MSV-Nachholspiel in Halle: Dotchev kündigt Änderungen an
Im vorerst letzten Nachholspiel reist der MSV Duisburg am heutigen Dienstagabend (19 Uhr) zum Halleschen FC. Bei beiden Teams setzte es am vergangenen Spieltag eine Pleite. Welche Lehren MSV-Coach Pavel Dotchev daraus gezogen hat und wie er wieder für mehr defensive Ordnung in seiner Mannschaft sorgen will.
"Nicht alles über den Haufen schmeißen"
Auch zwei Tage nach der 1:3-Niederlage bei Viktoria Köln nagte das Ergebnis noch an MSV-Trainer Pavel Dotchev. Der 55-Jährige sprach nicht nur von einer überwiegend schwachen Leistung seiner Spieler, auch er habe Fehler gemacht und falsch aufgestellt. So kam der Einsatz von Mirnes Pepic, der gegen Halle mit muskulären Problemen fehlen wird, zu früh. Spieler wie David Tomic hätten zudem nicht die erhoffte Leistung gebracht. Weshalb Dotchev beim Nachholspiel am Dienstagabend auch wieder Änderungen vornehmen wird. Doch er wolle "nicht alles über den Haufen schmeißen. Ich versuche jetzt wieder Struktur und Stabilität in die Mannschaft zu bekommen".
Weshalb Wilson Kamavuaka wieder ins defensive Mittelfeld rücken wird. Der 30-Jährige sei "der klassische Abräumer und auch ein guter Fußballer", urteilte sein Trainer. Darum ärgerte sich Dotchev, "dass ich ihn gegen Viktoria nicht auf dem Platz hatte". Mit Kamavuaka soll der Plan, besser, weil aggressiver, gegen den Ball zu arbeiten, wieder aufgehen. Denn, so Dotchev, "nach vorn haben wir immer unsere Chancen". Das soll auch gegen den HFC der Fall sein. Die Saalestädter verloren drei der vergangenen vier Partien, gewannen nur eins von sieben Spielen. "Sie haben nicht den Top-Lauf. Vielleicht ist das unsere Chance, wieder Boden gut zu machen."
"Dürfen uns jetzt nicht gegenseitig zerfleischen"
Der Abstand auf den ersten Abstiegsrang beträgt derzeit vier Zähler. Deshalb wolle Dotchev bei all berechtigter Kritik an sich und der Mannschaft "die Stimmung jetzt aber nicht schlechter machen als sie sein sollte. Wir dürfen uns jetzt nicht gegenseitig zerfleischen". Dass die Zebras in Halle einen anderen Auftritt an den Tag legen werden als in Köln, macht der Trainer auch daran fest, dass seine Mannschaft nach einem enttäuschenden Ergebnis in Saarbrücken (1:4) im darauffolgenden Spiel gegen 1860 München (1:0) eine gute Reaktion gezeigt hatte. "Das Gute ist, dass wir nach der Niederlage in Köln nur ein paar Stunden später die nächste Möglichkeit haben, das wieder gut zu machen."
Damit es wieder mit drei Punkten klappt, erwartet der gebürtige Bulgare einen positiven Auftritt mit breiter Brust: "Wir müssen an uns glauben." Von Halle berichtete Dotchev, dass der Gegner mit Terrence Boyd einen "außergewöhnlichen" Stürmer in seinen Reihen hat, "der aus dem Nichts ein Tor machen kann." Mit langen Bällen würde versucht, den Deutsch-Amerikaner, der bereits 13 Tore erzielt hat, in Szene zu setzen. Das muss sein Team verhindern. Fehlen werden neben Pepic auch die langzeitverletzten Vincent Vermeij (Innenband-Anriss), Niko Bretschneider (Schambeinentzündung), Federico Palacios (Muskelbündelriss), Cem Sabanci (Kreuzbandriss) und Julian Hettwer (Beschwerden am Sprunggelenk).