MSV vor Woche der Wahrheit: Lettieri wehrt sich gegen Kritik

Vor dem MSV Duisburg stehen zwei richtungsweisende Duelle im Tabellenkeller. Zunächst gastieren die Zebras am Dienstag in Zwickau, bevor am Sonntag der VfB Lübeck in Duisburg gastiert. Klar ist: Es müssen Siege her. Cheftrainer Gino Lettieri zeigt sich zuversichtlich, weil er bisher alle Ziele in seiner Trainerkarriere erreichen konnte. Erneute Diskussionen um seinen Posten kann der Coach aufgrund der Entwicklung seiner Mannschaft nicht verstehen.
MSV will vermeidbare Tore verhindern
In den letzten vier Spielen musste sich der MSV Duisburg dreimal mit 1:2 geschlagen geben, nur der Sieg gegen Meppen lässt das Fass derzeit nicht überlaufen. Die Unzufriedenheit im Umfeld der Zebras wächst, denn bei entsprechenden Ergebnissen der Konkurrenz muss der MSV das Feld künftig als Tabellenletzter aufrollen. Doch Trainer Gino Lettieri zeigt sich mit Blick auf die kommenden Aufgaben zuversichtlich: "Mut gibt mir, dass die Mannschaft immer besser wird. Sie kommt im Spiel immer besser an und erarbeitet sich Torchancen. In jedem Spiel, seit Kaiserslautern, schießen wir immer wieder Tore."
Die Achillesferse bleibt die Defensive. "Leider Gottes sind in jedem Spiel wirklich vermeidbare Tore dabei", verwies Lettieri auf den ersten Gegentreffer gegen Rostock, der ohne Kontakt mit Maximilian Sauer wohl ungefährlich am Tor vorbeigesegelt wäre. Daher konnte der Cheftrainer auch nicht verstehen, wieso erneut Diskussionen um den Trainerposten entflammen: "Der Verein kann ja nicht alle drei Tage einen Trainer austauschen. Seit ich hier bin, haben wir vieles, vieles ins Positive gebracht. Ob es das Spiel, die Laufbereitschaft, die Tore sind. Das einzige Problem, was wir haben, ist, dass wir vermeidbare Tore kassieren." In elf Partien unter Lettieris Leitung sind es derlei schon 19 Gegentore – allein sieben davon allerdings aus den Partien gegen Verl und Dresden.
"Habe meine Ziele immer erreicht"
"Es ist nicht so, dass wir irgendwo hinterherlaufen. Rostock, Magdeburg, Ingolstadt haben uns nicht an die Wand gespielt", hielt Lettieri selbstbewusst fest, dass eine Entwicklung bei seiner Mannschaft zu erkennen sei. Dass der Coach nur 0,91 Punkte pro Partie bislang holte (und damit weniger als Vorgänger Torsten Lieberknecht), hielt er dabei für weniger relevant: "Wir haben noch 18 Spiele. Wir holen das auf, wir verbessern uns von Spiel zu Spiel. Die Punkte werden kommen, wenn wir weiterhin so auftreten wie zuletzt." Gegen Zwickau werden es die Meidericher erst einmal beweisen müssen, dann aber ohne die üblichen Langzeitverletzten. Bis auf Vincent Vermeij tasten sich die Akteure aber mittlerweile wieder ans Mannschaftstraining heran, fehlen werden Cem Sabanci, Mirnes Pepic, Niko Bretschneider, Max Jansen und Orhan Ademi aber weiterhin. Zudem fällt Arne Sicker gelbgesperrt aus, während Dominik Schmidt nach einer Sperre zurückkehrt. Auch Sinan Karweina ist wieder eine Option, nachdem er zuletzt keine Berücksichtigung fand.
Ein mentales Problem sieht der Coach derweil nicht. "Die Mannschaft zeigt, dass sie da ist. Wir müssen uns nur mal belohnen", versicherte Lettieri und blickte dafür auch auf seine bisherige Trainerkarriere zurück: "Ich bin dazu da, um den MSV Duisburg aus dieser Lage herauszuholen. Ich hab meine Ziele bisher immer erreicht." Nur der FSV Frankfurt sei eine Ausnahme im Drittliga-Abstiegskampf gewesen, weil die Mission dort wegen einer Insolvenz und einem Neun-Punkte-Abzug schon "beendet war, bevor sie angefangen" hat. Deswegen wird der Coach mit seinem Team weiterkämpfen, denn "das einzige, was fehlt, sind die Punkte". Klar ist aber: Sollten beide Partien verloren gehen, werden die Diskussionen um Lettieri noch lauter. Derweil schaut sich der MSV auf dem Transfermarkt weiterhin nach einem Stürmer um.