Nach Pyroshow: TSV 1860 will Konsequenzen ziehen
Als "Chef der Liga" bezeichneten sich die Fans des TSV 1860 München angesichts der Spitzenposition in der Auswärtsfahrer-Tabelle am Sonntag beim Auswärtsspiel in Karlsruhe und brannten dabei eine Pyroshow ab. Eine Aktion, die den Vereinsverantwortlichen bitter aufstößt. Sie kündigen Konsequenzen an.
"Das können und werden wir nicht hinnehmen"
Mindestens 45 Leuchtfackeln zündeten einige der rund 3.000 mitgereisten Fans im Rahmen der Partie beim KSC, was dem TSV 1860 eine Geldstrafe von rund 15.000 Euro bescheren wird – die DFB-Ermittlungen laufen bereits. "Der TSV 1860 distanziert sich mit aller Deutlichkeit von den Ereignissen in Karlsruhe. Das Missbrauchen von Choreografien und Fanutensilien zu pyrotechnischen Verfehlungen können und werden wir nicht hinnehmen", zeigt sich Geschäftsführer Michael Scharold gegenüber "dieblaue24" verärgert. Der 38-Jährige kündigt gegenüber dem Online-Magazin an, die Behörden bei der Verfolgung der Täter zu unterstützen und "Konsequenzen in der Zusammenarbeit mit der Fanszene" zu ziehen. Wie diese aussehen, ist aber noch nicht bekannt.
Gorenzel befürchtet Image-Schaden
Auch Sportchef Günther Gorenzel ist die Pyroaktion einiger Anhänger ein Dorn im Auge: "Wir müssen bei allen Maßnahmen jede 1000 Euro umdrehen, was beispielsweise Trainingslager oder Reisekosten anbelangt – und dann kommt sowas." Das Abbrennen von Pyrotechnik "schadet auch unserem Image", befürchtet Gorenzel. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich in Zukunft ein Vater mit seinem zehnjährigen Sohn in den Block reinstellt." Man wolle, so der Sportchef weiter, zwar Fankultur entwickeln, das heiße aber auch, "dass sich Kinder und Frauen im Fanblock wohlfühlen sollen." Gorenzel glaubt nicht, "dass mit solchen Aktionen die nächste Fankultur heranwachsen kann." Die Unterstützung von über 3.000 Fans in Karlsruhe sei "sensationell" gewesen, aber "Pyro hat im Fußball nichts zu suchen. Ich verurteile das aufs Schärfste."