Nach Pleite beim MSV: Janßens Ärgernis über Torgefährlichkeit

Sieben Punkte beträgt der Vorsprung von Viktoria Köln auf die Abstiegsplätze. In Duisburg gab es für Cheftrainer Olaf Janßen und seine Mannschaft eine gute Chance, um die Weichen möglicherweise vorentscheidend auf den Klassenerhalt zu stellen. Doch trotz einer Spitzenleistung gingen die Domstädter letztlich als Verlierer vom Platz – und stecken wieder mittendrin.

"Zweite Hälfte eigentlich noch besser"

Das direkte Duell im Abstiegskampf zwischen Duisburg und Köln endete nicht mit dem Jubel der Viktoria. Beim forschen Beginn der Hausherren hielt die Elf von Olaf Janßen diszipliniert dagegen, ehe die Kölner das Spiel mit fortlaufender Dauer mehr und mehr an sich rissen. "Wenn ich fast alle Parameter nehme, dann bin ich total zufrieden, wie wir im Wedaustadion aufgetreten sind", lobte der Viktoria-Coach seine Mannschaft. Das Publikum peitschte den MSV an, das Spielgeschehen diktierte aber die Viktoria weitestgehend.

"Wir hatten eine Menge Spielanteile, der Spielplan ist aufgegangen, wir haben Torchancen herausgespielt und haben extrem wenig zugelassen", zählte Janßen auf, was alles gut gelaufen war aus Kölner Sicht. "In der Pause waren wir verärgert, dass wir keine Tore erzielt haben. Und in der zweiten Halbzeit war es eigentlich noch besser." Auf der Anzeigetafel standen dann aber zwei Treffer für Duisburg (69./71.), von denen sich die Viktoria nicht mehr erholte. Statt den Abstand auf den direkten Konkurrenten auf acht Punkte zu vergrößern, rückten die Zebras jetzt wieder auf zwei Zähler an Köln heran. Die Viktoria bleibt stecken.

Janßen übt Kritik

An dieser Stelle setzte auch bei Janßen die Unzufriedenheit ein. "Wir bekommen das Tor des Monats", akzeptierte der 55-Jährige noch. Die Reaktion seiner Mannschaft daraufhin weniger. "Das hat sie einfach getroffen, wenn du so ein gutes Spiel machst. Das ist menschlich und das verstehe ich auch. Aber es hat sie so sehr getroffen, dass wir vier, fünf Minuten hatten, in denen es konfus war. In der Zeit fällt das 0:2", erklärte Janßen seinen Gedankengang. Es wäre vermutlich nicht unmöglich für gut aufspielende Kölner gewesen, den Rückstand noch einzuholen – solange es nur ein Gegentor war.

Der zweite Gegentreffer war dann jedoch ein "Break im Spiel", von dem sich die Viktoria nicht mehr zurückkam. Der Frust und die Enttäuschung wandelte Janßen am Mikrofon von "MagentaSport" in Sarkasmus um. "Wer den Ball nicht reinschießt, der kriegt hinten zwei Dinger. Das ist ganz einfach", analysierte er die Gründe, warum das Spiel dann doch noch verloren wurde. Im Endeffekt fehlte den Kölnern aber einmal mehr die Abschlussstärke, was sich aufgrund des Verletzungspechs schon lange durch die Saison zieht. "Das ist kein Klagelied, aber es ist einfach Fakt, dass wir zu wenige torgefährliche Spieler haben. Aber das entmutigt und nicht, da machen wir weiter", gab sich Janßen kämpferisch. Für die Viktoria ist das Rennen um den Klassenerhalt noch nicht geschafft, weiter geht es im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden (Samstag, 14 Uhr).

   

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