Nach Jena-Pleite: Hansa bereit für den Tabellenführer

Nach Wochen, die fast so wirkten, als könne Hansa Rostock gar nicht mehr verlieren, kassierte die Kogge eine überraschende Niederlage gegen den FC Carl Zeiss Jena. Daraus soll natürlich kein negativer Trend werden – nun kommt aber der Tabellenführer.

Niederlage könnte Sinne schärfen

Gegenteilwochen für Hansa Rostock: Mit dem FC Carl Zeiss Jena war es ausgerechnet das Tabellenschlusslicht, das dem positiven Lauf der Kogge einen jähen Stop verpasste. Nun kommt der MSV Duisburg ins Ostseestadion, der seinerseits seit dem vergangenen Spieltag wieder an der Tabellenspitze thront. Ist da vielleicht eher ein Sieg für Hansa drin, als gegen den FCC?

Nicht unbedingt, vermutet Jens Härtel. Zumindest sei die Partie gegen den Tabellenführer keine Extramotivation für sein Team. Der Wunsch, nach der Niederlage wieder einen Erfolg zu feiern, sei da als wichtiger einzuschätzen – egal, wer der Gegner ist: "Wir haben das schon kritisch ausgewertet. Dass wir nicht bei 100 Prozent waren, das ist jetzt auch allen im Nachgang bewusst", erklärte der Trainer: "Grundsätzlich ist es immer so, dass Niederlagen auch ein Stück weit die Sinne schärfen. Und dass man das Gefühl mal hatte, zu verlieren. Das sich das eben nicht so positiv anfühlt, wie ein Sieg. Daraus kann man Motivation ziehen."

Eine Niederlage zum richtigen Zeitpunkt als? Nein, das dann auch nicht: "Niederlagen kommen nie zum rechtzeitig Zeitpunkt. Von der Seite ist sie extrem ärgerlich, auch im Nachgang", befand Härtel, der aber einräumte: "Wenn sie uns dann hilft, richtige Schlüsse zu ziehen, kann sie hilfreich sein. Aber das werden die nächsten Spiele zeigen. Ich hätte sie nicht gebraucht."

"Es war jetzt auch kein Grottenspiel"

Ebenso wenig wird er eine Niederlage gegen die Zebras brauchen. Die allerdings haben mit ihrer Offensivkraft einige starke Argumente dafür, dass die Partie nicht gerade einfach werden wird: "Man muss Duisburg als Absteiger schon ganz oben einordnen. Als Favorit auf den Aufstieg", so Härtel, der lobte: "Sie haben einen erfahrenen Trainer. Der weiß genau, was notwendig ist. Sie haben einen sehr homogenen Kader aus erfahrenen, guten Spielern, aber auch jungen, hungrigen Spielern zusammengestellt."

Doch auch bei Hansa ging eigentlich vieles positiv zusammen – auch gegen Jena sah Härtel sein Team nicht als Totalausfall: "Es war jetzt auch kein Grottenspiel, wir haben genügend Chancen herausgearbeitet, aber waren nicht so effektiv wie zuletzt – und der Gegner war deutlich effektiver." Die Gesamtleistung sei ähnlich wie in den vorangegangen Spielen gewesen. Große Umbauten, etwa in der Verteidigung, seien daher auch nicht zu erwarten: "Es gibt Überlegungen, aber das ist ein schmaler Grat. Das, was vorher acht Spiele funktioniert hat, hat jetzt einmal nicht funktioniert", analysierte Härtel: "Man muss immer die aktuelle Leistung beurteilen, aber man muss auch sagen, es war nicht alles schlecht in den letzten Wochen."

Ob das gegen Duisburg reichen wird, zeigt sich am Samstag. Eine Option könnte etwa Kapitän Julian Riedel sein, der trotz auskurierte Verletzung zuletzt außen vor war. Bis auf die Langzeitverletzten Erik Engelhardt und Osman Atilgan sind alle Akteure einsatzbereit, zudem kehrt Mirnes Pepic nach einer Gelb-Sperre zurück.

   
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