MSV mental da: "Gutes Zeichen, wenn die Ränge unruhig werden"
Mit dem ungewohnten Gefühl von zwei Siegen in Folge geht der MSV Duisburg ins Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig (Samstag, 14 Uhr). Auf fremdem Platz haben die Zebras sogar eine Serie von drei Erfolgen im Handgepäck und könnten nun auch bei den Niedersachsen für Unruhe auf den Rängen sorgen. Der Optimismus ist groß – auch dank des neuen Mentalcoaches.
"Wollen uns auch dort beweisen"
Mit vier Siegen und vier Niederlagen steht der MSV Duisburg aktuell auf dem sechsten Rang in der Rückrundentabelle – und damit sogar aktuell noch vor Eintracht Braunschweig, das im Aufeinandertreffen mit den Zebras dennoch der Favorit sein wird. Trotzdem liegt hinter den Niedersachsen bis zum 6:0 gegen Viktoria Berlin vor einer Woche keine gute Serie, das Publikum wurde zuletzt ungeduldig. "Unruhe ist nie gut für eine Heimmannschaft und macht dich definitiv nicht sicherer", erklärte MSV-Coach Hagen Schmidt aus Erfahrung. "Es ist ein gutes Zeichen für uns, wenn die Ränge in Braunschweig unruhig werden. Dann sind wir auf einem guten Weg."
Die Lage in Duisburg bleibt dagegen zwar angespannt, doch die Beteiligten können nach zwei Siegen in Folge durchatmen. "Braunschweig ist jetzt eine andere Kategorie, aber wir wollen uns auch dort beweisen. Wir werden da mutig auftreten und die Dinge, die uns jetzt ausgemacht haben, wieder auf den Platz bringen", versprach Schmidt selbstbewusst. Punkten die Zebras zur Abwechslung mal wieder bei einem vermeintlich stärkeren Team, könnte das im Abstiegskampf auch für den Kopf und für die Stimmung wichtig werden. "Wir haben sowieso an uns geglaubt", bekräftigte Marlon Frey in der Hinsicht. "Die letzten beiden Spiele haben uns bestätigt."
Bakalorz wieder im Training
Mit Mentalcoach Heiko Hansen haben die Zebras womöglich einen Trumpf in der Hinterhand. Als Hagen Schmidt bereits im Winter von einer Ergänzung für das Trainerteam sprach, war der 56-Jährige gemeint. Damals klappte ein Engagement nicht auf Anhieb, weil Hansen als Selbstständiger an seine Termine gebunden war. Trotzdem fanden die Wege – sehr zum Gefallen vom MSV-Cheftrainer – zusammen. "Das ist für mich ein spannendes Thema, das im Fußball immer noch extrem vernachlässigt wird", sprach Schmidt über die psychologische Komponente. Auch Marlon Frey bestätigte stellvertretend für das Team: "Es ist immer wichtig, einen Ansprechpartner zu haben und vielleicht auch mal andere Tipps zu bekommen, als nur fußball-spezifisch."
Ob das schon vor Wochen oder Monaten geholfen hätte? "Als Mannschaft macht man sich nicht so viele Gedanken, welche Veränderungen im Trainerteam uns helfen könnten. Wir gucken innerhalb des Teams, was wir verbessern können", erklärte Frey und bekräftigte, dass die Stimmung in der Kabine "eigentlich gut" war. Entscheidend bleibt für die Zebras aber weiterhin, dass fleißig Punkte eingesammelt werden. "Der Fokus liegt auf unserem Spiel, um den Gegner ein stückweit dahin zu lenken, dass er sich nach uns richten muss", forderte Schmidt heraus. Abgesehen von den Langzeitverletzten kann der Übungsleiter dabei wieder auf nahezu alle Spieler zurückgreifen – auch Marvin Bakalorz konnte sich von einer Corona-Infektion freitesten und nahm bereits am Mannschaftstraining teil. Bei Oliver Steurer kommt die BTSV-Partie unabhängig vom erneuten Testergebnis zu früh.