Nach Erfolgsdebüt: Ristic will Spieler weiter "fürs Verteidigen begeistern"
Zum Einstieg holte Sreto Ristic mit dem Halleschen FC einen wichtigen Auswärtssieg im Abstiegskampf. Beim VfB Oldenburg konnte der HFC sogar in 60-minütiger Überzahl bestehen, weswegen die Hoffnungen groß sind, dass das Erfolgserlebnis ordentlich Selbstvertrauen gibt. Gegen einen verunsicherten TSV 1860 sollen am Freitagabend nun weitere Punkte folgen.
"Können predigen und trainieren, aber …"
Während die Münchner Löwen seit drei Wochen einen neuen starken Mann an der Seitenlinie suchen, hat der Hallesche FC längst Sreto Ristic gefunden. Der 47-Jährige feierte sogleich einen Einstand nach Maß. "Ich hoffe, dass der Sieg eine Menge positive Gefühle auslöst. Das ist enorm wichtig. Wir können predigen und trainieren, aber das Selbstvertrauen holt man sich auf dem Platz", urteilte Ristic nach dem 1:0-Sieg beim VfB Oldenburg und vor der Begegnung mit dem TSV 1860. Die Chance, etwas gegen die Löwen mitzunehmen, scheint groß. "Ich bekomme mit, dass bei 1860 nicht alles glatt läuft", so Ristic.
Weiter ging der 47-Jährige auf den kommenden Gegner aber nicht ein. "Wir bleiben bei uns. Wir haben genügend eigene Probleme, müssen weiterhin wachsen und an der Geschlossenheit und den Abläufen arbeiten", machte der Cheftrainer klar. Denn erst einmal will er den HFC ins Laufen bringen. "Wenn wir funktionieren, dann wird es für jeden Gegner schwierig", so Ristic. Dazu sind Einsatzwille und Leidenschaft gefragt. "Das Mindeste, was wir immer tun können, ist geschlossen aufzutreten. Diese Basics bleiben immer und ewig", kündigte der HFC-Coach an. Bei den Oldenburgern führte das zum Erfolg in Unterzahl.
Ristics "Schwierigkeiten" in der Defensive
In der kommenden Partie kann Ristic möglicherweise schon wieder auf Alexander Winkler zurückgreifen, der zum Spielerersatztraining fit war. Seymour Fünger tastet sich nach seiner Meniskusverletzung langsam wieder heran, wird aber noch keine Option sein. Zumindest Winkler könnte aber helfen, um die Defensive der Hallenser weiter zu stabilisieren. Obwohl Ristic die Abwehrarbeit nicht zu einseitig bewerten will. "Wir wollen immer defensiv stabil stehen, ob wir Erster sind oder Letzter. Aber für 30 Auswärtsminuten war es zuletzt nicht so defensiv, wie es dargestellt wird", legte sich der Coach fest.
Dennoch wird der Fokus weiter auf der Abwehrarbeit liegen. Es gilt, die Spieler für das Verteidigen "zu begeistern". Eine schwierige Aufgabe, wie Ristic fand. "Das sind alles sehr gute Fußballer, die nach vorne spielen können. Aber in die andere Richtung zu denken, wird die Kunst sein", gab der 47-Jährige vor. Alles, was auf dem Platz passiert, wolle er aber gar nicht erklären. Nach dem ersten Auftritt stellte Ristic jedoch klar, dass er zufrieden mit dem Start ist. Und, dass er ihn nicht missverstanden haben wolle: "Für Außenstehende sieht es so aus, wie 'Ja, die bunkern nur'." Aber gerade das sei die Schwierigkeit bei einem Team, das nicht vor Selbstvertrauen strotzt. Möglicherweise wird aber nun gegen 1860 der nächste Schritt gemacht.