Nach Spiel in Rostock: VfR Aalen beschwert sich beim DFB

Auch drei Tage nach dem bitteren 1:1 in Rostock ist der Ärger beim VfR Aalen über die lange Nachspielzeit noch nicht verflogen. Der Tabellenvorletzte will nun Beschwerde beim DFB einreichen.

"Schiedsrichter hat uns zwei Punkte geklaut"

Es lief bereits die sechste Minute der Nachspielzeit, als der VfR Aalen wie schon zuvor gegen Energie Cottbus den Sieg mit dem Schlusspfiff noch aus der Hand gab. "Der Schiedsrichter zeigt fünf Minuten an und lässt dann ohne Grund fast sieben Minuten nachspielen. Das ist für mich unverständlich", war Torhüter Daniel Bernhardt schon unmittelbar nach dem Abpfiff gar nicht gut auf Schiedsrichter Steffen Brütting zu sprechen und witterte gar eine Verschwörung: "Der Schiedsrichter wollte, dass Hansa heute unbedingt einen Punkt mitnimmt."

Auch Präsidiumsmitglied Hermann Olschewski sah in der "Schwäbischen Post" keinen Grund, "so lange nachspielen zu lassen." Der Schiedsrichter, schimpft Olschewski, "hat uns zwei Punkte geklaut."

VfR will sich "massiv beschweren"

Vor allem die Tatsache, dass der Unparteiische in der Nachspielzeit dreimal 'letzte Aktion' angezeigt habe, bringt das Präsidiumsmitglied auf die Palme: "Dadurch hat unsere Mannschaft zwangsläufig die Spannung verloren." Olschewski zieht nun Konsequenzen: "Wir werden uns jetzt massiv beim DFB über Herrn Brütting beschweren." Dass der Protest Erfolg haben wird, glaubt das Aalener Präsidiumsmitglied aber nicht: "Das ist eine Tatsachenentscheidung, da haben wir nichts zu erwarten."

Dennoch hofft Olschewski, dass Brütting vorerst keine Spiele mehr des VfR Aalen leiten werde. Denn schon beim Duell gegen Kaiserslautern am 13. Spieltag habe der 28-Jährige dem VfR Aalen "zwei klare Elfmeter verwehrt", schimpft Olschewski. Die Analyse von liga3-online.de-Experte Babak Rafati zeigte jedoch: In einer Szene lag Brütting seinerzeit richtig, lediglich in der anderen Szene hätte er auf Elfmeter entscheiden müssen.

Olschewski auch selbstkritisch

Und auch der Unmut über die aus VfR-Sicht zu lange Nachspielzeit in Rostock ist nur bedingt nachzuvollziehen. Allein die drei Auswechslungen des VfR in der Schlussphase nahmen knapp eineinhalb Minuten vor der Uhr, zudem gab es immer wieder kleinere Verletzungsunterbrechungen und Spielverzögerungen – auch in der Nachspielzeit selbst. Dass der VfR nach dem Führungstreffer in der 62. Minute auf Zeit spielte, wird wohl niemand abstreiten können.

Auf der anderen Seite verpasste es die Mannschaft von Trainer Argirios Giannikis, das entscheidende 2:0 zu erzielen. "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen. Wenn wir das zweite Tor machen, passiert nichts mehr", gibt sich auch Olschewski durchaus selbstkritisch und sah bei der Chance in der 58. Minute, als Matthias Morys freistehend an Torhüter Ioannis Gelios scheiterte, die "22. Eins-gegen-eins-Situation in dieser Runde, die wir nicht verwerten." Abgesehen von der mangelnden Chancenverwertung machte Giannikis seiner Mannschaft aber keinen Vorwurf. Dennoch hofft Bernhardt vor dem anstehenden Auswärtsspiel in Wiesbaden am Freitagabend, "dass wir einen besseren Schiedsrichter bekommen." Für das Ende der Negativserie von neun sieglosen Spielen in Folge ist der Tabellenvorletzte allerdings selbst verantwortlich.

   

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