Nach Aussortierung: Mehrere Anfragen für Christopher Schorch

Nur am 1. Spieltag kam Christopher Schorch in dieser Saison für den 1. FC Saarbrücken zum Einsatz, seit Samstag ist er dauerhaft raus und trainiert mit fünf anderen Spielern separat. In Kürze dürften sich die Wege endgültig trennen, liegen dem 31-Jährigen nach eigenen Angaben doch mehrere Anfragen vor.

"Fast eine Erleichterung"

Keine Frage: Erfreut ist Schorch über die Aussortierung nicht – wenngleich er in dieser Saison ohnehin keine große Rolle spielte: "Natürlich ist man traurig, schließlich hatten wir ein unfassbar erfolgreiches Jahr 2020", sagt er in der "Saarbrücker Zeitung". Dennoch trägt er die Entscheidung des Vereins mit Fassung: "Der Trainer hat ein System, und darin sieht er mich nicht. Sowas passiert in fast jedem Verein." Der klare Schnitt sei sogar "fast eine Erleichterung, weil ich nicht immer wieder Fans antworten muss, warum ich nicht dabei bin". Gleichzeitig betont er: "Ich habe mich nie hängen lassen, immer für gute Stimmung gesorgt. Ich werde auch ganz normal weiterarbeiten."

Zusammen mit den ebenfalls aussortierten Mergim Fejzullahu, Jonas Singer, Rasim Bulic, Marius Köhl und Téo Herr trainiert der frühere Jugendspieler von Real Madrid nun separat. Angeleitet wird die Gruppe von U19-Trainer Elvir Melunovic oder U15-Trainer Dimitri Abazadze. "Wir haben einen Trainer, trainieren täglich, das ist zu sechst noch intensiver", versucht Schorch in der "Bild" das Positive zu sehen und betont: "Ich fühle mich brutal gut, hab Bock aufs Spielen. Ich bin zu hundert Prozent fit."

Da er für den FCS aber nicht mehr zum Einsatz kommen wird, läuft die Suche nach einem anderen Klub. "Sechs, sieben Vereine haben sich schon gemeldet", berichtet der 31-Jährige. "Aber es muss passen. Ich hätte keine Angst vor Abstiegskampf, aber es sollte im Gespräch das Gefühl entstehen, dass danach was entsteht." Laut der "SZ" soll Regionalligist Homburg ein Auge auf den 94-fachen Drittliga-Spieler geworfen haben. Auch Klubs aus der 3. Liga sollen demnach vorgefühlt haben. Knapp vier Wochen hat Schorch nun Zeit, um bis zum Ende der Transferperiode am 1. Februar einen neuen Verein zu finden. Das gilt auch für die anderen aussortierten Spieler, die sich im Gegensatz zu Schorch aber noch keinen Namen machen konnten. Entsprechend schwer wird die Vereinssuche, zumal viele unterklassige Klubs derzeit pausieren. Bleibt die Vereinssuche erfolglos, droht den betroffenen Spielern ein halbes Jahr die Tribüne.

Kwasniok erklärt Kader-Reduzierung

Warum Kwasniok den Kader um gleich sechs Spieler reduziert hat, erklärt er in der "Bild" so: "Das hat gruppendynamische Gründe. Wir wollen die Wertigkeit des Einzelnen noch erhöhen. Wenn man die Spitze besser machen will, muss man die Breite reduzieren. Wenn man dadurch zwei, drei Prozentpunkte mehr gewinnt, muss man es versuchen." Es seien "harte Entscheidungen" gewesen, doch man müsse als Trainer "zwischen dem Menschen und dem Sportler trennen können", sagt Kwasniok. "Mir tut das auch leid, aber wir sind im Leistungssport!" Gleichzeitig schiebt er hinterher: "Die sechs Spieler haben sich absolut korrekt verhalten, sich nichts zu Schulden kommen lassen." Unter den verbliebenen 19 Spielern sei nun eine "große Gier" zu spüren. "Jeder hat Bock zu spielen", sagt Kwasniok. Schorch wird das künftig wohl bei einem anderen Klub unter Beweis stellen.

   

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