MSV macht großen Schritt: "Angucken, aber nicht ausruhen"

Die Zeichen beim MSV Duisburg stehen auf Klassenerhalt. Nach dem 1:0-Sieg in Berlin war in der Mannschaft und auf den Rängen zu erkennen, welche Last von den Schultern der Zebras abfiel. Mitten drin auch Cheftrainer Hagen Schmidt, der den Charakter seines Teams noch einmal deutlich unterstrich – und den Fans ein weiteres Versprechen gab.

Puschs vierter Treffer lässt Tribüne tanzen

Zuerst sah es so aus, als habe sich John Yeboah den Ball zu weit vorgelegt. Doch der Außenstürmer der Zebras bekam Zeit und Raum, um sich die Kugel wieder zurecht zu legen – und in der Mitte auf Kolja Pusch abzugeben. Es war der goldene Treffer des Tages, den der 29-Jährige präzise in die Maschen schob. "Die letzten Wochen habe ich ganz gerne auf dem Platz gestanden", schmunzelte Pusch am Mikrofon von "MagentaSport" selbst über die Bilanz von drei Toren und einer Vorlage in den letzten drei Spielen. "Ich kann selbstbewusst sagen, dass ich gerne für den MSV spiele."

Wie in der Vorwoche war Puschs Treffer im Duell mit einem direkten Konkurrenten mitentscheidend für den Spielausgang. Duisburg steht – auch aufgrund der furiosen Pleite der Verler am Tag darauf – nun acht Punkte vor dem Abstiegsplatz. Kein Wunder, dass nach fünfminütiger Nachspielzeit in der Berlin der ausgelassene Jubel folgte. Zuerst von Hagen Schmidt, der noch an der Seitenlinie intensiv mit Niclas Stierlin und Aziz Bouhaddouz um die Wette schrie, und dann die Fans: Mannschaft und Zuschauer schunkelten und hüpften gemeinsam in der Kurve – ein Bild, das es lange nicht beim MSV gab. "Wenn wir die Leistung weiterhin bringen, dann werden wir noch die Punkte holen, die uns ganz sicher den Klassenerhalt bescheren", so Pusch.

"Ziehen das bis zum Ende durch"

Rechnerisch liegt noch ein kleiner Weg vor den Zebras, die jedoch einen großen Schritt machen. Dennoch schwebt das letzte Saisonspiel in Verl über den Köpfen der Meidericher. Cheftrainer Hagen Schmidt blieb deshalb vorsichtig. "Wir gucken uns das an, ruhen uns aber nicht aus", erklärte der Übungsleiter – und versprach: "Den Fans gegenüber müssen wir einfach liefern, Woche für Woche. Den einen oder anderen Sieg müssen wir nachlegen, das haben sie sich verdient." Angesichts der Bilder in Berlin ein lobenswertes Ziel, zumal der Jubel im Jahn-Sportpark für den Fußballlehrer weit über das sportliche Geschehen des Tages hinausging.

"Was wir bis hierhin in der Saison erlebt haben, wie wir uns freigeschaufelt haben", blickte Schmidt auf den Verlauf dieser Spielzeit insgesamt zurück. "Wir haben uns immer wieder, auch in eindrucksvoller Art, zurückgekämpft. Das haben wir auch hier wieder bewiesen." Stolz sei der 52-Jährige deshalb vor allem auf seine Spieler, die so oft in der Kritik standen – und beizeiten auch beim Cheftrainer. "Aber das zeigt den Charakter der Mannschaft. Die Jungs fighten und brennen, auch, wenn wir das nicht über die ganze Saison zeigen konnten." Der erneute Sieg gegen einen direkten Konkurrenten bringt den MSV nun aber auf den richtigen Weg, um die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. "Wir ziehen das bis zum Ende durch", versprach Schmidt.

   

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