Nach Rassismus-Vorwürfen: DFB ermittelt gegen Zwickau

Nachdem Frankfurt-Trainer Roland Vrabec am Samstag nach der Partie beim FSV Zwickau Rassismus-Vorwürfe gegen die Zwickauer Fans erhoben hatte, hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach Informationen von liga3-online.de am Montag entsprechende Ermittlungen aufgenommen. Bewahrheiten sich die Vorwürfe, droht dem FSV Zwickau eine empfindliche Strafe.

Vrabec hält an Standpunkt fest – Zwickau wiegelt ab

Nach unseren Recherchen ist zunächst der FSV Frankfurt zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert worden. Darin sollen die Hessen ihre Vorwürfe konkretisieren. Dies hat Trainer Roland Vrabec bereits am Montag in der "Bild-Zeitung" gemacht: "Es gab nach dem Abpfiff beim Gang in die Kabine ein paar Zuschauer in den ersten Reihen, die diese Affenrufe und Affengesten getätigt haben (in Richtung von Shawn Barry, Anm. d. Red). Das haben auch einige unserer Spieler direkt mitbekommen." Beim FSV Zwickau will man davon nichts wissen, Sportdirektor David Wagner wiegelt ab: "Ich bin mir absolut sicher, dass an den Vorwürfen nichts dran ist. Wir haben die angeblichen Rufe nicht gehört." Dies wird der Aufsteiger in den nächsten Tagen wohl auch dem DFB mitteilen, denn Zwickau wird in Kürze ebenfalls zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert werden.

Harte Strafe droht

Bewahrheiten sich die Vorwürfe, muss der FSV Zwickau mit einer empfindlichen Strafe rechnen. 2006 wurde der F.C. Hansa Rostock in einem vergleichbaren Fall zu einer Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro verurteilt, zudem musste die zweite Mannschaft ein Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Im Wiederholungsfall wären 150.000 Euro fällig geworden. Auslöser waren rassistische Beleidigungen gegen Gerald Asamoah beim DFB-Pokalspiel zwischen Hansa Rostock II und dem FC Schalke am 9. September 2006. Kurz zuvor hatte der DFB ein rigoroses Vorgehen bei diskriminierenden Vorfällen in seiner Satzung verankert.

FSV Zwickau erneut im Fokus

Zwickau selbst ist bereits im November 2015 für einen Rassismus-Vorfall verurteilt worden. Damals musste Marc-Philip Zimmermann, nachdem er beim Spiel gegen Babelsberg mit den Worten "nur Ausländer hier" vom Feld gegangen war, 500 Euro zahlen. Der neuerliche Vorfall dürfte jedoch schwerer wiegen.

   

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