MSV Duisburg: Vom Jäger zum Gejagten

Lange müssen die Fans vom MSV Duisburg nicht mehr warten, dann können sie ihre Mannschaft mit den wohlverdienten Worten "Spitzenreiter, Spitzenreiter" in der Schauinsland-Reisen-Arena begrüßen. Am Samstag um 14 Uhr ist die U23 von Werder Bremen zu Gast in Duisburg, wo die Zebras erstmals in ihrer Vereinsgeschichte die Pole-Position der 3. Liga verteidigen dürfen. Wie schon vor zwei Wochen gegen den 1. FC Magdeburg erwarten die Duisburger einen Gegner, mit dem sie es bislang noch nicht zu tun bekamen.

Erstrunden-Aus vor 12 Jahren

MSV Duisburg gegen Werder Bremen II ist wieder eine Partie, die es bislang nur ein einziges Mal in der deutschen Fußballgeschichte gab. Nach dem letzten Auswärtsspiel beim 1. FC Magdeburg ist es für die Zebras damit schon die zweite Partie in Folge, in der sie gegen einen Gegner ohne gemeinsame Vorgeschichte spielen werden. Allein ein Erstunden-Pokalspiel am 20. August 2004 steht der Partie als Vorgeschichte zu Buche, als eine Teilnahme von Zweitmannschaften am DFB-Pokal noch erlaubt war. Erfolgreich war dieses Erlebnis für die jungen Bremer nicht, die trotz ebenbürtiger Leistung damals mit einer 1:2-Niederlage ausschieden. Mit Aaron Hunt, Daniel Brückner und Alexander Walke hatten die Bremer seinerzeit drei Spieler auf dem Platz, die heute noch im Profi-Fußball unterwegs sind – und auch der 31-jährige Robert Paul, damals noch als Linksverteidiger in der Startelf, vom Ligakonkurrenten FSV Zwickau könnte sich noch an die Partie erinnern. Am Samstag wird dagegen niemand mehr auf dem Platz stehen, der vor zwölf Jahren für eine von beiden Mannschaften aktiv war.

Heimspielserie in Liga 3 hält

Die neue Spielergeneration beim MSV Duisburg wird dafür erstmalig die Chance erhalten, den ersten Tabellenplatz zu verteidigen. Noch nie waren die Meidericher Spitzenreiter in der Dritten Liga – Grund genug, diese Position nicht allzu schnell wieder hergeben zu wollen. Für die Elf von Trainer Ilia Gruev spricht, dass die letzte Drittliga-Niederlage im heimischen Stadion fast schon zweieinhalb Jahre zurückliegt. Im letzten Spiel der Saison 2013/14 verloren die Zebras unter Karsten Baumann gegen Preußen Münster durch ein Eigentor. In der darauffolgenden Aufsstiegssaison blieb der MSV in 19 Heimspielen ohne Niederlage und weder der SC Paderborn 07, noch die Reserve vom 1. FSV Mainz 05 konnten diese Serie in der laufenden Spielzeit knacken. Aus Duisburger Sicht soll dies selbstverständlich auch so bleiben, ob jedoch Stürmer Kingsley Onuegbu dazu beitragen kann, ist fraglich. Der Nigerianer steckte sich bei seinen Mannschaftskollegen Nico Klotz, Thomas Bröker oder Baris Özbek an, die allesamt einen grippalen Infekt auszusitzen hatten. Während die anderen drei das Schlimmste hinter sich haben, konnte der "King" erst Mittwoch wieder zum Lauftraining erscheinen. Ein möglicher Ausfall von Onuegbu macht Coach Gruev allerdings nicht nervös. Mit Top-Scorer Zlatko Janjic, sowie Stanislav Iljutcenko und Simon Brandstetter stehen dem Spitzenreiter noch drei weitere Stürmer zur Verfügung, sodass der 46-Jährige ohnehin wieder einmal vor der Qual der Wahl stehen wird, wen er am Samstag in die Startelf beruft. Eines ist dagegen jetzt schon sicher: der MSV Duisburg ist nun der Gejagte.

   

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