MSV zu Gast in Verl: "Geht nicht um Wiedergutmachung"

Mit dem euphorischen Gefühl eines 3:2-Sieges nach 0:2-Rückstand ging der MSV Duisburg in die Länderspielpause – und musste sich doch kritisch mit den Erfahrungen auseinandersetzten. Hauptaugenmerk bleibt die Defensive, was auch ein 1:4 im Testspiel gegen Paderborn bestätigte. Am Samstag geht es nun gegen Verl, deren Offensivkraft bei den Meiderichern durchaus in Erinnerung ist.

Vermeij noch nicht dabei

Die 0:4-Niederlage aus dem Hinspiel – die höchste Drittliga-Pleite für den MSV überhaupt – war selbstverständlich auch vor dem Rückspiel ein Thema in Duisburg. Denn von der damaligen Bankrotterklärung haben sich die Zebras mittlerweile gut erholt, sodass die zweite Partie mit dem Aufsteiger unter neuen Voraussetzungen starten kann. Die Krux beim MSV bleibt die Defensive, nur einer der letzten fünf Siege gelang ohne Gegentreffer. Nun fällt auch noch Dominic Volkmer aus, der sich zuletzt wieder als passende Alternative anbot – in der Länderspielpause wurde daher Joshua Bitter auf fremder Position getestet. "Unsere Innenverteidigung ist natürlich momentan sehr, sehr dünn besetzt. Da brauche ich schon einen Plan B", erläuterte MSV-Cheftrainer Pavel Dotchev.

Neben Velkov fehlen die Langzeitverletzten, darunter auch weiterhin Vincent Vermeij. Der niederländische Stürmer ist nach einem Innenbandriss zwar zurück im Training, doch "etwa zwei Wochen" wird der Angreifer wohl noch brauchen. Bei der Bestimmung des Kaders will der Coach deshalb auch auf Flexibilität in den Positionsmöglichkeiten wahren – wie beispielsweise bei Bitter, aber auch David Tomic. "Vom Kopf sind die Spieler dazu bereit und machen es nicht nur, weil ich es will", sah Dotchev einen zufriedenstellenden Ansatz. Was genau sich der Deutsch-Bulgare dahingehend überlegt hat, wird "sich hoffentlich am Samstag zeigen".

"Unsere Ecken wirken harmloser"

Viel Zeit für Experimente gibt es nicht, das betonte Dotchev bereits vor mehreren Wochen. An diesem Credo hat sich seitdem auch nichts geändert, aber der MSV braucht Lösungen für gewisse Probleme. "Es ist jetzt die letzte Gerade und eine einfache Sache, dass du keine Fehler mehr machen darfst. Wir haben keine Zeit mehr, um Fehler zu korrigieren", schwor der 55-Jährige seine Mannschaft ein, die vor allem bei Standardsituationen noch Verbesserungsbedarf hat – defensiv und offensiv. Zuletzt war das gegen Viktoria Köln und Türkgücü München der Fall. Dotchev selbstkritisch: "Wir bekommen viel zu leicht Gegentore durch Standardsituationen, dann musst du noch mehr machen. Das ist eine Sache bei uns, die wir verbessern müssen."

Eine optimale Lösung, die auch Kapitän Moritz Stoppelkamp als etatmäßigen Standardschützen entlasten würde, sah der Coach derzeit nicht im MSV-Kader. "Unsere Ecken wirken harmloser, als die vom Gegner", gestand Dotchev ein, will sich aber auch dafür Lösungen überlegen. Zumal es nicht grundsätzlich an der Einstellung hakt, wie er betonte: "Wenn Stoppelkamp sich außerhalb des Strafraums den Ball zurecht legt, dann zeigt er damit Verantwortung. Damit bin ich einverstanden." Wenn einer dieser Bälle zeitnah den gegnerischen Kasten findet, dann wären wohl alle Beteiligten ein wenig beruhigter. Die nächste Gelegenheit soll es schon gegen Verl geben, wo Dotchev vor allem eines sehen will: "Es geht nicht um Wiedergutmachung, sondern um drei Punkte. Wir müssen jetzt mit breiter Brust dorthin fahren und zeigen, dass wir der MSV sind."

   
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