Müller schießt gegen Fans und Medien: "Da platzt mir der Arsch"
Das Spiel zwischen dem SC Paderborn und dem VfR Aalen (0:0) am Samstagnachmittag war gerade erst abgepfiffen, als SCP-Trainer René Müller auf der anschließenden Pressekonferenz der Kragen platzte (Video unten). In einer emotionalen Rede kritisierte er mit deutlichen Worten die Fans und auch die Medien. Der Tenor: "Ich bin hier nicht der Prügelknabe."
"Kein Fan kann die Arbeit eines Trainers bewerten"
Zunächst angesprochen auf den zwölfminütigen Fan-Boykott sprach Müller von einem "komischen Gefühl", das nicht "ganz so angenehm" sei. Mit zahlreichen Spruchbändern hatten die Anhänger ihrem Frust über die bislang enttäuschende Saison Luft gemacht, zudem blieb ein Großteil der Südtribüne in den ersten Minuten frei. Und dann legte der 42-Jährige, sichtlich getroffen von der Kritik an seiner Person, los: "Kein einziger Fan dieser Welt kann die Arbeit eines Trainers bewerten." Seine These begründete Müller so: "Die Fans sehen nicht, wie wir den Trainingsplan erstellen, wie wir eine Gegneranalyse machen und wie wir mit den Spielern sprechen."
Berichterstattung in den Medien teilweise "abenteuerlich" und "anmaßend"
Auch die Berichterstattung in den Medien gefiel Müller zuletzt nicht und bezeichnete diese als teilweise "abenteuerlich" und "anmaßend". Er könne "nur noch mit dem Kopf schütteln." Und weiter: "Ich bin hier nicht der Prügelknabe für irgendwelche Sachen, die hier in den letzten zwei Jahren aufgebaut worden sind." Zwar habe er "seine Aktien da auch drin", doch "irgendwann ist auch mal gut. Da platzt mir auch mal der Kragen – oder um es noch deutlicher zu sagen: der Arsch." Markante Worte, die zeigen, dass die große Unruhe rund um den SC Paderborn auch für René Müller immer spürbarer wird. Denn letztlich sind 17 Punkte aus 14 Spielen für einen Zweitliga-Absteiger zu wenig.