MSV meldet sich zurück: "Die richtige Antwort gegeben"

Es ging nicht um einen Schönheitspreis, es waren nur noch Punkte gefordert: Der MSV Duisburg konnte sich mit einem 2:1-Sieg gegen den Chemnitzer FC an der Tabellenspitze behaupten und erstmals seit dem Re-Start ein Erfolgserlebnis feiern. Ausgerechnet die Duisburger Jungs, die zuletzt als Sorgenkinder galten, führten die Zebras zum Befreiungsschlag nach zuletzt vier Niederlagen aus sechs Spielen.

"Täglich grüßt das Murmeltier"

Was haben Moritz Stoppelkamp und Lukas Daschner in der Hinrunde noch für Tagträumereien gesorgt, als die beiden gebürtigen Duisburger im Angriff der Zebras umherwirbelten und Scorerpunkt um Scorerpunkt sammelten. Doch mit der sportlichen Krise wurde es stetig stiller: Kapitän Stoppelkamp wartete seit acht Spielen auf einen Treffer, während sein jüngeres Pendant Daschner sogar zuletzt aus der Startelf flog. Doch nach dem 2:1-Sieg gegen Chemnitz jubelten ausgerechnet die beiden Duisburger Jungs.

Mit einer starken Einzelaktion dribbelte sich Daschner in fast vergessener Manier durch den Chemnitzer Strafraum, ließ drei Gegenspieler aussteigen und überlupfte aus kurzer Distanz auch noch CFC-Keeper Jakub Jakubov. Spät in der Partie zog es Stoppelkamp ganz ähnlich in die Gefahrenzone und der erfahrene Torjäger vollstreckte mit all seiner fußballerischen Klasse und der nötigen Portion Glück. "Mit der ganzen Situation in der letzten Wochen umzugehen war nicht leicht für uns", gestand der 33-Jährige nach der Partie am Mikrofon der "Telekom" ein – und auch dieses Mal zitterten die Meidericher wieder. Denn nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich wusste auch Stoppelkamp ganz genau: "Täglich grüßt das Murmeltier."

Stoppelkamp erlöst sich selbst

Das Nervenkostüm der Zebras flatterte, riss dieses Mal aber nicht. "Wir haben einmal geschlafen, das hat Chemnitz ausgenutzt", analysierte Stoppelkamp den zwischenzeitlichen Ausgleich und betonte den Unterschied zu den vorangegangenen Partien gegen 1860 und Jena: "Wir sind dann ruhig geblieben und wir haben unser Positionsspiel weitergespielt." Das führte letzten Endes zum Erfolg, weil auch der Kapitän seine persönliche Erlösung fand – wenn auch nicht in voller Ästethik: "Mit schlechter Ballannahme einfach mal reingequescht."

Damit krönte Stoppelkamp den Auftritt, den Lukas Daschner nach rund zehn Minuten begann – obwohl der 21-Jährige wohl auf der Bank Platz genommen hätte, wenn Torjäger Vincent Vermeij grünes Licht gegeben hätte. Somit bewies auch Cheftrainer Torsten Lieberknecht ein glückliches Händchen und Daschner durfte wieder zeigen, was ihn stark macht. "Wir mussten viel Kritik einstecken, haben aber die richtige Antwort gegeben", schloss Stoppelkamp sein Fazit zu den ersten drei Partien nach dem Re-Start ab: "Wir waren ein Stück weit gewarnt." Und dieses Mal verteidigten die Zebras die Tabellenführung auch wieder aus eigener Kraft. Ausbauen kann Duisburg die Spitzenposition am kommenden Mittwoch beim Auswärtsspiel in Kaiserslautern.

   

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