"Späte Siege sind die besten": Große Erleichterung bei 1860

Die Erleichterung bei 1860 München war allerorten förmlich spürbar. Nach der Energieleistung beim 2:1-Erfolg gegen das abgeschlagene Schlusslicht VfR Aalen fielen scheinbar Zentnerlasten von den Schultern der Löwen. Schließlich gelang dem Aufsteiger nicht nur der erste Sieg des Jahres im vierten Anlauf, sondern vielmehr auch ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt.

"Von den Fans getragen"

Besonders aus Matchwinner Prince Osei Owusu sprudelte es nach seinem Siegtor zwei Minuten vor Spielende geradezu heraus. "Späte Siege sind die besten. Am Ende wurden wir von den Fans getragen", berichtete die eingewechselte Leihgabe von Zweitligist Arminia Bielefeld auf der Homepage der Löwen über seine Emotion und die gelungene Versöhnung mit den zwischenzeitlich hörbar unzufriedenen Fans. Sein Treffer hatte für den Deutsch-Ghanaer nicht nur wegen der drei Punkte für seine Mannschaft eine hohe Bedeutung. "Ich persönlich bin in München angekommen", hielt Owusu fest. Entsprechend war sein Jubel schon auf dem Platz mit dem ausgezogenen Trikot sehr euphorisch ausgefallen: "Bei mir sind die Gefühle hochgeschossen. Das war Erleichterung."

Ähnlich dürfte auch die Gemütslage von Münchens Trainer Daniel Bierofka gewesen sein. Owusus Tor krönte schließlich einen Kraftakt, denn nach Aalens Führung durch Luca Schnellbacher (48.) kamen die Löwen erst spät durch den Ausgleich von Daniel Wein (84.) wieder ins Spiel. Umso mehr lobte Bierofka nach dem "Sieg des Willens" (Daniel Wein) die Moral seiner Spieler. "Ich habe den gleichen Geist gesehen wie in der vorigen Saison in der Regionalliga. Die Jungs haben immer an sich geglaubt und sich durchgebissen", bescheinigte der Coach seiner Mannschaft eine tadellose Einstellung.

Sieben Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone

Der Lohn ist eine nunmehr recht komfortable Ausgangsposition für den Kampf gegen Abstieg. Mit sieben Punkten Vorsprung auf die Gefahrenzone kann München an der Spitze der unteren Tabellenhälfte erst einmal zumindest durchatmen. Davon wollte sich Bierofka allerdings nicht vollständig blenden lassen und machte aus seiner Unzufriedenheit mit Teilen der Münchner Leistung kein Hehl. "Uns hat einfach das 1:0 gefehlt. Dadurch konnte Aalen sich befreien, und wir haben die Ruhe verloren und nicht mehr die richtige Balance aus Bällen in die Spitze und hinter die Kette gehabt. Das haben wir sogar in der Pause angesprochen, aber dann fiel das 0:1 zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt."

Letztlich verdankte 1860 den Erfolg auch Bierofkas "goldenem Händchen" bei Owusus Einwechslung. "Ich habe ihm gesagt: 'Mach am besten ein Tor'", verriet der 40-Jährige nach Spielschluss schmunzelnd: "Er ist ein toller Mensch. Dass er den Siegtreffer gemacht hat, hilft ihm sicher, sich noch schneller zu integrieren." Owusu dachte unterdessen schon an die nächste Aufgabe am Samstag im Aufsteiger-Duell bei Energie Cottbus: "Wir haben Selbstbewusstsein getankt und wollen jetzt auch in Cottbus punkten. Die Qualität haben wir. Wir müssen sie nur auf den Platz bringen."

   

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