Nach Pokal-Blamage: Liefert Aalen in Paderborn eine Antwort?
Am Samstag gastiert der VfR Aalen beim SC Paderborn – so weit, so gut. Die Umstände rund um diese Partie sind jedoch auf beiderlei Seiten alles andere als rosig. Echte Vorfreude mag weder beim VfR Aalen noch beim SC Paderborn aufkommen, da die letzten Tage respektive Wochen durchaus enttäuschend gerieten.
Aus im Landespokal wirkt nach
Fangen wir beim VfR Aalen an, der zumindest rein äußerlich in einer guten Verfassung erscheint – immer noch befindet sich die Truppe vom Trainer Peter Vollmann auf dem dritten Tabellenplatz, einem exzellenten Saisonstart sei Dank. Im Heimspiel gegen den kriselnden Aufsteiger FSV Zwickau setzte es jedoch bereits am letzten Freitagabend eine bittere wie verdiente 0:1-Niederlage, die kaum jemand auf der Ostalb einkalkuliert hatte. Von "vier bis fünf Totalausfällen“ sprach Vollmann in der Folge schonungslos gegenüber den Medienvertretern und hoffte inständig auf eine schnelle Reaktion im für den Verein so wichtigen Landespokal gegen den Fünftligisten FSV Bissingen. Doch Aalen unterbot die schwache Leistung nochmals, lag bereits nach 30 Minuten mit 0:3 hinten und präsentierte sich folglich kaum profitauglich. Zwar ackerten sich die Schwarz-Weißen noch einmal heran, kassierten aber beim 3:5 eine schier unglaubliche Anzahl an Gegentoren, und das bei einem Amateurverein. Die Einnahmen der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde können nun nur noch über den 4. Platz in der Liga erreicht werden. Eine ziemlich schwere Aufgabe…
Zollt Aalen dem dünnen Kader Tribut?
Diese beiden Spiele geben nachhaltig zu denken. Muss Aalen der engen Personalplanung Tribut zollen? Stets beansprucht der VfR sein eigenes Zahnfleisch, kann sich nur wenige Ausfälle leisten – und zwar sowohl personeller Natur als auch leistungstechnisch, denn auf der Bank nehmen zumeist mehrere Akteure Platz, die noch in der A-Jugend spielen könnten. Beginnt nun eine Phase des Taumelns in Aalen? Vielleicht kommt die Begegnung beim SC Paderborn trotz der Voraussetzungen gar nicht mal ungelegen. Der SCP hinkt den eigenen Erwartungen deutlich hinterher, streut immer wieder teils unerklärliche Spiele ein, die in deutlichen Niederlagen münden. Die Anhänger haben für den Samstag bereits mehrere Boykott-Initiativen gegründet, ein Zuschauer-Minusrekord wird erwartet. "Eine gewisse Unruhe ist in Paderborn nicht von der Hand zu weisen“, ahnt auch Vollmann um die besonderen Umstände des Auswärtsspiels.
Vollmann: "Paderborn ist für mich kein Kellerkind"
Wie aber kann Aalen diese Missgunst des Paderborner Anhangs ausnutzen? Gefragt ist eine konzentrierte und mutige Vorstellung von der ersten Minute an – ein früher Rückstand hinterlässt bei einem ohnehin angeschlagenen Verein meist deutlicher Spuren. Vollmann stellte allerdings klar: "Paderborn ist für mich kein Kellerkind. Dafür muss man nur die Namen durchgehen, die am Samstag auf dem Platz stehen werden. Fast alle von ihnen haben mindestens schon in der 2. Bundesliga gespielt." Gefordert sei daher eine ganz andere Einstellung zum Personal des Gegners als etwa noch gegen den FSV Zwickau. "Wir müssen unsere erfahrenen Spieler in die Pflicht nehmen“, gab Vollmann zudem vor, denn: "Die Jungs kennen die Liga, an ihnen können sich die Jüngeren orientieren. Für unsere Stabilität spielen die Erfahrenen eine große Rolle.“