Nach Pokal-Pleite: Dynamo bangt um Knipping und Daferner

Beim 0:3 gegen Darmstadt 98 bekam Dynamo Dresden am Dienstagabend in der zweiten Pokalrunde vor 72.112 Geistern die Grenzen aufgezeigt und verabschiedete sich damit aus dem Wettbewerb. Mit Tim Knipping und Christoph Daferner haben sich gleich zwei Spieler verletzt, Knipping musste gar ins Krankenhaus.

Diagnosen noch offen

56 Minuten waren gespielt, als Knipping einen Ball im Strafraum klärte, dabei jedoch von Tobias Kempe umgerannt wurde. Nach kurzer Behandlungspause konnte der 28-Jährige zunächst weitermachen, musste wenig später aber doch vom Platz. Und damit nicht genug: Wie Trainer Markus Kauczinski auf der Pressekonferenz nach Spielende berichtete, wurde der Innenverteidiger in ein Krankenhaus gebracht. "Er hat einen Schlag auf das Becken bekommen," so der Dynamo-Coach. "Ich hoffe, dass es nur ein Schlag auf den Nerv war und dass es nicht Schlimmeres am Rücken ist."

Auch Christopher Daferner verletzte sich während der Partie, für ihn war schon nach 38 Minuten Schluss. "Bei ihm haben beide Oberschenkel zugemacht, sodass er einfach umgefallen ist", sagte Kauczinski. Eine genaue Diagnose steht jeweils noch aus. Sollte beide Spieler länger ausfallen, wäre das ein harter Schlag für Dynamo, zumal mit Sebastian Mai und Marco Hartmann bereits zwei wichtige Stützen ausfallen.

Kauczinskis Fehleranalyse

Erst die geplatzte Luftballon-Choreo, dann die beiden Verletzungen und schließlich die Niederlage samt Pokal-Aus: Es hat nicht sein sollen für Dynamo an diesem Dienstagabend. "Es war ein verdienter Sieg für Darmstadt, daran gibt es nichts zu rütteln", gestand Kauczinski ehrlich ein. Gegen den Zweitligisten konnte Dresden nicht an die starken Leistungen der letzten Wochen (sieben Siege aus acht Spielen) anknüpfen: "Wir hatten in der ersten Halbzeit ein, zwei Möglichkeiten. Mit ein bisschen Glück kann da auch einer reingehen. Aber insgesamt waren die Bälle nach unseren Ballgewinnen zu schnell weg. Wir haben zu hektisch nach vorne gespielt, hatten keine Sicherheit am Ball und haben keine Ruhe reinbekommen", so die Fehleranalyse des Cheftrainers.

Auch Patrick Weihrauch befand beim Vereins-TV: "Darmstadt war vor allem spielerisch eine Klasse besser. Wir hatten nicht den Zugriff und waren bei Ballbesitz nicht mutig genug." Um Darmstadt besiegen zu können, "hätten wir einen guten Tag gebraucht. Den hatten wir nicht", so Kauczinski. Ein Grund dafür aus Sicht des 50-Jährigen: "Wir haben in den letzten Wochen Körner gelassen, das hat man gemerkt." Schlussendlich habe die Kraft gefehlt, um sich gegen die Niederlage zu stemmen. "Mit dem zweiten Tor war dann der Widerstand gebrochen. Wir haben es vernünftig zu Ende gespielt, mehr war aber heute nicht drin."

"Können zufrieden und stolz sein"

Einen Vorwurf machte Kauczinski seiner Mannschaft aber nicht: "Niederlagen gehören dazu, wir waren in den letzten Wochen verwöhnt." Und weil Dynamo in der Liga derzeit glänzend dasteht, macht der Dynamo-Coach klar: "Wir werden das, was wir in den letzten Wochen geschafft haben, nicht kaputtreden." Als souveräner Tabellenführer befinden sich die Sachsen auf bestem Wege zurück in die 2. Bundesliga, müssen sich aber noch steigern, um Zweitliga-Niveau zu erreichen – auch das hat die Partie gezeigt. "Darmstadt ist uns derzeit einen Schritt voraus. Wir kämpfen darum, dass wir rankommen", so Kauczinski.

Ab sofort können sich die Sachsen voll und ganz auf den Aufstiegskampf konzentrieren. "Wir haben uns ein kleines Polster in der Liga erarbeitet – darauf kommt es am Ende an", gab Kevin Ehlers die Richtung vor. Dass die Pokal-Niederlage gegen Darmstadt für einen Bruch in der Liga sorgen könnte, befürchtet Kauczinski nicht: "Es sind zwei verschiedene Wettbewerbe." Bevor es am 11. Januar auswärts gegen Türkgücü München weitergeht, steht nun eine kurze Weihnachtspause an. "Wir können zufrieden und stolz auf das sein, was wir bisher erreicht haben", so Weihrauch. Im neuen Jahr will Dynamo dann die Früchte für die harte Arbeit ernten – um sich in der kommenden Saison dann in der 2. Liga gegen Darmstadt revanchieren zu können.

   

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