"Müssen den Kopf ausblenden": Waldhof kämpft um den Anschluss

Weil der Hallesche FC unter der Woche sein Nachholspiel gegen Freiburg II gewinnen konnte, ist der Rückstand des SV Waldhof Mannheim auf das rettende Ufer nach acht sieglosen Ligaspielen nun auf vier Punkte angewachsen. Im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt (Samstag, 14 Uhr) muss daher dringend ein Sieg her.
"Kämpferische Top-Leistung" gefordert
Geführt, aber dennoch verloren: Im Heimspiel gegen den SC Verl erlebte Mannheim vor einer Woche eine Achterbahnfahrt ohne Happy-End. Daher sei unter der Woche aufgearbeitet worden, "warum wir es nicht schaffen, über 90 Minuten ein gutes Spiel zu zeigen", berichtete Trainer Rüdiger Rehm bei der Pressekonferenz am Freitag. Mit der Fitness habe es nichts zu tun, betonte der 45-Jährige, vielmehr hat der Waldhof-Coach ein Kopfproblem ausgemacht. "Wir müssen es schaffen, den Kopf ab einer gewissen Situation, wenn man ins Nachdenken kommt, auszublenden." Die dadurch freiwerdende Energie soll stattdessen in Aktivität umgewandelt werden. Konkret forderte Rehm, "dass wir die 90 Minuten konstant runterspielen".
Wie das gelingen kann? Die Antwort lieferte Mannheims Trainer gleich mit: "Ballverluste minieren, bessere Entscheidungen in der letzten Reihe treffen, vorne den Ball besser festmachen und die direkten Duelle auf unsere Seite ziehen. Dann müssen wir automatisch weniger laufen, weil wir den Ball unter Kontrolle haben." Gegen die Schanzer erwartet der 45-Jährige eine "kämpferische Top-Leistung" mit Leidenschaft und "großer Bereitschaft, dem Gegner wehzutun. Für Rehm ist es das Wiedersehen mit seinem Ex-Klub, wenngleich er darauf verwies, dass nur noch zwei Stammspieler von damals übrig geblieben seien.
Wagner und Seegert direkt in der Startelf?
Gleichwohl fiel es ihm nicht schwer, die aktuelle Lage beim FCI einzuschätzen: "Mit den Möglichkeiten, die sie haben, sind sie mit Platz 8 nicht ganz zufrieden." Rehm zufolge habe Ingolstadt "ganz hohe Ansprüche", sodass bereits "Druck auf dem Kessel" sei. "Sie dürfen hier nichts liegengelassen." Zuletzt konnten die Audistädter zweimal in Folge gewinnen, "diesen Lauf wollen wir brechen". Dass die Schanzer mit Lukas Fröde, David Kopacz (beide fünfte gelbe Karte) und Julian Kügel (rote Karte) auf gleich drei gesperrte Spieler verzichten müssen, will Rehm ausnutzen: "Da müssen wir sie treffen."
Seinerseits kann der 45-Jährige wieder auf Fridolin Wagner (Innenbandriss im Knie) und Marcel Seegert (Kapselverletzung im Knie) setzen. Ob beide direkt in der Startelf stehen werden, wollte der 45-Jährige noch nicht verraten, ließ aber durckblicken, dass "gewinne Veränderungen" geplant seien. Denn: "Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen." Tim Sechelmann fällt dagegen weiterhin aus, zudem ist Reservekeeper Malwin Zok (angeschlagen) noch fraglich. Alle anderen seien fit – "und gewillt, den Karren aus dem Dreck zu ziehen". Damit es – wie von Präsident Bernd Beetz – gefordert, noch vor der Winterpause über den Strich geht. Auch Rehm betonte: "Das muss unser Ziel sein." Und mit drei Heimsiegen gegen Ingolstadt, Aue und 1860 sei das auch realistisch. Im Duell mit den Schanzern soll nun der erste her.