MSV tritt auf der Stelle: "Will wieder diese Gier sehen"
Am Ende der Hinrunde trennte sich der MSV Duisburg mit einem 2:2 von der SpVgg Unterhaching und hielt den Verfolger damit auf Distanz – inzwischen holten die Oberbayern aber sechs Punkte Rückstand auf, während die Zebras nach nur einem Sieg aus den letzten sieben Spielen auf der Stelle treten. Sportdirektor Ivica Grlic spricht von einem Lernprozess, stellt aber auch klare Forderungen.
"Spielen derzeit nicht den Fußball"
Wenn man die Hinrunde als Herbstmeister beendet, dann wäre man am Ende der Saison mit dem vierten Platz nicht zufrieden – diese grundsätzliche Einstellung präsentierte der MSV Duisburg zum Jahreswechsel völlig zurecht, denn bis dahin thronten die Zebras souverän an der Tabellenspitze. Sechs Punkte Vorsprung vor dem besagten vierten Platz sind seitdem zwar nur auf drei Zähler geschrumpft, doch das Aufbegehren der Konkurrenten macht Sorgen.
Denn auffällig ist, dass die Meidericher ausgerechnet in den Spitzenspielen patzen. Aus den fünf Spielen gegen Unterhaching, Mannheim oder Ingolstadt konnten die Zebras nur zwei Punkte holen – und auch gegen den kommenden Gegner aus Meppen, der die Aufstiegsplätze in Sicht hält, gab es im Hinspiel eine Niederlage.
Gepunktet haben die Duisburger wesentlich durch Siege in beinahe sämtlichen anderen Spielen. Und da hagelte es zuletzt reihenweise Remis, durch welche die Duisburger auf der Stelle treten. Das geht auch an Sportdirektor Ivica Grlic nicht vorbei, wie er im "Kicker" verdeutlichte: "Wir spielen derzeit nicht den Fußball über 90 Minuten, den wir fast über die gesamte Hinrunde gezeigt haben."
Zebras müssen reagieren
Dass es anders laufen kann, zeigten die Duisburger in den ersten 45 Minuten gegen Mannheim – mit dem 0:2-Rückstand waren die Gäste zur Pause noch gut bedient, ehe eine Umstellung der Waldhöfer das komplette Spiel kippte. "Wir dürfen nicht vergessen, dass wir eine junge Mannschaft haben", verweist Grlic darauf, dass sich die Duisburger trotz aller Erfolge in der ersten Saisonhälfte noch im Lernprozess befindet. Zumal es nicht allein am Unvermögen der Duisburger, sondern eben auch an dem Aufbegehren der Konkurrenten liegt.
"Mittlerweile spielt beinahe die Hälfte aller Teams um den Aufstieg mit", sieht Grlic einen Qualitätsanstieg in der Spitzengruppe, die der MSV aber immer noch als Primus anführt. Mit dieser Rolle gilt es nun umzugehen. Denn der Sportdirektor ist sicher: "Wenn wir unsere Leistung abrufen, dann sind wir nur schwer zu schlagen. Wir haben dann Spiele verloren, wenn das Team genau das nicht abrufen konnte."
Und das eben meist ausgerechnet in den Spitzenspielen. Aber auch die 0:1-Niederlage gegen Zwickau dient als warnendes Beispiel, dass sich nun auch die Zebras aufraffen müssen. Deswegen appelliert Grlic: "Ich will wieder diese Gier, die uns ausgezeichnet hat, sehen. Dann sind wir auf einem guten Weg." Defensivere Stabilität, Lockerheit in der Offensive und effizientere Abschlüsse – haben die Meidericher diese Attribute bis zum Match gegen Meppen dazugelernt, können sie auch schnell wieder in die Erfolgsspur zurückfinden.
Entwarnung bei Vermeij
Derweil gab es Entwarnung im Duisburger Lazarett: Vincent Vermeij soll nach einem Schlag auf das Knie am morgigen Freitag wieder ins Training einsteigen. Bei Migel-Max Schmeling ergab die Untersuchung eine Knieprellung, der Linksverteidiger kann ebenfalls zeitnah mittrainieren. Bei Arne Sicker dagegen steht ein "dickes Fragezeichen" hinter einem Einsatz am Sonntag: Der Stammverteidiger laboriert an einer Oberschenkelzerrung, wie der MSV via Twitter mitteilte.