Nach Herbstmeisterschaft: Karlsruher SC peilt den Aufstieg an
Auf der Zielgerade hat der Karlsruher SC noch den VfL Osnabrück abgefangen und sich mit dem 3:0 im Spitzenspiel beim Halleschen FC zum Hinrunden-Meister gekürt. Vor der Winterpause soll nun noch ein Sieg gegen Eintracht Braunschweig folgen, danach peilt der Verein den Aufstieg an. Der wäre nicht nur wirtschaftlich wichtig, sondern würde auch einige Personalfragen klären, wie Sportdirektor Oliver Kreuzer im Interview mit der "Bild" nun verriet.
Weitere Drittliga-Jahr "nur mit Kopf- und Bauchschmerzen"
Viel knapper kann eine Tabellenführung eigentlich nicht ausfallen: Mit der selben Anzahl an Punkten und der gleichen Tordifferenz steht der Karlsruher SC nach 19 Spieltagen auf Platz eins in der 3. Liga, weil die Badener insgesamt fünf Treffer mehr erzielt haben als die Konkurrenz aus Osnabrück. Dennoch ist die Tabellenführung wichtig für den gesamten Verein, schließlich steht der KSC nach dem Abstieg vor eineinhalb Jahren erstmals auf dem Platz an der Sonne und tankt dadurch viel Selbstvertrauen.
"Mit 102 Punkten in 51 Spielen hat er eine herausragende Bilanz", lobt Sportdirektor Oliver Kreuzer in der "Bild" Trainer Alois Schwartz, der zu Beginn seines Engagements in der vergangenen Saison zunächst die Defensive in den Griff bekam und anschließend auch die Offensive erstarken ließ. Nach Platz drei und dem verpassten Aufstieg in der Relegation befinden sich Schwartz und sein Team nun auf Kurs Richtung direktem Aufstieg, der Trainer erhielt dafür unlängst eine Vertragsverlängerung bis 2020.
"Alois kommt mit seiner ruhigen, ausgeglichenen Art gerade hier, im manchmal aufgeregten Umfeld, sehr gut an. Außerdem kommt er auch aus dieser Ecke, kennt die Mentalität der Menschen und kann die Erwartungshaltung, die manchmal zwischen überschwänglich, himmelhochjauchzend und tiefer Depression schwankt, gut einordnen", weiß Kreuzer um die Stärken seines Trainers, dem nun aber auch wirklich den Sprung in die nächsthöhere Liga gelingen soll. "Da brauchen wir nicht lange drum herumreden: Der Aufstieg wäre wichtig", sagt Kreuzer und schiebt nach: "Wir würden auch ein weiteres Jahr 3. Liga hinbekommen, aber nur mit viel Kopf- und Bauchschmerzen."
Im Aufstiegsfall: Automatische Vertragsverlängerung bei Pourié und Fink
Der Sprung in die 2. Bundesliga wäre aber nicht nur aus wirtschaftlicher Sicht von besonderer Bedeutung, er würde auch die Personalplanungen des Vereins weiter vorantreiben. Zwar befinden sich die Verantwortlichen schon in Gesprächen mit Top-Torjäger Marvin Pourié (elf Tore) und wollen sich bald auch mit Anton Fink (neun Treffer) zusammensetzen, durch einen Aufstieg würden sich die Verträge der beiden Offensiv-Akteure aber ganz automatisch verlängern.
In der Rückrunde können sich Fink und Pourié nun aber zunächst auch auf eine noch größere Unterstützung freuen, denn mit Sercan Sararer hat der Verein bereits einen weiteren Offensivspieler unter Vertrag genommen. Dem derzeit vereinslosen ehemaligen Akteur von Greuther Fürth möchte Kreuzer allerdings erst einmal eine Eingewöhnungsphase zugestehen: "Sercan hat im April sein letztes Pflichtspiel gemacht und wird noch Zeit brauchen. Wenn er Ende Februar, Anfang März dann endgültig bei 100 Prozent ist, kann er aber die entscheidende Waffe werden. Spieler mit seinen Qualitäten im Eins-gegen-Eins haben wir nicht viele", sagt Kreuzer, der weitere Winter-Transfers ausschließt und mit dem aktuellen Kader in der Rückrunde dann den Aufstieg anpeilen will.