"Nahezu perfekt": FCS mit Schönheitsfehler in die Top-Vier
Der Lauf des 1. FC Saarbrücken geht weiter. Dank des 3:1-Heimerfolgs gegen den VfB Oldenburg am Mittwochabend stehen die Saarländer auf dem vierten Rang und werden ihrer Rolle als Aufstiegskandidat immer mehr gerecht. Vor allem im ersten Durchgang überzeugte das Team von Rüdiger Ziehl, der im fünften Spiel den vierten Sieg feierte.
Spiel nach 30 Minuten entschieden
Den Hausherren war von Beginn an anzumerken, dass überhaupt kein Zweifel aufkommen soll, wer die drei Punkte auf seine Haben-Seite schreiben darf. Einen Bock der Oldenburger Defensive nutzte der FCS gekonnt aus, am Ende schob Marvin Cuni den Ball zur frühen Führung über die Linie (8.). Julian Günther Schmidt (25.) und Marcel Appiah mit einem Eigentor (31.) rundeten die starke erste halbe Stunde ab.
"Die erste Halbzeit war nahezu perfekt", schwärmte Coach Rüdiger Ziehl am "Telekom"-Mikrofon. "Die Einstellung war super, das Tempo war gut, wir haben spielerische Lösungen gehabt", fügte der 45-Jährige an. "Wir haben es ausgenutzt, dass Oldenburg in der Krise ist." Das Ergebnis hätte zur Pause sogar noch höher ausfallen können.
"Schwierig, den Schalter umzulegen"
Dennoch beschlich den Fußballlehrer schon kurz vor dem Ende des ersten Durchgangs ein Gefühl. "Es war kurz vor der Pause für mich schon ersichtlich, die zweite Halbzeit könnte komisch werden. Ich habe die Mannschaft in der Pause ermahnt, das mit aller Ernsthaftigkeit weiterzuspielen." Der Eindruck sollte Ziehl nicht täuschen. Doch die Worte hatten nicht die erhoffte Wirkung.
"Hinten raus haben wir es nicht gut zu Ende gespielt, mehr Fehler gehabt", musste Cuni eingestehen, der in den vergangenen acht Partien fünf Tore erzielte. "Es ist schwierig, den Schalter umzulegen, wenn man in so einen Trott kommt", erklärte Ziehl, weshalb der Schlendrian im zweiten Durchgang nicht beseitigt werden konnte. Zum Glück aus Sicht der Hausherren gab es nur den Gegentreffer durch Ayodele Adetula (75.), da Daniel Batz kurz vor Schluss nochmals stark gegen den Torschützen parierte und so hitzige letzte Minuten verhindern konnte (89.). "Es ist eine ärgerliche zweite Halbzeit, weil in der ersten Halbzeit so viel positiv war", meinte der Coach.
Letztlich egal, der FCS holte den achten Sieg im 16. Spiel, steht mit 30 Punkten auf Rang vier, ist punktgleich mit dem Relegationsplatz und nur einen Zähler hinter Platz zwei. Auf dem mit dem SC Freiburg II eine Mannschaft steht, die ohnehin nicht aufsteigen darf. Zum Jahres-Abschluss geht es am Samstag zum Halleschen FC.