MSV ist Klassenerhalt ganz nah: "Kompliment an die Mannschaft"
Mit dem 3:0 beim SV Wehen Wiesbaden hat der MSV Duisburg einen weiteren ganz großen Schritt Richtung Klassenerhalt gemacht. Der Plan, Pavel Dotchev als Trainer einzustellen, ging voll auf. Gleiches galt für den Wunsch, den der 55-Jährige im Vorfeld der Partie geäußert hatte.
21 Punkten in elf Partien
Extrem krisengebeutelt griff der MSV Duisburg Ende Januar zum vermeintlich letzten Strohhalm: Gino Lettieri wurde entlassen, stattdessen der erfahrene Pavel Dotchev als neuer Trainer bei den Zebras verpflichtet. Rund zwei Monate nach seinem Debüt und dem 3:0-Auswärtserfolg beim SV Wehen Wiesbaden kann ein Fazit gezogen werden: Der Schritt des Klubs war goldrichtig. In elf Partien unter dem Deutsch-Bulgaren holte die Mannschaft 21 Punkte – es ist ein Wert, der einem Top-Team entspricht. Somit konnten sich die Meidericher aus dem Tabellenkeller befreien. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt sechs Punkte, der Klassenerhalt ist mehr als realistisch.
"Fußball kann brutal sein. Wir haben keinen Grund, uns zufrieden zurückzulehnen. Wir brauchen noch ein paar Punkte", mahnte Dotchev allerdings bei "MagentaSport". Aber natürlich dürfe man diesen so wichtigen Sieg bei den Hessen kurz genießen. Doch schon am Mittwoch geht es mit dem Nachholspiel bei Dynamo Dresden weiter. Die Sachsen seien nun eine "Wundertüte", nachdem sich der Klub am Sonntagvormittag von Trainer Markus Kauczinski getrennt hatte. Dass ein neuer Verantwortlicher neue Impulse in ein verunsichertes Team bringen kann, weiß Dotchev nur allzu gut.
Dotchev lobt offensive Denkweise
Zudem hatte sein Team auch beim vermeintlich lockeren Erfolg beim SVWW Probleme in der Anfangsphase. Bereits in der ersten Minute hätten die Hausherren erfolgreich sein können, "Das ist typisch für uns", meinte Dotchev. "Wir haben 15, 20 Minuten gebraucht." Doch danach war der MSV die bessere Mannschaft, Wehen-Keeper Tim Boss hielt einen Abschluss von Connor Krempicki (38.). Besser machte es Aziz Bouhaddouz kurz nach dem Seitenwechsel, als er nach einem Doppelpass mit Krempicki zur Führung traf (46.). "Ich freue mich, dass ich meinen Beitrag dazu leisten konnte und der Mannschaften helfen kann", sagte der Angreifer, der im Winter gekommen war und schon vier Tore und fünf Vorlagen nach elf Partien vorweisen kann. "Vor allem in der zweiten Halbzeit wussten wir, dass wir enorm nach vorn attackieren sollten, weil sie da ihre Defizite haben."
Das setzte die Dotchev-Elf sehr gut um: Wilson Kamavuaka (66.), der seine zehnte gelbe Karte sah und am Mittwoch fehlen wird, sowie Moritz Stoppelkamp (72.) schraubten das Ergebnis weiter hoch und sorgten für den Auswärtssieg. "Wenn man die 90 Minuten betrachtet, war es ein verdienter Sieg. Es war gut zu sehen, wie die Mannschaft versucht hat, unter Bedrängnis Fußball zu spielen. Deshalb haben wir Wiesbaden auch die Lust genommen", lobte Dotchev, dessen im Vorfeld der Partie geäußerter Wunsch, in der 75. Minute mal mit 3:0 vorne zu liegen, in Erfüllung. Ein weiterer Grund für den Erfolg sei gewesen, dass seine Spieler "auch nach der Führung weiter nach vorn gespielt und nicht nur verteidigt" hätten. "Wir wussten, dass es heute ein sehr wichtiges Spiel sein wird, das hat uns auch der Trainer mitgegeben. Die Konkurrenz schläft auch nicht", sagte Bouhaddouz. "Man kann nur ein Kompliment an die Mannschaft und den Trainerstab geben."