MSV, FCI und Haching im Gleichschritt – Pleite für Hansa

Last-Minute-Sieg für den FC Ingolstadt. Gegen den 1. FC Kaiserslautern setzten sich die Schanzer in der Nachspielzeit mit 2:1 durch. Spitzenreiter Duisburg ließ Kellerkind Münster beim 4:1 keine Chance, während sich der F.C. Hansa Rostock mit einer 0:1-Niederlage in Bayern abfinden musste. Eintracht Braunschweig kam bei Schlusslicht Jena derweil nicht über ein 1:1 hinaus. Zudem spielten: Meppen-Chemnitz (1:2) und Unterhaching-Uerdingen (1:0).

Ingolstadt 2:1 Kaiserslautern: FCI jubelt spät

Aufregrung schon von Beginn an in der Verfolgerpartie: Weil Dennis Eckert Ayensa im Strafraum den Kontakt verspürte, musste sich Schiedsrichter Eric Müller schon nach dem ersten Angriff gegen einen möglichen Elfmeter für die Hausherren entscheiden (1.). Anschließend gab Kaiserslautern das Kommando, bei denen zuerst Christian Kühlwetter das Außennetz traf (4.) und kurz danach Lucas Röser aus spitzem Winkel an FCI-Keeper Fabijan Buntic scheiterte (7.). Der konzentrierten Leistung der Roten Teufel hatten die Schanzer lange nichts entgegenzusetzen, bis auf zwei Abschlüsse von Thomas Keller (22., 23.) kam von den Ingolstädtern nicht fiel auf den Kasten von FCK-Schlussmann Lennart Grill. Der sah kurz vor der Pause noch eine Gelegenheit von Jannik Bachmann, der auf der Grundlinie zum Ball kam und Buntic tunnelte – anschließend aber nur das Außennetz traf (41.).

Das Spielgeschehen im zweiten Abschnitt ähnelte dem Vorangegangenen: Kaiserslautern machte mehr. Zuerst rettete Buntic vor Pick (48.), dann blieb er Sieger im direkten Duell mit Röser (56.). Dann der Schock aus dem Nichts für die Roten Teufel – denn Ingolstadt ging in Führung! Mit hohem Tempo marschierte Thalhammer auf links, gab den Ball dann zurück auf Keller und der wuchtete die Kugel aus rund 14 Metern in die Maschen (68.). Das mussten die Lautrer aber nicht lange verdauen, sondern waren um die Antwort bemüht: Florian Pick führte einen direkten Freistoß aus und verfehlte den Einschlag nur um wenige Zentimeter (71.). Der FCK blieb dran und belohnte sich im dritten Anlauf: Timmy Thiele scheiterte mit einer Hereingabe auf Kühlwetter (79.), doch im Anschluss war der Stürmer zur Stelle und jagte  den Ball von rechts ins linke Eck – Ausgleich (80.)! Die Schlussminuten wurden anschließend mit offenem Visier geführt, doch weder der Kopfball von Fatih Kaya (87.), noch der von Thiele im direkten Gegenzug (88.) konnten die jeweiligen Torhüter nicht überwinden. Einen letzten Pfeil hatten die Schanzer dann aber doch noch im Köcher: Bei einem Freistoß in der Nachspielzeit stand plötzlich Keller völlig alleine vor dem Kasten und ließ sich kein zweites Mal bitten – Doppelpack für den Ingolstädter und Nackenschlag für die Lautrer waren perfekt (90.). Ingolstadt bleibt damit Zweiter, Lautern ist Zehnter.

Münster 1:4 Duisburg: Souveräner MSV-Auftritt

Engagiert begann der Tabellenführer sein Spiel beim Abstiegskandidaten und feuerte in Person von Moritz Stoppelkamp bereits früh einen ersten Warnschuss über das Gehäuse (4.). Kurz darauf war der MSV-Kapitän auch an der nächsten gefährlichen Situation beteiligt: Nach einem Foul an Ahmet Engin kurz vor dem Strafraum nahm sich der Top-Torjäger den Freistoß an – abgefälscht von der Mauer kam der Gefoulte frei zum Kopfball und verpasste den nötigen Druck hinter dem Spielgerät (7.). Dann halfen die Münsteraner auch noch selber mit, als Heinz Mörschel einen Querpass vor dem eigenen Strafraum in die Füße von Tim Albutat spielte. Der Mittelfeldspielerspieler schaltete schnell und gab auf Engin weiter, dessen abgefälschte Flanke durch den Strafraum hoppelte – und während alle Adlerträger konstaniert zuschauten, rauschte Petar Sliskovic heran und drückte die Kugel aus zwei Metern über die Linie (12.). Ein anschließender Eckball des Gastgeber entwickelte sich zum postwendenden Konter der Duisburger, die im Zwei-gegen-Zwei den Abschluss suchten – Engin schob das Leder nur knapp am langen Pfosten vorbei (15.). Münster sammelte daraufhin Selbstvertrauen in Standards, denn die wurden fast immer gefährlich: Zuerst köpfte Joshua Bitter einen Eckball in die Füße von Lucas Cueto, der aus rund zehn Metern freistehend über das Gebälk feuerte (18.). Der SCP blieb nach dem ruhenden Ball gefährlich, eine weitere Freistoßhereingabe landete wenig später bei Seref Öczan und der zimmerte die Kugel an den linken Außenpfosten – auch hier war der Ball abgefälscht (23.). Die Souveränität aus der Anfangsphase war dem Tabellenführer vollkommen abhanden gekommen, sodass der nächste gefährliche Eckball saß: Öczan gab herein, Luca Schnellbacher verlängerte und Simon Scherder köpfte freistehend ein (37.) – zwei MSV-Verteidiger blieben tatenlos neben dem Torschützen stehen. Im Stile einer Spitzenmannschaft schlugen die Zebras eiskalt zurück: Sliskovic entwischte der Abwehr, umkurvte Keeper Schulze Niehues und setzte den Ball an den Pfosten – von dort prallte die Kugel gegen den Fuß von Engin und über die Linie (44.).

Im zweiten Abschnitt wurde es schnell ruhig auf den Münsteraner Rängen, denn wieder schaltete sich das neue MSV-Traumduo Engin und Sliskovic in das Offensivspiel ein – und wieder legte der Außenbahnspieler dem Mittelstürmer ein Zuspiel im Strafraum auf, sodass der Kroate für seinen zweiten Saisontreffer eiskalt vor Schulze Niehues blieb (56.). Von Münster war danach nichts mehr zu sehen, es spielten nur noch die Duisburger. Zuerst verpasste Stoppelkamp noch den vierten Treffer (68.), dann bediente Bitter mit einem Pass über das halbe Feld überragend den anstürmenden Engin bei einem Konter – 4:1 aus Sicht der Zebras (71.). Duisburg kontrollierte daraufhin die Partie und arbeitete sich weitere Chancen heraus, die insbesondere Leroy-Jacques Mickels an diesem Tag aber nicht verwerten konnte (87.). Duisburg bleibt damit souveräner Tabellenführung, während Münster weiterhin Drittletzter ist und sechs Punkte hinter dem rettenden Ufer liegt.

Bayern II 1:0 Rostock: Hansa enttäuscht

Vor der Partie forderte Hansa-Coach Jens Härtel, dass sich die Kogge für die komfortable Flugreise belohnen soll – besser ins Spiel starteten aber die Ortsansässigen. Kwasi Okyere Wriedt zielte aus der Distanz leicht drüber (1.) und Timo Kern platzierte seinen Flugkopfball ebenfalls knapp über dem Gebälk (9.). Gefährliche Abschlüsse blieben in der Folge für beide Mannschaften eine Seltenheit, immer wieder offenbarten die Gäste dabei aber die lückenhaftere Abwehr. Dann wurde es aber ganz bitter für die Rostocker: Nachdem Max Reinthaler im eigenen Strafraum zu Fall kam, berührte der Defensivspieler am Boden den Ball mit der Hand – Strafstoß und die Führung durch Wriedt für München waren die Folge (28.). Die Hansa-Kogge war um eine Antwort bemüht, brachte die gegnerische Abwehr aber kaum in Verlegenheit – bis Schiedsrichter Alexander Sather auch bei einem vermeintlichen Handspiel von Lars Lukas Mai nach einer Breier-Hereingabe auf den Punkt zeigte. Mirnes Pepic trat an – und verwandelte nicht (39.)! Im direkten Gegenzug konnten die Osteseestädter dann sogar froh sein, dass Keeper Markus Kolke sie bei einem Schuss von Leon Dajaku mit den Fingerspitzen im Spiel hielt (40.).

Nach dem Seitenwechsel präsentierten sich die Rostocker griffiger, hielten stärker gegen das Talenteteam der Bayern. Doch die Angriffe der Hausherren blieben gefährlich: Wriedt prüfte einmal mehr Kolke, doch der Hansa-Schlussmann blieb siegreich (48.). Dann waren aber auch die Hanseaten am Ball: Erst wurde Aaron Opoku nach einem langen Abschlag im letzten Moment geblockt (61.), dann versuchten sich die Winter-Neuzugänge Daniel Hanslik (71.) und Nico Granatowski (73.). Die besseren Chancen vereitelte aber Kolke: FCB-Joker Nicolas Kühn schoss dem Hansa-Keeper in die Arme und Kolke stand seinen Mann auch bei einem Distanzschuss von Kern (76., 77.). Die ganz große Chance auf den Ausgleich erhielt Rostock dann in der Schlussphase, als Granatowski einen weiteren Versuch im Sechzehner abfeuerte und das Gehäuse nur knapp verfehlte (84.). So blieb es bei der Niederlage der Rostocker.

Braunschweig 1:1 Jena: BTSV nur Remis

Im ersten Spiel für den BTSV blieb das neue Sturmduo Biankadi/Pourié noch ohne Scorer-Punkt, doch daran arbeiteten die beiden Offensivspieler: Der Außenstürmer flankte auf den Mittelstürmer, doch der Seitfallzieher von Pourié landete nur knapp neben dem Gehäuse (5.). Doch bis auf die Chance in der Anfangsphase wirkten die Gäste aus Jena gefestigter und souveräner im Spiel. Deutlich wurde dies, als Braunschweigs Innenverteidiger Steffen Nkansah den Ball vertändelte und Julian Günther-Schmidt zum ersten Mal das Duell mit Jasmin Fejzic suchte – der BTSV-Keeper blieb Sieger (13.). Auch im zweiten Versuch, als Kilian Pagliuca zuvor Günther-Schmidt freispielte, scheiterte der Stürmer noch am Bosnier (19.) – um ihn anschließend doch zu überwinden: Daniele Gabriele spielte den Angreifer einmal mehr frei, dieses Mal behielt Günther-Schmidt die Oberhand und netzte ein (21.). Braunschweig wachte auf und der Arbeitstag von Jo Coppens im Thüringer Kasten begann: Weit vor dem Kasten musste der Belgier zunächst gegen Merveille Biankadi klären (27.), dann faustete er einen Ball in die Füße von Marvin Pourié und hatte Glück, dass der Stürmer kein weiteres Mal abschließen konnte (33.). Die letzte Gelegenheit ging wieder an den Winter-Neuzugang, doch einen ruhenden Ball von der Strafraumgrenze hämmerte Pourié in die Wolken (40.).

Mit Proschwitz und Kobylanski kamen die Braunschweiger aus der Kabine, damit standen gleich fünf nominelle Angreifer für die Hausherren auf dem Platz – und machten Betrieb: Kobylanski brachte eine Ecke herein, Proschwitz verlängerte und Robin Becker zwang Coppens aus drei Metern zur Riesenparade (50.). Dann aber war auch der Belgier machtlos: Wieder brachte Kobylanski den Ball von der Eckfahne herein, Wiebe verlängerte auf Bär und der traf aus der Drehung (52.). Von Jena war in der Anfangsphase nichts mehr zu sehen, doch die Braunschweiger brachten die Gäste wieder ins Spiel: Nach einem Ballverlust am eigenen Strafraum bediente Obermair Pagliuca, doch der Schweizer setzte den Ball vorbei (61.). Danach entwickelte sich ein offenes Spiel, in dem zuerst Käuper (63.) und anschließend Pourié (66.) die Chancen für ihre Mannschaft bekamen. Braunschweig rannte weiter an, fand aber keine Lösungen mehr für die dichte Abwehr der Thüringer – die sich kurz vor Schluss noch selbst dezimierten. Pagliuca verlor gegenüber Wiebe die Nerven, traf den Braunschweiger unsportlich von hinten und sah glatt Rot (86.). Am Ende blieb es beim 1:1, das keinem weiterhilft.

Meppen 1:2 Chemnitz: Hosiner kontert direkten Eckentreffer

Ein Hin und Her zeichnete sich schon früh in der Partie zwischen den Emsländern und den Himmelblauen ab: Nach Chancen von Valdet Rama (2., 4.) und Marco Komenda (5.) meldete sich auch der Gast nach einem Doppelpass zwischen Rafael Garcia und Philipp Hosiner im gegnerischen Strafraum an (6.). Kurz darauf dann das absolute Traumtor für den SV Meppen: Hassan Amin legte sich an der Eckfahne den Ball zurecht – und zirkelte das Leder von dort aus selbst in die Maschen (14.)! CFC-Keeper Jakub Jakubov ließ sich zuvor vom Geschehen im Strafraum irritieren, sodass er das Tor des Monats auch auf seine Kappe nehmen musste. Standards blieben eine Waffe des SVM in dieser Phase, doch aus dem Spiel heraus waren die Emsländer nicht weniger gefährlich – Willi Evseev schickte Deniz Undav steil, doch Jakubov gewann seine Souveränität zurück (30.). In der Folge packten die Emsländer in die Trickkiste und spielten den CFC schwindelig, der sich aber dank des widererstarkten Keepers (32., 35.) im Spiel hielt.

Auch der zweite Abschnitt startete ungünstig für die Himmelblauen, denn Dennis Bohl kam gegen Markus Ballmert schlicht zu spät und weil das Vergehen im Strafraum stattfand, gab es Strafstoß – aber Rama verpasste vom Punkt den zweiten Meppener Treffer (53.). Direkt darauf gab es Aufregung auf der anderen Seite, denn wieder entschied der Unparteiische auf Elfmeter: Dieses Mal geriet Steffen Puttkammers Hand bei einem Abschluss von Hosiner an den Ball. Der Österreicher trat an und machte es besser, als Rama zuvor auf der anderen Seite – Ausgleich (58.)! Meppen ließ sich nicht verunsichern, nach vorne spielten fast nur die Emsländer: Undav behauptete sich elegant im gegnerischen Strafraum, fand seinen Meister aber erneut in Jakubov (74.). Dann aber schwammen die Hausherren plötzlich, als Garcia einen Kopfball am zweiten Pfosten nicht auf das leere Tor brachte (79.). Die Emsländer wollten die Partie nach Hause bringen, doch selbst ein verunglücktes Rückpass-Geschenk von Erik Tallig brachte Undav nicht an Jakubov vorbei (85.). Und dann der Nackenschlag: Garcias Flanke von der linken Seite wurde nicht unterbunden, fand den Kopf von Hosiner und der Österreicher drehte zum umjubelten Siegtreffer für die Gäste ab (90.+2)! Meppen verlor damit das zweite Heimspiel des Jahres und bleibt im Mittelfeld der Tabelle stecken, während der Chemnitzer FC das rettende Ufer weiterhin mit einem Punkt Rückstand in Sicht behält.

Unterhaching 1:0 Uerdingen: KFC fehlt die Präzision

Ausgerechnet beim Tabellendritten übernahm der KFC Uerdingen von Beginn an das Kommando und setzte ein erstes Ausrufezeichen durch Osayamen Osawe: Der Engländer schloss aus spitzem Winkel ab und touchierte den Außenpfosten (11.). Präziser machte es Christoph Greger auf der Gegenseite, der nach einem Freistoß aus dem Halbfeld aus kurzer Distanz an das Spielgerät kam und nur noch einschieben brauchte (14.)! Plötzlich waren die Oberbayern drin in der Partie, sodass KFC-Keeper Lukas Königshofer bei einem Distanzschuss von Felix Schröter sein ganzes Können aufbieten musste, um einen weiteren Gegentreffer zu verhindern (19.). Uerdingen spielte mit, erabreitete sich Chancen durch Roberto Rodriguez (27.) und Jan Kirchhoff (33.) – zum einen fehlte aber die Präzision, zum anderen hatte Haching noch Keeper Nico Mantl im Kasten. Die Partie verlor an Tempo, weitere Großchancen blieben aus.

Zum Start in den zweiten Abschnitt war wieder Königshofer gefordert: Im Eins-gegen-Eins mit Sascha Bigalke blieb der Ex-Hachinger erneut siegreich (52.). Optisch wirkten die Uerdinger erneut stärker, einzig die Präzision im letzten Ball ging den Gästen beinahe komplett ab. Joker Franck Evina probierte es mit einem Schlenzer, der allerdings auch wieder knapp das Ziel verpasste (73.). Und falls doch mal etwas gefährlich wurde, blieb den Hachingern immer noch Mantl: Bei einem zentralen Schuss von Boere tauchte der 19-Jährige ab und hielt das Leder sogar fest (82.). Zielführend waren die Angriffe der Gäste in der Schlussphase dann nicht mehr, sodass die SpVgg Unterhaching einen effizienten Sieg holte und den dritten Tabellenplatz vorerst eroberte. Uerdingen schwebt auf Platz elf nun wieder zwischen den Stühlen, die sich Abstiegskampf und Aufstiegsrennen nennen.

   
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