Nach Spielabsage: Große Enttäuschung beim VfL Osnabrück
Es war angerichtet: Rund 5.000 Fans waren zum Eröffnungsspiel der neuen Drittliga-Saison zwischen dem VfL Osnabrück und dem MSV Duisburg angekündigt, darunter 400 aus Duisburg. Es wäre die erste Partie im Profifußball vor Gästefans nach 16 Monaten gewesen, doch Corona sorgte noch vor dem offiziellen Saisonstart für die erste Absage. Die Enttäuschung beim VfL Osnabrück ist groß.
"Sehr bitter"
Um 14 Uhr am Donnerstagnachmittag wollten Trainer Daniel Scherning und Sportdirektor Amir Shapourzadeh im Rahmen der obligatorischen Pressekonferenz die Fragen der Medienvertreter zum ersten Spiel der neuen Saison beantworten. Doch weil sich schon am Vormittag andeutete, dass die Partie aufgrund eines weiteren Corona-Falls beim MSV Duisburg vor der Absage steht, verschob der VfL die Pressekonferenz auf den späten Nachmittag. Dort saßen um kurz nach 17 Uhr nicht Scherning und Shapourzadeh, sondern Geschäftsführer Michael Welling und Pressesprecher Sebastian Rüther. Und statt über das Spiel zu sprechen, ging es um die Absage.
"Tausende hatten sich darauf gefreut: Bremer Brücke mit Bier und Bratwurst, Leute treffen, Fußball gucken – und dann diese Enttäuschung. Das ist sportlich und organisatorisch sehr bitter." Vor allem der emotionale Schaden sei "schlimmer als alles andere". Innerhalb der Mannschaft habe man gespürt, "wie groß die Vorfreude bei allen war", berichtete Welling. Die komplette Vorbereitung sei auf den 23. Juli ausgerichtet worden. "Wir hätten sehr, sehr gerne gespielt. Entsprechend trauern wir heute ein bisschen", bekräftigte Osnabrücks Geschäftsführer.
Kein Vorwurf an den MSV
Die Bemühungen der letzten Tage, um ein Spiel vor Zuschauern möglich zu machen, waren vorerst vergebens. Zwar bleiben die gekauften Tickets für das noch nicht terminierte Nachholspiel gültig. Allerdings ist offen, ob angesichts wieder steigender Inzidenzwerte ebenfalls 5.000 Zuschauer kommen dürfen. "Die Sorge schwingt immer mit. Wenn wir hören, dass die Inzidenzwerte wieder steigen, betrübt das schon", sagte Welling und hofft, dass die finanzielle Konsequenzen nun so gering wie möglich ausfallen – schließlich musste der Klub kurzfristig zahlreichen Dienstleistern absagen.
Einen Vorwurf in Richtung des MSV Duisburg formulierte der 50-Jährige aber nicht: "Es hätte auch beim VfL passieren können, das man kann es nicht ausschließen. Es sollte allen klar sein, dass die Pandemie noch nicht vorbei ist." Entsprechend verwies Welling nochmal darauf, wie wichtig es sei, sich impfen zu lassen. Beim VfL seien bereits einige Spieler durchgeimpft, am Wochenende stünden weitere Zweitimpfungen an. Ebenfalls für das Wochenende visieren die Niedersachsen ein Testspiel an, um im Rhythmus zu bleiben. Der offizielle Saisonstart verschiebt sich nun um eine Woche und steigt am 31. Juli beim 1. FC Saarbrücken.