Nach Aus: Muss Türkgücü in der 12. Liga neu anfangen?

Mit großen Zielen gestartet, am Ende krachend gescheitert: Das Projekt Türkgücü München ist erstmal Geschichte. Ob und in welcher Liga es für den Klub in der kommenden Saison weitergeht, ist völlig offen. Möglicherweise muss Türkgücü in der 12. Liga neu starten.

Zukunft völlig offen

Noch bis einschließlich Donnerstag stehen die Spieler und Trainer bei Türkgücü unter Vertrag, ab dem 1. April sind sie dann auch offiziell arbeitslos. Während Profis wie Franco Flückiger, Albion Vrenezi und Tim Rieder wohl keine Probleme haben dürften, neue Vereine zu finden, ist die Zukunft von Türkgücü völlig ungewiss. Am Donnerstag ließ der Klub wissen: "Ob und in welcher Liga die Münchner in der Saison 2022/23 den Neustart angehen werden, wird sich in den kommenden Wochen entscheiden." Heißt: Es ist nicht mal klar, dass Türkgücü überhaupt nochmal in einer Liga an den Start gehen wird.

Denn ohne das nötige Kleingeld geht auch unterhalb der 3. Liga wenig bis gar nichts – zumal die Münchner weder über eine nennenswerte Fanbasis, noch über ein eigenes Stadion verfügen. Die Bezirkssportanlage  an der Heinrich-Wieland-Straße erfüllt jedenfalls nicht die Anforderungen, um dort Spiele in der Regionalliga austragen zu können. Und das Olympiastadion dürfte angesichts der Kosten in Höhe von 40.000 Euro pro Spiel keine Option sein, ähnlich verhält es sich mit dem Grünwalder Stadion. Entsprechend scheint fraglich, ob Türkgücü in der kommenden Saison in der Regionalliga an den Start gehen wird. Die Lizenz kann zwar noch bis zum 8. April beantragt werden, doch das allein reicht nicht aus.

Neustart in der 12. Liga droht

Wie der "Merkur" unter Berufung auf den Bayrischen Fußball-Verband (BFV) berichtet, verliert eine Mannschaft die Spielberechtigung, sobald sie sich vom Spielbetrieb abmeldet – und zwar für alle Ligen! Heißt: Meldet Türkgücü für die neue Saison eine Mannschaft, müsste diese in der untersten Liga starten. In Oberbayern ist dies die 12. Liga (C-Klasse). Es gibt aber noch eine Hintertür: So könnte Türkgücü gemäß den BFV-Statuten einen Eingliederungsantrag stellen. Dann entscheidet der Verband, ob Türkgücü oberhalb der C-Klasse neu anfangen kann.

Wie groß die Erfolgsaussichten sind, ist ungewiss. Was aber für eine Ablehnung spricht: Vor einiger Zeit war Türkgücü bereits mit einem Eingliederungsantrag für seine zweite Mannschaft gescheitert, zum anderen dürfte der BFV nicht sonderlich gut auf die Münchner zu sprechen sein, nachdem er von Türkgücü im September 2020 aufgrund der Pokal-Teilnahme des 1. FC Schweinfurt verklagt worden war. Fällt das Türkgücü nun rückwirkend auf die Füße? Doch bevor die Münchner einen Eingliederungsantrag stellen kann, muss erstmal geklärt werden, ob es überhaupt weitergeht. Nicht ausgeschlossen, dass sich der einst ambitionierte Klub vollständig zurückzieht. Dann wäre das Projekt endgültig Geschichte.

   

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