MSV Duisburg verpasst Rang 3: "Bin unfassbar enttäuscht"

Im Wedaustadion entwickelte sich am Montagabend eine relativ einseitige Partie zwischen dem MSV Duisburg und dem VfB Oldenburg. Die Zebras kontrollierten vor heimischer Kulisse über weite Strecken das Spiel, gingen aber kurz nach der Pause in Rückstand und kamen am Ende nur noch zu einem Remis. Das sorgte bei den Duisburgern für Frust – zumal Rang 3 verpasst wurde.

"Ganz, ganz beschissenes Gegentor"

Tief in der Nachspielzeit brachte Moritz Stoppelkamp einen Freistoß von der Grundlinie in die Gefahrenzone. Marvin Bakalorz, der als Sinnbild für den Aufschwung beim MSV Duisburg gilt, köpfte aus sieben Metern wuchtig auf den Kasten und verpasste selbigen nur denkbar knapp. Es wäre der Siegtreffer gewesen, der wohl das Stadiondach am Montagabend weggefegt hätte. "Es macht Spaß", freute sich Abwehrchef Sebastian Mai am Mikrofon von "MagentaSport" über den Gesamteindruck, der mit den jüngsten Erfolgen wieder in Duisburg einhergeht.

Trotzdem stand am Ende des Tages nur ein 1:1 auf der Anzeigetafel. "Ich bin unfassbar enttäuscht", ärgerte sich Mai daher auch. "Wir waren klar besser und haben ein ganz, ganz beschissenes Gegentor bekommen." Kurz nach dem Seitenwechsel schockte Kamer Krasniqi den MSV, indem er einen Abschluss irgendwie zwischen den ausgestreckten Füßen von Mai und Senger hindurchbekam. Die Zebras, die zuvor schon enorme Spielanteile hatten, mussten sich schütteln – und starteten danach den Sturmlauf. "Wir waren mit dem Ball super und total überlegen. Wir haben kämpferisch echt ein gutes Spiel abgeliefert", so Mai.

Girth feiert umjubelten Einstand

Das honorieren auch die Duisburger Fans, die nach langer Leidenszeit an der Wedau besonders die Leidenschaft und den Einsatzwillen ihrer Mannschaft feiern. Der MSV erspielt sich den Kredit zurück – knapp 13.000 Zuschauer waren im Stadion. "Es ist schon brutal, wie voll das am Montagabend hier ist. Die Reaktion der Fans nach dem 0:1 war sensationell", lobte Mai das eigene Publikum. Es blieb dabei, dass einzig der Gegentreffer den Abwehrchef "einfach stört". Denn abgesehen von wenigen Nadelstichen – die dann aber immer gefährlich wurden – hatte der MSV alles wegverteidigt.

Jubeln durfte dafür Benjamin Girth, der fünf Tage nach seiner Verpflichtung seinen ersten Drittliga-Treffer im Zebra-Dress erzielte. "Es ist ein schöner Einstand, ein geiles Gefühl", freute sich der Neuzugang. "Natürlich wäre das Tor heute schöner gewesen, wenn es der Siegtreffer gewesen wäre." Doch daran kann der MSV in Zukunft arbeiten, schließlich soll Girth in Zukunft der Abnehmer für die Hereingaben sein. Das war im übrigen der einzige Makel, den Cheftrainer Torsten Ziegner seiner Mannschaft in der Pressekonferenz ankreidete: "Uns ist zum Verhängnis geworden, dass unsere Eingaben und Flankenqualität heute wirklich nicht gut waren. Die Qualität in und an der Box war nicht so gut, aber das ist nicht alltäglich." Entsprechend glaubte der Übungsleiter, dass das schnell behoben werden kann.

Sorgen um Janders Sprunggelenk

Ob Eigengewächs Caspar Jander schnell wieder auf den Platz zurückkehren kann, ist fraglich. Der 19-Jährige, der sich in der Sommervorbereitung einen Stammplatz im zentralen Mittelfeld erspielt hat, knickte bei einem Zweikampf in der 75. Spielminute ohne Einwirkung des Gegenspielers um. Die Sorgen um den Youngster sind groß. "Am Knie war nichts", vermutete Ziegner kurz nach Abpfiff. Die Tendenz geht in Richtung des Sprunggelenks. "Er ist auf dem Weg ins Krankenhaus, um das checken zu lassen", so der Fußballlehrer. Die Diagnose steht noch aus. Mindestens das Auswärtsspiel bei Tabellenführer 1860 München am kommenden Samstag wird Jander aber verpassen. Sein Teamkollegen können dann einen neuen Anlauf Richtung Platz 3 starten.

   

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