Baxter Bahn fraglich: "Er liegt mit einer Grippe im Bett und hat in dieser Woche noch nicht trainiert. Das könnte richtig eng werden bis Samstag", berichtete der Waldhof-Coach. Doch auch ohne den 30-Jährigen sollen die Punkte in Mannheim bleiben – damit der Tag des Wiedersehens für Neidhart ein schöner wird.

   

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