Neidhart nach Waldhof-Klatsche: "Haben die Arbeit eingestellt"

Der SV Waldhof Mannheim hat am Sonntagnachmittag die erste Niederlage der Saison einstecken müssen – und dabei gleich eine Packung kassiert. Beim SV Meppen setzte es eine 2:6-Niederlage. Trainer Christian Neidhart bemängelte die fehlende Effizienz im Abschluss, die die Emsländer für sich gepachtet hatten. Auch der Ausfall von Marco Höger habe nicht gutgetan.

"Hört sich brutal an"

Redebedarf gab es nach dem Schlusspfiff ganz viel: Zum einen bei Waldhof-Coach Christian Neidhart, der seinem Trainerteam gegenüber das Herz ausschüttete und den Frust loswurde. Aber auch die mitgereisten Fans wollten noch ein paar Worte an das Team richten. "Die Fans haben uns aufgemuntert, gesagt, dass wir zusammen gewinnen und zusammen verlieren. Wir sollen uns wieder aufraffen und zeigen, dass wir es besser können", berichtete Stefano Russo beim Vereins-TV.

"2:6 hört sich brutal an", sagte Neidhart im "Telekom"-Interview. "Wenn man das Spiel nackt bewertet, war es die ersten 20 Minuten in Ordnung. Wir sind gut ins Spiel gekommen." Und schon nach einer Minute gingen die Gäste in Führung. Dominik Martinovic stand bereits nach wenigen Sekunden frei im Meppener Strafraum und sorgte für das 1:0 – Traumstart. Doch auf lange Sicht tat der Treffer nicht gut.

Ausfälle nicht als Ausrede

"Dann kam eine Phase, in der Meppen eine brutale Qualität im Abschluss hatte", musste Neidhart bei seiner Rückkehr an alte Wirkungsstätte (2013 bis 2020) gestehen. Samuel Abifade (23./38.) und Ole Käuper (45.+3) drehten die Partie noch vor der Pause. "Wir hatten diese Qualität nicht", so der Coach, der "das Quäntchen Glück" im Abschluss vermisste. Bitter: In Führung liegend, ließen sich die Buwe vor dem Ausgleich mustergültig auskontern. "In der Besprechung vor dem Spiel haben wir noch gesagt, dass du dich nicht auskontern lassen darfst, eine gute Restverteidigung haben musst." Zugehört hatte da wohl keiner seiner Spieler. "Wir haben unsere Jobs nicht mehr und einfache Fehler gemacht. Wir waren in den Zweikämpfen nicht mehr 100 Prozent da", so Russo. "Nach dem 1:2 war kein Zugriff mehr drin. Es war einfach eine scheiß Niederlage."

Aus Neidhart-Sicht war es auch nicht förderlich, dass mit Marco Höger ein Stabilisator im Mittelfeld schon nach 24 Minuten verletzt ausgewechselt werden musste. "Die sechs Spieler, die von vornherein nicht da waren, taten uns auch weh. Und wenn er dann auch raus muss, macht es die Aufgabe nicht einfacher. Die Ordnung, die wir bis jetzt in den Spielen hatten, hatte uns gefehlt." Als Ausrede gelten lassen wollte er es aber nicht. "Wir haben nach 20, 25 Minuten die Arbeit eingestellt", kritisierte er und bemängelte auch die schlechte Körpersprache seiner Spieler. "Nach dem 1:0 war das ein 'das schaffen wir schon locker'. Wenn wir nicht alles abrufen, wird es schwer."

"Musst das abschütteln"

Besser wurde es auch nicht nach der Pause: Erneut Abifade (61.), Sascha Risch (90.+2) und Marius Kleinsorge nur eine Minute später sorgten für die deutliche Niederlage. Der Waldhof-Treffer zum 2:4 durch Baris Ekincier (84.) war letztlich egal. Somit kassierte der Waldhof im vierten Spiel die erste Niederlage, muss im Rennen um den Aufstieg den ersten großen Dämpfer hinnehmen. "Du musst das abschütteln, dass du so eine Packung einsteckst", forderte der Coach.

Mit Blick auf die kommenden Wochen fügte er an: "In erster Linie geht es darum, dass Spieler zurückkommen müssen." Mit mehr personellen Optionen erhofft sich Neidhart auch mehr Widerstandskraft seines Teams. Weiter geht es am kommenden Samstag mit einem Heimspiel gegen die U23 von Borussia Dortmund.

   
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