Nach Rassismus-Eklat: Polizei erstattet Anzeige gegen Fan

Die Polizei Duisburg hat gegen den Fan, der Osnabrücks Aaron Opoku beim Spiel am Sonntagnachmittag rassistisch beleidigt haben soll und damit für den Spielabbruch gesorgt hatte, Anzeige erstattet.

"Du Affe kannst eh keine Ecken schießen"

Es handelt sich demnach um einen 55-jährigen Mann, der polizeilich bisher nicht in Erscheinung getreten ist. Laut Zeugenaussagen soll er "Du Affe kannst eh keine Ecken schießen!" gerufen haben. Nach Darstellung einiger Zeugen sollen die Rufe allerdings nicht Aaron Opoku, sondern Florian Kleinhansl gegolten haben. Die Affenlaute, die Schiedsrichter Nicolas Winter zu Protokoll gegeben hat, werden im Polizeibericht nicht erwähnt.

Nachdem der 55-Jährige, der unmittelbar nach dem Vorfall von umliegenden Fans identifiziert worden war, seine Aussage gemacht hatte, durfte er nach Hause gehen. "Der Staatsschutz der Polizei Duisburg ist informiert. Die weiteren Ermittlungen dauern an", teilte die Polizei mit. Dem Fan droht nun ein lebenslanges Stadionverbot, ein Hausverbot beim MSV hat er bereits erhalten.

DFB ermittelt

Unterdessen hat der DFB Ermittlungen aufgenommen. Wie die Partie gewertet wird und ob es ein Wiederholungsspiel gibt, ist noch offen. Einen vergleichbaren Fall gibt es nicht, es war der erste Spielabbruch aufgrund einer rassistischen Beleidigung.

MSV-Präsident Ingo Wald zeigte sich auf einer Pressekonferenz nach der Partie in einer Mischung aus Wut, Enttäuschung und Traurigkeit: "Wir sind alle schockiert und fassungslos. Es tut uns sehr leid, was da passiert ist." Jeder einzelne dieser Chaoten sei einer zu viel. "Es ist mir einfach unbegreiflich, wie man diesen Sport, den wir so sehr lieben, dermaßen sabotieren kann. In kaum einer Stadt finden so viele unterschiedliche Nationen zusammen wie hier in Duisburg. Gerade deswegen entsetzt es uns umso mehr. Wir müssen uns entschieden dagegen wehren."

   

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